Was genau sind Agnostiker?

5 Antworten

Ob AgnostikerInnen eine Religion haben oder nicht ist nicht bewiesen.

Die Position von AgnostikerInnen auf die Frage, ob es einen Gott gibt ist die, dass sie es nicht wissen. Es gibt weder echte Beweise dafür noch dagegen.

Der agnostische Standpunkt hat den Nachteil, dass er keine Antworten liefert, bietet aber den Vorteil, jeder Zeit jede Position einzunehmen ( lässt also Gedankenexperimente zu ).

Das fand ich hier nicht schlecht erklärt:

http://www.wasglaubstdudenn.de/spuren/143250/was-ist-ein-agnostiker

"Ein Agnostiker (altgriechisch: nicht wissen) geht davon aus, dass sich
die Existenz oder auch die Nichtexistenz eines Gottes bzw. mehrerer
Götter sowie übersinnlicher Wesen wie Engel oder Geister nicht beweisen
lässt. Auf die Frage „Gibt es einen Gott?“ antwortet er: „Ich weiß es
nicht“. Dies unterscheidet ihn von einem Atheisten, der von einer
gottlosen Welt klar überzeugt ist, sowie von einem Gläubigen, der sich
alles durch und mit Gott erklärt. Der Agnostiker empfindet beide
Haltungen als anmaßend, denn er betrachtet das menschliche Wissen als in
diesem Punkt begrenzt. Seiner Auffassung nach gibt es Argumente für und
auch Argumente gegen religiöse Weltanschauungen. Er kann und will sich
nicht für eine Seite entscheiden." (Quelle oben)

LG

Chaoist  19.03.2016, 22:42

Das finde ich interessant:

Seiner Auffassung nach gibt es Argumente für und
auch Argumente gegen religiöse Weltanschauungen.

Ich habe das immer so verstanden dass es weder noch gibt. Natürlich finden gläubige Argumente dafür und Argumente dagegen, aber all diese Argumente erscheinen den AgnostikerInnen bei genauerer Betrachtung unzulässig.

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Nagareboshi23  19.03.2016, 22:47
@Chaoist

Nunja, sie akzeptieren eigentlich nur die Menschlichen Vorstellungsgrenzen.

Oh, und zu deiner zweiten Frage steht die Antwort im zweiten Absatz im Link. Also ja sie können einer Religion angehören, glauben aber nicht an die Wirkung der Rituale etc. (wegen Naturwissenschaften etc.)

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Chaoist  19.03.2016, 23:11
@Nagareboshi23

Äh ... Meine 2. Frage? ... Ich bin nicht der Fragesteller :)

Macht nix. Passiert. und stimmt. Als AgnostikerIn hält man sich da eher an psychologische Erklärungsmodelle.

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Nagareboshi23  19.03.2016, 23:42
@Chaoist

Ups, sry! ^^'' Hab nicht genau hingesehen, mein Fehler.

Psychologische Erklärungsmodelle?

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drachenfreund  19.03.2016, 23:30

Seiner Auffassung nach gibt es Argumente für und
auch Argumente gegen religiöse Weltanschauungen. Er kann und will sich nicht für eine Seite entscheiden.

Ich denke man sollte die Frage nach einer religiösen Weltanschauung gesondert betrachten.

Agnostiker bezieht sich per Definition eigentlich nur auf die Gottesfrage. Man kann ja auch als Agnostiker der Meinung sein, dass bestimmte Religionen aller Vernunft widersprechen, ohne jetzt das eigentliche Gottesbild zu betrachten.

Ebenso kann man aber auch in einem Gottesbild durchaus atheistisch eingestellt sein (aller Vernunft widersprechend), aber andere Gottesbilder durchaus agnostisch betrachten (denkbar, aber nicht für Menschen fassbar).

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Nagareboshi23  19.03.2016, 23:38
@drachenfreund

Japp, das stimmt. Wenn du im Link weiterliest, wirst auch festellen, dass sowas auch nicht ausgeschlossen wird.

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Es gibt atheistische Agnostiker und theistische Agnostiker.

Der Erste sagt"Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, erkenne aber an, dass das nicht beweisbar ist.

Der Zweite sagt:"Ich glaube, dass es einen Gott gibt, erkenne aber an, dass das nicht beweisbar ist.

