Welche Nachteile hat kastration beim Rüden (Erfahrung )?

5 Antworten

Also meiner wurde im Ausland viel zu früh kastriert. Er hat als windhundähnlicher Jagdhund nun leider kein starken Jagdtrieb mehr und er ist Null durchsetzungsfähig, so weiss ich genau wenn unkastrierte Rüden kommen muss ich schauen land zu gewinnen 😅 meiner wird sonst völlig hops genommen weil er die Prüfungen in der regel nicht standhalten kann, auch dominante Hündinnen wollen ihn eher fressen. Das halte ich für eine Folge der Frühkastration, er ist leicht führbar klar, aber innerartlich hätte er ohne uns schlechte Karten haben ihn ja schon bekommen als Mobbingopfer weil die Hunde mit denen er im Zwinger war ihn regelmäßig zusammengebissen haben. Hab ihn im Alter von ca 6 Monate bekommen da war die Narbe kaum noch sichtbar. Hier war es falsch in meinen Augen weil er wahrscheinlich vorher auch schon nicht der stabilste war und in den Fall das zu Problemen führt.

Im tierheim hatten wir aber durchaus Fälle da war es unabwendbar. Unter anderen ein hormongeladener Pitbull mit einer hormonellen Störung die dazu führte das der Hund hyperaktiv war und nur am aufreiten war und da war den egal ob es ein Hund, Mensch oder Gegenstand war. Den hätte man so nicht vermitteln können es ist nicht sehr angenehm 30kg am Bein festgekrallt zu haben zumal durch die Erregung das dann auch schnell in Attacken kippte.

Bei Rüden muss ich erfahrungsgemäß sagen - viel zu viele. Daher auch bei Rüden nur wenn es einen medizinischen Grund gibt.

Was ich mittlerweile bei fast jedem kastrierten Rüden bemerken musste - sie werden anderen Hunden gegenüber irgendwie feindseliger und/oder auch unsicherer. Ich kann nichtmal sicher sagen weshalb. Super viele Rüden welche ich kenne waren nach der Kastration total unverträglich, bzw unverträglicher und gegenüber anderen Hunden einfach komisch. Gleichzeitig haben sich andere Rüden den kastrierten Rüden gegenüber anders verhalten. Das sind so Sachen welche ich total krass finde.

Außerdem werden super viele richtig schnell fett, da muss man plötzlich das Futter wieder anpassen. Es macht auch nicht automatisch ruhiger, ich habe eher das Gefühl die Hunde sind manchmal etwas Lustloser. Hormone steuern einfach unglaublich viel in unserem Körper, auch in dem von Hunden! Und das zeigt sich teils wirklich enorm an dem Verhalten der Hunde.

Bei zu früher Kastration können tatsächlich alle möglichen Verhaltensprobleme auftreten und generell gesundheitliche Probleme. Der Hund braucht die Hormone um sich zu entwickeln, wenn man ihn zu früh kastriert entwickelt er sich nur noch sehr langsam bis kaum noch. Die ganzen Hormone des Hundes werden zwar nicht nur in den Hoden produziert aber zum Großteil halt schon. Und diese braucht der Hund zwingend um sich zu entwickeln. Von einer zu frühen Kastration ist stark abzuraten!

Kleine Hunde kann man, je nach dem, natürlich wenn ein medizinischer Grund vorliegt, sicher mit 1 1/2 Jahren kastrieren. Bei mittelgroßen sollte man mindestens 2 Jahre warten und bei großen mindestens 3. Wenn's um die "riesen" Rassen geht würde ich je nach dem so lange damit warten wie es möglich ist. Wenn natürlich ein extrem ernster medizinischer Grund vorliegt dann muss man logischerweise sofort handeln. Aber bei allem anderen würde ich versuchen das so lange es geht heraus zu zögern.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine Kastration ohne triftigen Grund (und das ist bei Hunden nur der Medizinische) ist in Deutschland verboten. Auch wenn es viele Tierärzte mit irgendwelchen scheinheiligen Argumentationen machen. Und wenn wird oft viel zu früh kastriert. Verhaltensbiologen empfehlen frühestens ab 2, besser 3 Jahren.

