Was geschieht mit schwangeren Nonnen?

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kath.net/detail.php?id=26776

Hier wurde eine Nonne, die abgetrieben hat (auch aus gesundheitlichen Gründen), exkommuniziert.

Im Mittelalter wurden wohl schwangere Frauen z.T. eingemauert oder namen die Abtreibung an sich selbst vor.

Auf jeden Fall führt eine Schwangerschaft sicherlich zu großen Problemen, weil die Nonne damit ihre Gelübde gebrochen hat. Die Konsequenzen werden dann ja nicht nur von den Ordensvorstehern sondern auch von der Nonne selbst gezogen werden müssen.

Das treibt diese dann in eine Verzweiflungstat wie hier beschrieben: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/notiert-schwangere-nonne-und-weitere-meldungen/245744.html

Tauschen möchte man da nicht.

lukaSunshine 
Fragesteller
 07.08.2010, 09:15

Danke sehr für Links! Das ist wirklich schlimm!

Es muss doch auch noch einen anderern Weg geben. Aber ich finde einfach nichts dazu, ob Nonnen zumindest Anspruch auf Mutterschutz wie zB Kündigungsschutz während der Karenzzeit haben.

Soweit ich mir das ergoogelt habe, bekommen Nonnen kein Gehalt (allerdings sind meine quellen zweifelhaft) - daraus folgt für mich, dass sie keine Ersparnisse haben. Gerade deswegen, muss es da doch was geben.

Kinder von Pfarrer haben sogar ihrern eigenen Wikipedia Eintrag haben ( http://de.wikipedia.org/wiki/Priesterkind ) und so entsteht der Eindruck, dass Priesterkinder immer wieder vorkommen und solange es nicht öffentlich wird auch toleriert werden. Zu Kinder von Mönchen habe ich aber auch nichts gefunden.

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eyesclosed  08.08.2010, 13:11
@lukaSunshine

Ich glaub, die hadert dann auch ganz schön mit sich selbst. Sie ist ja nicht aus Spaß Nonne geworden, sondern weil sie sich bewusst dafür entschieden hat und dann hat sie ihr Gelübde gebrochen und das Kind wird sie immer daran erinnern. Ich weiß nicht, wie man mit so einer Situation umgeht... Und was die katholische Kirche angeht, die hat irgendwie ein Talent, Leute auszugrenzen, die ihnen nicht in den Kram passen. Das find ich schade.

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Ontario  08.04.2020, 08:18
@lukaSunshine

Ich gehe mal davon aus, dass das von der Kirche so geregelt wird, wie das bei Priestern der Fall ist, wenn sie eine Frau schwängern.

Bei uns gab es einen kath. Pfarrer, der hatte mit seiner Haushälterin 2 Kinder. Die Kinder lebten freilich nicht im Pfarrhaus. Allerdings müssen die Kinder nach der Geburt angemeldet werden.

Hier darf der Pfarrer nicht als der Erzeuger genannt werden. Würde der Erzeuger in der Geburtsurkunde genannt, so würde die Kirche jegliche Unterstützung für die Kinder ablehnen.

So bleibt der Erzeuger geheim und die Kirche unterstützt die Kinder, inclusive Berufsausbildung. Der Priester kann seinem Amt dennoch uneingeschränkt weiterhin nachgehen.

Könnte mir vorstellen, dass sich das bei einer schwangeren Nonne ähnlich verhält. Sie nennt den Erzeuger nicht und das Kloster oder wer auch immer, unterstützt dann das Kind bis zur Ausbildung.

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Schau mal hinter dem Klostergemäuer wenn sie dich rein lassen. In Italien z.B. wurden dort sehr viele vergrabene Baby-Skelette gefunden. Nur weiß keiner wie sie dort hin gekommen sind. Vielleicht war es ja der heilige Geist.

paddelheini  07.08.2010, 01:43

Hast Du da Quellen? Wirklich sehr "christlich" wenn das stimmen würde.

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solange  07.08.2010, 02:03
@paddelheini

Skeletten von Babies wurde in Frankreich bei Ausgrabungen eines ehemalige Nonnenkloster gefunden. Es wurden öfters solche Funde gemacht. Als böses Märchen würde ich das nicht bezeichnen, oft war an Klöstern auch ein öffentlicher Friedhof angeschlossen. Auch eine Fehlgeburt einer schwangeren Nonne könnte der Grund dafür sein. Natürlich steht auch der Verdacht auf Kindsmord im Raum, schließlich hätte eine schwangere Nonne ihre Unkeuschheit zur Schau getragen.

Das habe ich schnell für dich gegoogelt. Hier ist es Frankreich aber es wurden auf der ganzen Welt Baby Skelette gefunden.

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olivenheiner  10.03.2013, 01:43
@solange

Fehlgeburten sind noch derart junge Babies, dass sie gar keine Knochen haben, die man später finden könnte! Alles noch Knorpel, der in der Erde schnell verrottet. Das kann schon mal nicht stimmen! Vielleicht meinst Du Frühgeburten?

Ich weiß nicht, wie lange man Knochen normalerweise noch in der Erde wiederfinden kann. Nach 30 Jahren auf dem Friedhof ist jedenfalls angeblich nix mehr davon da, und die Gräber werden weiter verkauft oder der Vertrag verlängert. Wenn also tatsächlich Babyknochen gefunden wurden, müssen das eher jüngere Fälle sein oder es gab besondere konservierende Umstände, wie man sie bei Ausgrabungen antrifft. Es wäre doch seltsam, wenn Babyknochen länger erhalten blieben als Erwachsenenknochen.

