Was haltet ihr von Homosexuellen in dem Christentum?

19 Antworten

Hallo wxlewsxi,

wenn wir hier von einem Trieb sprechen, dann eher von einer menschlichen Archaik zur Fortpflanzung, wo es eben nur die beiden biologischen Geschlechter im Mix miteinander können. Diesen Trieb, der letztlich die Art erhält, sehe ich religionistisch ins Christentum eingewandert.

Obwohl das Christentum von Liebe spricht, in der Liebe es keine Unterschiede zwischen Menschen geben kann, sorgt die Archaik für Unterschiede, und der Religionismus propagiert die Paarungen von Menschen, die sich fortpflanzen können - während andere Paarungen (und besonders die unter biologischen Männen) diskreditiert und als Sünde eingestuft werden (also außerhalb der Liebe betrachtet sind).

Wir können schon beobachten, dass eine Neigung zueinander eher der Archaik folgt - aber auch anders sein kann. Aus einer solchen Abweichung von der Archaik wurde schon das eine oder andere Leiden postuliert - was der Diskreditierung eher zugetragen hatte (oder auch haben wollte).

Machen wir uns - und Dein Freund auch sich selber - von diesen Dingen einfach frei und schauen wieder auf die Liebe, die wir im Sinne Gottes universal darstellen können. Sie bedeutet in der Sicht Einheit zwischen Menschen - unabhängig des biologischen Geschlechts, der geschlechtlichen Identifikation und der Neigung.

Findet sich z.B. über die Neigung eher in Einheit eine große Nähe zweier gleicher Identifikationen (sagen wir in dem Beispiel mal zwischen Männern), kann dies gerne in eine Partnerschaft führen. Das Paar - oder auch mehrere Partner - könnten sich zwar biologisch nicht miteinander fortpflanzen, doch gibt es andere Möglichkeiten (auch in moderner Soziologie, um es mal so zu sagen), wenn es um Nachkommen geht.

Wir brauchen in Liebe keinen Trieb mehr "auszuleben", sondern lebt einfach die Liebe: z.B. unter den Menschen, mit denen man wie auch immer (auch große) Nähe teilen kann und mag.

Außerhalb der Liebe wäre, wenn Menschen diese Nähe instrumentalisieren und auch Misbrauchen, um eigenen Bedürfnissen zu folgen. Dann würde die Einheit zerbrechen, da es nur noch um die eigene Person ginge, ggf. auch andere Personen diskriminiert würden.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nicht alle Christen halten Homosexualität für pfui bäh. Eine öffentliche Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren ist in allen 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland möglich. Und in etlichen ist auch eine Trauung möglich.

Wikipedia listet alle Denominationen auf, in denen eine Segnung und/oder Trauung möglich ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Segnung_und_Trauung_gleichgeschlechtlicher_Paare#Europa

 Muss er jetzt für immer mit diesem Trieb leben

Konversionstherapien (bewusste Änderung der sexuellen Orientierung) funktionieren nicht und sind potenziell schädlich:

There is no reliable evidence that such practices can alter sexual orientation or gender identity, and medical institutions warn that conversion therapy is ineffective and potentially harmful.

https://en.wikipedia.org/wiki/Conversion_therapy

Zu angeblichen Wundern: Der bibeltreue evangelikale Pastor Ted Haggard hat ein Wunder verkündet: Gott hat ihn geheilt. Bis man ihn entlarvte:

Nachdem der frühere Callboy und Masseur Mike Jones in den Medien hatte verlauten lassen, Haggard habe ihn drei Jahre für Sex bezahlt[9], trat Haggard am 3. November 2006 von seinem Amt als Vorsitzender der National Association of Evangelicals (NAE) zurück

Zuerst geheilt, danach bisexuell:

Nach einer nur drei Wochen dauernden Behandlung ist er nunmehr überzeugt, heterosexuell zu sein. Mit seiner Frau zusammen ist er im Jahr 2007 aus Colorado Springs weggezogen und lebt nun in Phoenix.[15] Im Januar 2011 äußerte er in einem Fernsehinterview, dass er bisexuell sei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ted_Haggard

wxlewsxi 
Fragesteller
 12.09.2022, 08:41

Das war sehr hilfreich. Danke.

