Was gibt es für Hausmittel damit Hufe schneller wachsen?
Hallo!
Mein Pferd hat relativ kurze Hufe, nicht so kurz dass sie Eisen braucht aber dennoch nicht die optimale länge... jetzt habe ich mich gefragt ob es vielleicht irgendwelche Hausmittel gibt die den Hufwachstum fördern.
Ich habe es schon mit Biotin versucht und einem sohlenhärter öl aber hat beides nicht so gut geklappt.
Deswegen also meine frage!
Danke schon im Vorhinein!
3 Antworten
Hufe passen sich der Beanspruchung an. Wenn das Pferd nur im Matsch steht und nie auf harten Böden laufen kann, dann bildet sich da auch nix.
Eisen kannst du bei kurzen Hufen eh nicht dran machen und die würden auch nicht helfen, weil der Huf danach nur noch kürzer wäre - er bekommt ja keinen Anreiz mehr, zu wachsen.
Das beste Mittel sind täglich kurze Strecken auf harten, verschieden Böden und ein fähiger Hufbearbeiter.
Den richtigen Hufbearbeiter auswählen, der was von seinem Fach versteht. Mir ist inzwischen seit ca 30 Jahren kein Schmied mehr begegnet, der das kann.
Der gesunde Huf wächst immer für die Untergründe, für die er gebraucht wird. Hat ein Pferd viel Abriebreiz, weil es z. B. viel Asphalt geht, wächst der Huf schneller, als wenn es nur Box und Koppel hat. Das passiert aber nur, wenn der Huf in sich ausbalanciert ist. Hat er da Schwachstellen, kommt Druck auf die Lederhäute und die können unter Druck nicht so gut Horn produzieren.
Beschlag bringt da nichts. Das Problem bei Beschlag ist ja, dass er vorne bei der Zehe gehalten ist. Da wird nicht abgerieben, umso mehr aber an den freien Schenkelenden, wo die Trachten der ständigen Belastung weichen. Deshalb funktioniert Beschlag nur in gesund, wenn die jährliche beschlagsfreie Periode mindestens so lang ist wie die Beschlagsperiode.
Daher kurz und bündig: guten Bearbeiter ran lassen und alles ist perfekt.
Zufüttern könnte nur was bringen, wenn das ganze Pferd katastrophal aussehen würde, denn bevor die Hufe unter einem Mangel leiden, leiden Fell, Haut, Immunsystem und Muskeln deutlichst.
Was drauf schmieren macht immer alles schlimmer, denn es hindert das tolle System da unten, sich an Feuchte bzw Trockenheit der Umgebung anzupassen.
Ich kenne so viele Tierärzte, die null Ahnung von Hufen haben und ich weiß von Tierärzten auch, dass eine SWS Huf und Klauen für alle Tiere nur drei Stunden Pferd hergeben - was soll ein Tierarzt davon wissen? Meine Tierärzte wie auch drei Schmiede, die ich "verschlissen" habe, wollten mein Pferd einschläfern, weil es mit diesen Hufen nur Qual hat. Von 6 Wochen stand er vier in Hufverbänden. Auch ein Schmied-Ausbilder war dran und eben welche, die ich von klinischer Tätigkeit empfohlen bekam. Weil eh nichts mehr zu verlieren war, habe ich eine Hufothopädin in Ausbildung (!) machen lassen: Nach zwei Wochen waren ALLE Hufprobleme definitiv Vergangenheit. Für immer. 2,5 Jahre ständiger Kampf um das Leben meines Pferdes und innerhalb von 2 Wochen hat sie eine Basis geschaffen, auf der wir aufbauen konnten. Seit 9 Jahren inzwischen läuft er einwandfrei und nie mehr käme ich auf die Idee, freiwillig einem Schmied ein Pferd hinzustellen, wie ich auch bei Lahmheit ein Hufproblem von ihr ausschließen oder behandeln lasse, bevor ich ein Pferd dem Tierarzt vorstelle.
Von außen hilft da gar nichts. Das Horn wird von innen produziert.
Was aber nachhaltig hilft, sind viele verschiedene Böden, um dem Huf auch genug Reize zu geben, damit genug nach kommt. Je mehr "Druck" bzw Reize die Huflederhaut bekommt, desto mehr Horn wird auch produziert. Er wäre also fatal, mit deinem Pferd z. B. Jetzt nur auf weichem Boden zu laufen. Das dauert natürlich seine Zeit, ist aber die günstigste und nachhaltigste Variante.
ergänzung: zu kurze hufe dürfen nicht beschlagen werden. wo nix ist, um nägel reinzuschlagen, kann man keine nägel reinschlagen.
und hufbearbeiter wechseln.
Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit meinem Hufschmied, auch mein TA lässt seine Pferde von ihm beschlagen. Hoffe durch häufigeres Asphalt gehen wächst ihr Huf besser! danke für die Antwort:)