Was hatte der Ritter im Adel für Aufgaben?

Mugua  18.01.2024, 20:36

Wann und wo?

Jason12234 
Fragesteller
 18.01.2024, 20:37

Im Mittelalter in Deutschland.

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Er war Schutzpatron und Sicherheitsgarant in seiner Stelliung als unterster Vasalle gegenüber den niedersten echten Fürstentümern dieser Zeit.

Dieses zumindest mal so für die zum Ritter "geschlagenen", wo sich diesen Titel erst mal aus niederen Ständen hart verdienen mußten.

Epochale Phasen des Raubrittertums hatten mit diesen nachträglich adelbaren Ritterschaften nichts zu tun aus früherem Familienadel, denn das Raubrittertum erblühte in einer Phase zunehmend verarmenden Niederadels damaliger Kleinstfürstenei.

In dieser Umbruchphase konnten zuvor nur Menschen fürstlichen Geschlechtes "Ritter" werden, während man danach durchaus von höchsten Adelsgechlechtern auch durch entsprechende Verdienste selbst ohne familiären Hintergrund in Adel zum Ritter geschlagen werden konnte.


Gnurfy  18.01.2024, 21:41

Letzteres praktizieren u.A. bis heute noch immer die Briten rituell zum Ritterschlag z.B. als "Sire" für ganz normale Menschen mit ganz besonderen Verdiensten in Forschung, Militaria und ähnlichem in Ansicht des britischen Königshauses.

Mit dem Ritterschlag steigt selbst ein zuvor "unadeliger" damit in den niedersten Stand des Adels auf.

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Ritter - eine kurze Entwicklungsgeschichte

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Ritter um 1300

Die Ritter wurden erst im Laufe von Jahrhunderten zu dem, was wir heute mit einem Ritter verbinden: ein niederer Adel mit einer oder mehreren eigenen Burgen, Land, Lanzenreiten und schwerer Rüstung. Letztere war ohnehin kaum noch mittelalterlich, kam doch die gehämmerte Rüstung aus schweren Blechen erst sehr spät auf.

Zunächst waren die Ritter unfreie Minesterialien im Dienste eines Adligen, welche von diesem ausgerüstet und ausgebildet wurden. Dies begann etwa um 800 mit den Einfällen der damals noch nomadisch lebenden Ungarn, die ihre Angriffe auf die Siedlungen und Städte schnell vom Pferde ausführten und eine militärische Antwort brauchten. Gleiches gilt für die Wikingereinfälle an den Küsten und vor allem Flüssen.

Sie verloren also ihre bisherigen Aufgaben (z.B. Landwirtschaft, andere Dienste) und bildeten eine militärische Elite. Mit der Zeit entstand dann der Ritterstand als Zwischenstufe: der niedere Adel. Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Schließlich war der Unterhalt eines reitenden Kriegers aufwändig und teuer. Gar nicht mal wegen der Vollmetall-Rüstung, die es zu dieser Zeit auch noch nicht gab (wenngleich ein Ringpanzer damals durchaus sehr teuer war). Vor allem das Pferd und dessen Ausbildung, das immerwährende Training, die Waffen, die Versorgung und Infrastruktur, die benötigt wurde um Ritter als Kampfreserve bereitzuhalten.

Daher bekamen die Ritter eigenes Land aus dem sie sich ernähren und ihre Ausrüstung bezahlen konnten. Dieses Land mit einem Wohnsitz dauerhaft zu befestigen (Burg), konnte ganze Landstriche gegen äußere Feinde sichern. So war die Ungarngefahr auch gebannt.

Zu den Aufgaben der späteren Ritter gehörten:

  • Sicherung des Landes gegen Feinde von außen
  • Wahrung des Friedens und der inneren Sicherheit
  • Aufrechterhaltung königlichen Rechts
  • Sicherung von Wegen, Pässen - was auch die Instandhaltung beinhaltete
  • Abgaben entrichten gegenüber dem Herren des Ritters
  • ständige Bereitschaft und Einsatzfähigkeit zum Krieg
 - (Mittelalter, Adel, Ritter)