So ziemlich alle Atheisten sind auch Agnostiker. Und die meisten Gottgläubigen wohl auch.

Ein Agnostiker erkennt also an, dass die Frage nach der Existenz von Göttern z.Z. nicht abschließend geklärt werden kann.

Echsenmensch86  05.04.2023, 23:37

Es gibt aber auch agnostische Agnostiker: Ich weiß nicht. ob es einen Gott gibt. Ich glaube weder daran, dass es einen gibt, noch daran, dass es keinen gibt. Ich weiß es einfach nicht. :)

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Ein Agnostiker ist zu der (philosophischen) Ansicht gelangt, dass es weder zu beweisen ist, dass es einen oder mehrere Götter gibt, noch dass es keinen gibt.

Ob er daher an eine Religion oder einen Gott glaubt, bleibt ihm überlassen.

Nein, Agnostiker sind ebenso wie Atheisten konfessionslos.
Der Unterschied zwischen den beiden:

Agnostiker sagen, es könnte einen Gott geben.

Atheisten sagen, es gibt definitiv keinen Gott.

realsausi2  20.03.2016, 00:57

Atheisten sagen, es gibt definitiv keinen Gott.

Das ist so nicht richtig. Atheisten äußern sich zur Existenz Gottes nicht. Jemand, der die Existenz von Götter negiert, ist Antitheist.

Der Atheist nimmt einfach kein Bekenntnis zu Göttern vor. Das ist völlig passiv, ohne Aussage, ohne Bekenntnis zu, aber eben auch ohne Bekenntnis gegen Götter.

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drachenfreund  20.03.2016, 01:13
@realsausi2

Ich kann mich Deiner Definition des Anti-Theismus nicht anschließen.

Anti-Theismus geht im Allgemeinen von einer Schädlichkeit aller Religionen aus und möchte Religionen am Liebsten abschaffen (starker Atheismus).

Dagegen beurteilt der schwache Atheist nicht den Sinn der Religionen, sondern verneint nur den Glauben an Götter bzw. lehnt den Glauben ab.

Der Atheist nimmt einfach kein Bekenntnis zu Göttern vor. Das ist völlig passiv, ohne Aussage, ohne Bekenntnis zu, aber eben auch ohne Bekenntnis gegen Götter.

Das wäre für mich ein Agnostiker und kein Atheist

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realsausi2  20.03.2016, 11:51
@drachenfreund

Diese Differenzierung von Atheismus ist unlogisch. Welche Abstufungen von Nichtrauchen kann man sich vorstellen? Welche graduelle Einteilung von Nichtfussballspielen wäre sinnvoll?

Atheismus ist die Nichtvornahme eines Bekenntnisses zu Göttern. Atheismus ist kein Bekenntnis gegen Götter. Dieses bleibt dem Antitheisten vorbehalten.

Ich bin Atheist, Antitheist, Agnostiker und Ignostiker in Personalunion.

Als Atheist nehme ich kein Bekenntnis zu Göttern vor. Aber eben auch nicht gegen solche.

Als Antitheist halte ich Religionen für schädlich, aber ich käme nicht auf die Idee, sie abschaffen zu wollen. Religionsfreiheit ist ein höheres Gut als meine persönliche Bedindlichkeit.

Dennoch bin ich aktiver Antitheist, weil ich hier wie anderswo gegen Religion argumentiere. In dem ich versuche, Gläubigen die Augen zu öffnen.

Als Agnostiker erkenne ich an, dass die Existenz von Göttern z.Z. weder belegt noch widerlegt werden kann. Primär in Folge des logischen Imperativs, dass etwas Nichtexistentes nicht widerlegt werden kann.

Wissen darum, dass die Nichtwiderlegbarkeit nicht ein Fitzelchen Wahrscheinlichkeit für die Existenz göttlicher Entitäten einräumt.

Als Ignostiker ist mir die tatsächliche Beantwortung der Frage nach der Existenz von Götter völlig Wumpe. Egal, welche Antwort sich belegen ließe, hätte sich auf mein Leben keinen Einfluss. Sollte mir ein Gott erscheinen, würde ich das zur Kenntnis nehmen und gut ist.

Kein Atheist, der sich mit dem Thema auseinander setzt, wird sich nicht auch als Agnostiker betrachten. Die meisten werden sich auch als Antitheisten verstehen.

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