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ruwel57  12.09.2022, 09:04

Perfekt wie immer die Wilma 😉👌✌

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UW1969  12.09.2022, 10:13
@ruwel57

Und die Moral von der Geschicht? Unterschätze intellektuelle Blondinen nicht. :)

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Ich bin selber kein Christ & der Meinung dass man seine Homosexualität frei ausleben soll. Oder zumindest sollte es sich nicht damit anders verhalten, wie mit jeder anderen Sexualität, die auf der vollen Mündigkeit beider Personen basiert.

Ich kenne die Bibel & lese sie unvoreingenommen neutral. Dabei lässt sich Homosexualität einfach schlecht weg interpretieren. Selbst bei Jesus, der sich nur indirekt kritisch zur Homosexualität äußert, halte ich eine homophobe Einstellung für wahrscheinlich.

Ein Mensch, der sich als Christ bezeichnet & Homosexualität auslebt, hat sich meiner Meinung nach nicht intensiv genug mit seinem Glauben beschäftigt oder er betreibt Confirmation Bias. Ich schätze es an Menschen hingegen sehr, wenn Sie sich mit dem wofür sie stehen intensiv auseinandersetzen & einen unvoreingenommen ergebnisoffen Blick auf Sachverhalte haben.

"Vorallem ist das für die Psyche negativ seinen sexuellen Trieb nicht auszuleben. Wie seht ihr das?"

Dieses Problem kann man tatsächlich von zwei Seiten betrachten. Ein Mensch mit diesen Neigungen kann tatsächlich Schaden nehmen. Man sollte einen Linkshänder auch nicht umerziehen wollen.

Die andere Seite ist die christliche. Auch hier gibt es zwei Seiten. Die Kirchen geben sich heutzutage sehr liberal und weltoffen (die Gründe interessieren jetzt nicht). Der Trend geht in eine immer grösser werdende Akzeptanz von Randgruppen. Das kommt bei den gläubigen gut an.

Die andere Seite ist das Wort Gottes. In der Bibel lässt sich die Aussage "Homosexualität ist verboten" so direkt nicht finden. Aber es gibt Beschreibungen zu diesem Thema. Im ersten Jahrhundert wurde Homosexualität auch schon allgemein akzeptiert, besonders im griechisch sprechenden Raum.

Dennoch war das Ausleben von Homosexualität unter Christen ein Tabu. Christen interessierten sich nicht dafür, was andere machten. Innerhalb der Christenversammlung wurde das Ausüben von Homosexuellen Handlungen nicht toleriert. Das sollte unter Christen heute auch noch so sein.

Die Bibel muss sich nicht den Menschen (Christen) anpassen. Die Menschen (Christen) müssen sich Gottes Wort anpassen.

naaman  12.09.2022, 09:27

Danke

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Mayahuel  12.09.2022, 09:37
Die Bibel muss sich nicht den Menschen (Christen) anpassen.

Christen verurteilen heute für gewöhnlich Sklaverei: und das ist unbiblische Zeitgeist-Theologie.

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naaman  12.09.2022, 09:46
@Mayahuel

Sicher verbindest du Sklaverei mit negativen Gedanken. Glaub ich gern. Zwar behandelt die Bibel auch das Thema Sklaven, jedoch hat das in der Bibel eine andere Bedeutung. Ein Sklave begibt sich zwar in eine bestimmte Abhängigkeit, die aber Richtlinien unterworfen ist.

