Was für einen Sinn haben „Doppelverpackungen“?
Beispielsweise sind Kekse oft doppelt oder sogar dreifach verpackt, Dixis (Traubenzucker) sind in Karton und dann ist rund um den Karton noch Plastik, bei Schokolade ist manchmal rundherum Papier/Karton und dann noch mal innen Aluminiumfolie. Ist das nicht Material und Geldverschwendung? Gibt es einen Grund für das?
4 Antworten
Verkaufsverpackungen von Lebensmitteln können grundsätzlich verschiedene Funktionen erfüllen:
- Schutz des Inhalts vor äußeren Einflüssen (physikalisch/mechanisch, biologisch, chemisch)
- Zusammenhalten des Inhalts, Transporthilfe, Stapelbarkeit, Abtrennung von Einzelstücken
- Informations- und Werbeträger
- Mittel zur Erweckung eines möglichst guten, hochwertigen Eindrucks, Schmuck, Dekoration, Freude
Zusätzlich gibt es noch Verpackungen, die eine Zweitverwendung oder längerfristige Verwendung implizieren.
Im Folgenden möchte ich die oben aufgeführten vier Punkte mit einigen Beispielen näher erläutern:
- Zur Schutzfunktion: Die Kekse sollten davor geschützt sein, zu zerbrechen, zu zerkrümeln oder zerdrückt zu werden. Je nach ihrer Struktur geht das nicht unbedingt mit einer einzigen Verpackungsschicht. Schokolade könnte nur mit einer Papp-Verpackung nicht gut genug vor Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt werden. Mit einer Kunststoff-Verpackung, wie bei Ritter-Sport-Schokolade geht dies. Aber einige Hersteller möchten lieber Kunststoff vermeiden und dem Produkt eine traditionelle Anmutung geben. Manche Produkte nehmen auch bei Lagerung fremde Gerüche an, wenn sie nicht durch eine Extra-Verpackungsschicht dagegen geschützt sind, oder aber sie trocknen zu schnell aus.
- Zum zweiten Punkt: Manche Produkte, wie Bonbons, sind alle einzeln eingewickelt, weil sie sonst aneinanderkleben würden. Eine bestimmte Menge von Bonbons steckt dann in einer Tüte. So kann der Verbraucher mit einem Griff eine standardisierte Menge von Bonbons nehmen, ohne sie selbst einpacken zu müssen. Auf der Tüte ist ein Barcode, und der Preis der Bonbons ist durch die Preisauszeichnung am Regal transparent.
- Zum Punkt "Informations- und Werbeträger": Papier oder Pappe eignet sich sehr gut, um Informationen aufzudrucken. Diejenige Packung aber, die Stabilität, Schutz des Lebensmittels vor äußeren Einflüssen oder Schutz der Umwelt vor dem Lebensmittel bietet, kann nicht immer aus Papier oder Karton sein. Feuchte Lebensmittel würden Papier, Karton oder Pappe zum Zerreißen bringen. Als Einschicht-Lösung würde sich nur bedruckter Kunststoff eignen. Dieser ist aber durch spitze, scharfe Gegenstände gefährdet. Deswegen wählt man, je nach Produkt, verschiedene Mehrschicht-Verpackungslösungen.
- Zum vierten Punkt: Geschenkpackungen sind aufwendiger als solche für 08/15-Produkte. Manche Packungen sollen einen größeren Inhalt vortäuschen als tatsächlich vorhanden ist. Man nennt sie auch "Mogelpackungen". Darin befindet sich eine Menge Luft. Die meisten Mogelpackungen bestehen aus mehreren Schichten, weil sich die Täuschung so besser verstecken lässt.
Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen.
Hallo,
um es kurz zu machen: die einzelnen Verpackungsmaterialien haben diverse Funktionen. Durch das Zusammenspiel schützen sie das Produkt optimal, so dass es lange innerhalb der Spezifikationen bleibt.
- Aluminium: absolute Barriere - schützt vor Feuchtigkeit, Licht, Gerüchen, Luft
- Plastik: je nach Art diverse Funktionen - mehr oder weniger dito oben
- Karton: gibt dem ganzen Halt und schützt vor Bruch
Glaub mir, die Verpackungen sind in den meisten Fällen schon optimiert. In der Lebensmittelbranche hat niemand was zu verschenken.
LG
Klar, warum sollten Hersteller Geld für unnötige Doppelverpackungen verschwenden, wenn der Zweck auch mit einer Einfachverpackung erfüllt werden könnte?
Der Sinn ist Schutz vor Feuchtigkeit.
Der Karton schützt vor mechanischer Zerstörung, die Kunststofffolie vor Feuchtigkeit von außen/ Austrocknen des Inhalts.