Ansonsten denkt man, es müssen sehr alte Geschichten sein. Es gab früher eine hohe Kindersterblichkeit, gerade bei den Kleinen und auch Totgeburten. Ungetaufte Babys durften nicht auf dem Friedhof beerdigt werden, sondern am Rand außerhalb. Vielleicht hat man den Babies heimlich einen besseren Platz an der Klostermauer verschafft? Die Skelette müssen also nicht unbedingt von Nonnenbabys sein.

Ob das nun frei erfundene Geschichten sind, wie SilviaE. schreibt, kann nur der beurteilen, der selber vor Ort war. Ob sie selber dort war, schreibt sie nicht. So muss man eben in Betracht ziehen, dass es auch stimmen könnte und man ist natürlich betroffen.

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Das kann jeder Orden regeln, wie er will. Du müßtest schon genauer angeben, welchen du konkret meinst.

lukaSunshine 
Fragesteller
 07.08.2010, 15:19

Danke für die Anwort - an das habe ich gar nicht gedacht. Also es soll ein römisch-katholischer Orden sein in dem das Zölibat gilt zB Benediktinerinnen.

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Avuva  07.08.2010, 15:54
@lukaSunshine

Ein Teil der Benediktinerinnen innerhalb der katholischen Kirche lebt als Nonnen in Klausur. Es gibt allerdings seit dem 20. Jahrhundert auch nicht klausurierte Gemeinschaften, die Aufgaben außerhalb des Klosters übernehmen (Missionsbenediktinerinnen, Kommunität Venio und andere).

Fast alle Benediktinerinnenklöster in Deutschland gehören verschiedenen Kongregationen an, etwa der Beuroner Kongregation, der Föderation der Bayerischen Benediktinerinnenabteien, den Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament, den Benediktinerinnen der Anbetung und den Benediktinerinnen von St. Lioba.

Benediktinische oder benediktinisch orientierte Frauengemeinschaften gibt es sogar in der anglikanischen und in der evangelischen Kirche (z. B. Communität Casteller Ring).

http://www.benediktinerinnen.de/

Unabhängig davon widerspricht eine Schwangerschaft bei eine Nonne dem Ordinationsgelübde (z. B. Zölibat). Das kommt zwar immer wieder mal vor, ist aber ein Ausnahmefall.

Wohl deshalb sind dazu keine konkreten Informationen auf den offizielle WEB-Seiten zu finden.

Vermutlich wird das von Fall zu Fall entschieden. Klar dürfte sein, daß so etwas nicht einfach hingenommen wird, da es die Ordensgemeinschaft empfindlich stört.

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lukaSunshine 
Fragesteller
 07.08.2010, 15:19

Danke für die Anwort - an das habe ich gar nicht gedacht. Also es soll ein römisch-katholischer Orden sein in dem das Zölibat gilt zB Benediktinerinnen.

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das mit den toten babys und solchen dingen sind frei erfundene gerüchte. von leuten die der kirche schaden wollten. es wird zwar viel erzählt aber stimmen tun die meisten dinge eben nicht. man sollte schon fundiertes wissen haben,bevor man derartiges an blödsinn in die welt setzt.

Ontario  08.04.2020, 08:34

Bei dir darf offenbar nicht sein, was nicht sein darf. Es ist doch vorstellbar, dass man Babies irgendwie beseitigt hat, weil es nicht sein darf, dass in diesen Kreisen Babies gezeugt werden. Also wohin mit einem Baby.? Es war sicher eine Schande, wenn da eine Nonne ein Baby bekam, oder ein Priester eine Frau schwängerte.

Schau dir doch das Problem mit den pädophilen Priestern an. Das kannst du doch auch nicht wegleugnen, nur weil es die Kirche betrifft, oder ?

Es ist zudem bekannt, dass sich einige Päpste Konkubinen hielten. Das sind keine frei erfundenen Geschichten, sondern dokumentierte Ereignisse.

Das Problem an der ganzen Sache ist, dass die Öffentlichkeit nicht hinter diese Mauern der Abschottung schauen kann. Wie lange versuchte die Kirche das Problem mit ihren pädophilen "Würdenträgern" zu verheimlichen. Erst als sich einige Betroffene meldeten, konnte die Kirche nach langem Hinhalten nicht anders, als sich diesem Thema anzunehmen.

Obwohl das Problem innerhalb der Kirche bekannt war, wurde keiner der Priester vor das kirchliche Gericht gestellt. Normalerweise hätte bei Bekanntwerden eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erfolgen müssen.

Auch das unterblieb. Alles unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit.

Wir wissen alle nicht, was sich in diesen kirchlichen Kreisen abspielt. Da trotz aller Verschwiegenheit das eine oder andere doch an die Öffentlichkeit kommt, darf man davon ausgehen, dass sich einige dieser "Würdenträger"selber nicht daran halten, was sie den Gläubigen predigen.

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Ich wüsste gern woher du deine Quellen beziehst?

Ich habe im Studium einige Quellen zu Kindern von Ordensmitgliedern im Mittelalter gelesen, dabei wird in manchen auch der Umgang mit den Kindern geschildert. Bei einer schwangeren Nonne kommen diese meist zu den Familien der Eltern. Bestraft wurde dies in manchen Fällen mit der Ausschließung aus dem Kloster oder einer geistlichen Strafe, von einer Einmauerung als Strafe habe ich noch nie gehört.

Ein bekanntes Beispiel für eine schwangere Nonne im Mittelalter, welche auch nach der Geburt im Kloster verblieb und sogar dessen Äbtissin war wäre Katharina von Zimmern (Schweizer Geschichte - Starke Frauen im Mittelalter (nationalmuseum.ch)).

Nonnen die sich freiwillig einmauern ließen waren eher Inklusen, vielleicht liegt da die Verwechslung.