Ausserdem:

In der Bibel wird Sklaverei als Faktum der antiken jüdischen Gesellschaft beschrieben. Zu Beginn des Alten Testaments findet sich im Fluch Noahs über seinen Sohn Ham – Stammvater der Kanaaniter – die Rechtfertigung für dauernde Knechtschaft (Genesis 9,18–27). Das mosaische Gesetz unterschied nach der Herkunft in einheimische und fremdvölkische Sklaven (Lev. 25,44–46). Nur letztere waren im engeren Sinne als Sklaven – d. h. lebenslang veräußerbares Eigentum – erlaubt. Durch Verschuldung konnten zwar auch frei geborene Hebräer in Hörigkeit geraten. Sie waren jedoch von bestimmten Arbeiten befreit und mussten im siebten Jahr (Sabbatjahr) freigelassen werden (Ex 21,2 EU und Dtn 15,12 EU). Für die Behandlung von Sklaven gab es keine besonderen Regelungen. Ausdrücklich verboten war es, Sklaven zu erschlagen (Ex 21,20–21). Zudem waren Sklaven freizulassen, wenn sie durch ihren Besitzer körperlich schwer misshandelt wurden (Ex 21,26–27).

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei#Altertum

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Mayahuel  12.09.2022, 09:49
@naaman
 Ein Sklave begibt sich zwar in eine bestimmte Abhängigkeit,

Er "begibt sich" nicht, sondern wird gekauft. Oder ist ein Kriegsgefangener, der versklavt wird.

Nur letztere waren im engeren Sinne als Sklaven – d. h. lebenslang veräußerbares Eigentum

Echte Sklaven.

, jedoch hat das in der Bibel eine andere Bedeutung.

Nö.

Neben Schuldsklaven gibt es auch echte Sklaven.

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MarkusEngl  12.09.2022, 10:41
@Mayahuel

Jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen worden ist. Bist du als Sklave berufen worden, so sei deshalb ohne Sorge! Wenn du aber auch frei werden kannst, so benütze es lieber. Denn der im Herrn berufene Sklave ist ein Freigelassener des Herrn; ebenso ist auch der berufene Freie ein Sklave des Christus. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Knechte der Menschen! Brüder, jeder bleibe vor Gott in dem [Stand], in dem er berufen worden ist.

1. Korinther 7:20‭-‬24 SCH2000

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Mayahuel  12.09.2022, 10:43
@MarkusEngl
 Bist du als Sklave berufen worden, so sei deshalb ohne Sorge!

Und damit wird Sklaverei legitimiert.

Es steht kein "Sklaverei ist dem HERRN ein Gräuel". Auch kein "Du sollst keine Menschen besitzen".

Es steht: christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

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MarkusEngl  12.09.2022, 10:46
@Mayahuel

Ja ich hab damit kein Problem. Ich vertrete nicht moderne Zeitgeist-Theologie.

In der Welt in der wir leben, wo der Teufel der Fürst ist, sollte man Realist sein.

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Mayahuel  12.09.2022, 10:46
@MarkusEngl
 Ich vertrete nicht moderne Zeitgeist-Theologie.

Und darum hab ich vor Christen Angst.

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MarkusEngl  12.09.2022, 10:50
@Mayahuel

Schade. denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. 2. Timotheus 1:7 SCH2000

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Mayahuel  12.09.2022, 10:51
@MarkusEngl
Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben,

JHWH schickt Lügengeister aus:

Ich will ihn betören. Der HERR sprach zu ihm: Womit? 22 Er sprach: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Er sprach: Du sollst ihn betören und sollst es ausrichten; geh aus und tu das!

https://www.bibleserver.com/LUT/1.K%C3%B6nige22

und der Zucht

dafür ist JHWH bekannt.

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Sein Ringen ist gerechtfertigt, da er als gläubiger Christ die Wahrheit nicht leugnen sollte.

Sein Verlangen ist eine Folge des Sündenfalles und auch wenn er hier in diesem Leben darunter leidet sollte er wissen, dass das gegenwärtige Leiden nicht in Relation zur Herrlichkeit steht, die an uns, die wir den Glauben bis zum Ende bewahren, offenbart werden wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2015 in Jesus den Christus und die Bibel verliebt.