Was für Vorteile resp. Nachteile hat eine chemische Kastration bei Rüden?

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...als "nachteil" könnte man anführen, das die wirkung dieser vorübergehenden kastration (suprelorin?) erst ca. sechs wochen nach implantation einsetzt und dass der vorgang ungefähr alle sechs monate wiederholt werden muss, damit die "unfruchtbarkeit" aufrecht erhalten wird. außerdem wird der testosterinspiegel im blut des rüden nur "abgesenkt", wenn ich das richtig verstanden habe... aber ich kenne mich da ehrlich gesagt zu wenig aus!

sofern ihr nicht züchten wollt, könntet ihr ja theoretisch auch die hündin kastrieren/sterilisieren - wenn alle vier rüden (zwei trotz kastration) "durchdrehen"? aber ich kenne eure situation nicht gut genug um das zu beurteilen...

ich persönlich würde dieses verfahren als dauerhafte variante ehrlich gesagt (noch) nicht anwenden, sondern vorab einige zeit ins land ziehen lassen und die ersten langzeiterfahrungsberichte abwarten (- ich weiß noch nicht recht, was ich von dieser "light" variante der kastration halten soll... )

aber als kurzfristige übergangslösung bzw. als hilfsmittelchen um eventuell vorliegenden hormunstörungen auf die spuren zu kommen würde ich diese möglichkeit vermutlich schon heute in betracht ziehen. alles gute!

koenigscobra, Du hast sicherlich recht. Zuerst einmal abwarten.

Auf der einen Seite ist man gegen die Chemie und lässt die Hunde mehr oder weniger vom THP behandeln. Schulmedizin nur dann, wenn man nicht mehr ausweichen kann.

Dadurch, dass wir kastrierte Heimhunde haben und unkastrierte vom Züchter, haben wir die Möglichkeit, zu vergleichen. Was ist Pro, und was ist kontra?

Pro, hier kann ich aus Erfahrung mitteilen, dass ich nichts "PRO" daran finden kann. Ravi vom Dobermannschutz, schwerst misshandelt und missbraucht, ist mehr Rüde als die unkastrierten. Auch Maya ist mehr Hündin als die unkastrierte.

Abidu haben wir kastriert vom Heim übernommen. Er war dabei, sich aufzugeben. Wir konnten ihm ein gutes Zuhause geben.

Kobold ist nicht kastriert. (Kobold ist aus der gleichen Zucht, wie jetzt die kleine Hündin, die ich übernommen habe). Kobold liebt Abidu. Er meint, Abidu ist ein Mädchen. Aber Abidu weiss, dass er ein Junge ist. Kobold ist verliebt ohne Ende. Leider in dem falschen Hund.

Wir dachten, wenn die junge Hündin kommt, dann kehrt Kobold sein Interesse um. Jetzt, während der Hitze, liebt er auch Oxxy. Aber noch mehr liebt er Abidu.

Yankee und Xandra sind bis auf zwei Tagen gleichaltrig. Beide haben wir vom Züchter. Xandra eher von einem verantwortungslosem Züchter. Sie wurde mit einem herzkranken Rüdengezeugt. Ist von Geburt an schwerst herzkrank. Kaum Herzvolumen.

Sie nimmt vom 4. Monat an jeden Tag eine Handvoll Tabletten. Vetmedin5 mg/3 - 5 x tägl., Digitalis und Betablocker etc. Auf Anraten der Dr. med.vet. haben wir Xandra vor der ersten Hitze kastrieren lassen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt drei unkastrierte Rüden. das Risiko war zu gross. Hundeelend muss man nicht noch produzieren.

Waren Hasso und Cora ein ideales Team an Harmonie, zeigten sich Xandra und Yankee als total unverträglich. Yankee weiss nicht, dass Xandra ein Mädchen ist. Stehen immer in geschwisterlicher Rivalität.

Xandra fühlt sich trotz der vielen Tabletten wohl, wenn auch subjektiv. Sie ist jetzt 5 1/2 Jahre alt.

Auf keinen Fall wollten wir die kleine Hündin vor der ersten Hitze kastrieren lassen, da waren die Erfahrungen nicht gut mit Xandra.

Kastration ist immer ein schwerer biologischer Eingriff. Besonders spürbar bei Xandra.

Wenn die TÄe auch die Kastration vor der 1. Hitzte vorschlagen, sollte man ablehnend reagieren.

LG, dobermannfreund

Bist du Züchter, weil du so viele Hunde hälst? Falls nicht, solltest du die Hunde unbedingt kastrieren lassen. Die Tierheime sind schon voll genug mit den Ergebnissen unkontrollierter Vermehrerei.

dobermannfreund 
Fragesteller
 26.09.2011, 08:50

Nein, ich bin kein Züchter. Ich habe Heimhunde und schwerst misshandelte über den Dobermannschutz.

Ich selbst bin fast gegen jede Züchterei. Habe diesbezüglich auch offen meine Meinung in GF bekanngegeben.

Hundeelend gibt es mehr als genug.

Hasso und Cora waren nicht kastriert und wir haben die ganzen Jahre mit ihnen gut überstanden. Auch während der Hitze von Cora. Haben viel auf Ablenkung gesetzt.

Die junge Hündin haben wir, weil die Züchterin schwer erkrankte und für den Welpen ein Zuhause suchte.

Da wir in 15 Jahren 10 Dobermänner hatten (drei Engelchen) und jetzt noch sieben, haben wir der Kleinen ein Zuhause gegeben.

Denn die Frage bleibt immer: Was wird das Leben ihnen bringen? Gerade auch bei Dobermännern.

Vielen Dank für die Antworten.

LG, dobermannfreund

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Ich habe meinen Rüden letztes Jahr chemisch kastrieren lassen. Wurde gemacht, weil er anderen Rüden gegenüber immer sehr aggressiv reagiert......

Der totale Schuß in den Ofen. Er war weiterhin aggressiv, dafür wurde er plötzlich mehr als verfressen. Auf läufige Hündinnen hat er noch nie stark reagiert, nach der Kastration eher noch weniger.

Mein nächster Rüde wird mit Sicherheit chirurgisch kastriert werden. Man sollte - sofern man kein Züchter ist - seine Tiere kastrieren lassen. Es gibt genug Hundeelend auf der Welt.

dobermannfreund 
Fragesteller
 26.09.2011, 08:55

turalo, ja, Hundeelend gibt es genug. Ich bin seit mehr als 50 Jahren aktive Tierschützerin. Habe die notleidenden Hunde, aber auch die Menschen, kennengelernt.

Was ist der Unterschied im Verhalten der chemischen oder der chirurgischen Kastration? Ist Kastration nicht Kastration. Ob chemisch oder chirurgisch? Chemische Kastration auf Prüfstand? Ob man kastrieren sollte oder nicht?

LG, dobermannfreund

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turalo  26.09.2011, 13:28
@dobermannfreund

Doch ist es. Da hast Du Recht. Nachbarin haben einen Rüden, der im Tierversuch chemisch kastriert wurde - da war alles tadellos. Wahrscheinlich ist mein Rüde schon so auf das Verhalten konditioniert, da hilft dann nichts mehr. War meine letzte Hoffnung.....

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