Oft wird das Argument "Wegen stark gesenktem Risiko an Tumorerkrankungen" gerne genutzt aber: es ist kein triftiger Grund einen Hund kastrieren zu lassen. Im Gegenteil: man will Feuer mit Feuer besiegen da es jetzt zahlreiche Studien gibt die zeigen, dass kastrierte Hunde ein deutlich höheres Risiko für mehrere Krebsarten haben. Vorher hat die Hündin also nur ein Risiko, nach der Kastration gleich viel mehr. Ein Tierarzt der eine Kastration begründet weil der Hund/die Hündin Mammatumoren/Hodentumore bekommen könnte ist ähnlich als wenn ein Humanmediziner vorschlagen würde man amputiert nun die Brüste der Frau weil sie Brustkrebs bekommen könnte. Ein sehr guter Artikel eines Tierarztes zum Thema: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Auch sonst hat die Kastration nur Nachteile, keine Vorteile. Und wenn doch kastriert werden soll (warum auch immer) dann frühstens mit 2 Jahren, besser 3 Jahren. Da der Hund sonst quasi für immer "Kind im Kopf" sein würde da die nötigen Hormone zum Erwachsenwerden fehlen.

  • Hund werden nicht ruhiger oder ähnliches - das ist ein Mythos. Eine Kastration ersetzt keine Erziehung.
  • Andere Hund können den kastrierten Rüden dann schlecht einschätzen, da er komiisch riecht, oft ist Mobbing die Folge.
  • Oft wird das Argument genutz (wie bereits oben erklärt) "Verminderung des Risikos von Hoden/Milchleisten Tumoren. Mittlerweile ist bewiesen und es gibt zahlreiche aussagekräftige Studien dazu: kastrierte Hunde sind anfälliger für mehrere verschiedene Krebsarten! Quelle 1Quelle 2 Man nimmt also eine Weg aber addiert mehrere dazu. Man möchte also Feuer mit Feuer bekämpfen.
  • Wie bereits erwähnt, es ist in Deutschland verboten, einen Hund ohne triftigen Grund zu kastrieren - der einzige triftige Grund wäre eben wenn anders die Gesundheit des Hundes nicht gewährleistet wäre.
  • Auch Verhaltensbiologisch wird viel verändert - oft hat der Hund dann zb. schwierigkeiten mit Artgenossen weil er komisch riecht (Artgenossen können nicht Einordnen zu welchem Geschlecht der Hund gehört, vorallem bei Rüden).

Ein wenig zum einlesen, zusätzlich zu den Links oben:

https://www.sitzplatzfuss.com/wp-content/uploads/2012/12/SPF_2_Kastration.pdf

Bei einer Frühkastration wird der Hund nicht richtig erwachsen und behält ein welpenhaftes Verhalten.

Es kann im negativen zu Fellveränderungen kommen.

Kastraten werden von intakten Rüden nicht ernst genommen oder riechen ähnlich wie läufige Hündinnen und intakte Rüden verhalten sich ihnen gegenüber wie sie sich auch bei läufigen Hündinnen verhalten würden.

Bei Kastraten muss man die Futtermenge mehr im Auge behalten und Kastraten neigen dazu zuzunehmen.

Es kann zum positiven als auch zum negativen gehen. Er kann auch von Hündinnen nicht mehr als Rüde anerkannt werden sondern als Hündin

NoLies  19.06.2023, 18:43

An einer Kastration (ausser wegen gesundheitlichen Gründen) gibt es nichts positives.

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Llallo  19.06.2023, 19:01
@NoLies

Sie hat nach Erfahrungen gefragt und nicht ob man den Hund kastrieren lassen soll oder nicht

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NoLies  19.06.2023, 19:15
@Llallo

Ich habe Erfahrungen, jede Menge sogar :-) Und Fakten sowie Erfahrung sagen: keine Kastration, außer bei absoluter Med. Notwendigkeit.

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Llallo  19.06.2023, 19:32
@NoLies

Danke habe ich auch und ich habe nicht gesagt das sie ihren Hund kastrieren lassen soll. Sondern nur was danach passieren kann

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NoLies  19.06.2023, 19:46
@Llallo

Na dann nenne doch mal, was positives passieren kann.

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