Was denkt ihr über Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund, die sich selbst als "Türken" bezeichnen, und trotzdem die AfD wählen?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Schlechte Entscheidung! 66%
Gute Entscheidung! 34%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Schlechte Entscheidung!

Also es gibt so etwas wie die "Internationale der Nationalisten" die sich gegenseitig im Nationalismus stärken wollen. Nicht wenige Türken sind Freunde von Diktatoren wie Erdogan, sind aufgewachsen mit harter Hand und kennen es nicht anders. Verständlich wäre es. Dumm ist es trotzdem. Bei Türken kommt natürlich noch hinzu, dass sie hier zu den ersten Opfer der AfD zählen würden.

Schlechte Entscheidung!

Es ist natürlich fraglich, inwieweit die AfD ihre Fantasien umsetzen könnte. Dennoch würde sich mindestens das gesellschaftliche Klima mit einer AfD-Regierung stark ins Negative verändern, vor allem Mitbürgern mit Migrationshintergrund gegenüber.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Betrifft mich, deshalb befasse ich mich damit.
Winterlimonade  15.02.2024, 15:10

Und wie empfindest du das aktuelle Klima? Das Klima von Biodeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund ist aktuell alles andere als gut und das wird nicht besser, wenn wir uns die Silvester-Vorfälle, die Schwimmbad-Diskussionen und ähnliches anschauen.

0
Winterlimonade  15.02.2024, 16:54
@Pfefferprinz

Und was ändert das an dem aktuellen Klima? Die AFD ist nicht verantwortlich für unsere desaströße Migrationspolitik. Sie ist auch nicht verantwortlich für all die Probleme, die damit einhergehen, wie auch? Sie war niemals in der Regierung tätig - das Problem ist da - was die AFD jetzt noch tut ändert doch nichts daran - sie will es ja, wenn auch radikal, lösen. Das wir nicht jeden rauswerfen sollten, ist klar. Aktuell tun wir gar nichts - im Gegenteil. Wir lassen es zu, dass immer mehr Menschen herkommen, die uns, unsere Demokratie, Art zu Leben verachten und unseren sozialen Frieden und auch Wohlstand zerstören möchten. Leute protestieren ganz offen für Hamas oder Scharia! Wir haben ganz offen Versuche von Scharia-Patrouillen und ähnliches. Daran ist die AFD nicht schuld.

0
Pfefferprinz  15.02.2024, 17:11
@Winterlimonade
unsere Demokratie, Art zu Leben verachten und unseren sozialen Frieden und auch Wohlstand zerstören möchten

Ja, eben - das alles will die AfD.

2
OlliBjoern  15.02.2024, 17:16
@Winterlimonade

Aber die AfD reitet vor allem drauf rum, dass dies ja 100 % "desaströs" sei, und genau das stimmt eben nicht, denn es gibt auch viele gut integrierte Ausländer, die arbeiten und freundlich sind. Das darf man nicht vergessen.

"Aktuell tun wir gar nichts - im Gegenteil. Wir lassen es zu, dass immer mehr Menschen herkommen, die ..."

Auch das stimmt so nicht. Auch jetzt schon werden zahlreiche Menschen ausgewiesen, da geht es nicht nach der Anzahl, sondern nach Bedingungen, die eingehalten sind oder eben nicht eingehalten sind.

Es ist eben nicht so, dass jeder kommen darf und unendlich lange bleiben kann.

Und wieder reduzierst du Ausländer nur auf Problem-Ausländer.
Das ist ebenso polemisch wie jemand, der Einheimische nur auf einheimische Straftäter (und die gibt es ja auch) reduzieren würde.

Man muss das Ganze sehen.

"Leute protestieren ganz offen für Hamas oder Scharia"

Und die Hamas wurde hier verboten (Samidoun auch). Und wenn Rechtsradikale protestieren, ist das zwar auch schlecht, aber die werden oft noch in Schutz genommen. Ich möchte gar keinen Extremismus hier, auch nicht von Rechtsradikalen.

Die AfD ist natürlich nicht an der Hamas schuld, aber sie tut so, als sei sie die einzige Partei, die sich kümmern würde. Und das stimmt eben nicht.

2
Winterlimonade  15.02.2024, 18:49
@OlliBjoern
Aber die AfD reitet vor allem drauf rum, dass dies ja 100 % "desaströs" sei, und genau das stimmt eben nicht, denn es gibt auch viele gut integrierte Ausländer, die arbeiten und freundlich sind. Das darf man nicht vergessen.

Du hast absolut recht. Und das Problem ist: Die sind doch auch gar nicht gemeint - vielleicht bei ein paar ewig-gestrigen, die ein "reines, deutsches Volk" und so einen Unsinn wollen - das ist aber nur ein kleiner Teil. Die Leute, die die allermeisten hier nicht möchten, sind weder der Dönermann, noch der Lieferwagenfahrer, der Kollege, der Nachbar oder sonst jemand, der integriert ist. Das man hier einfach "alle oder keinen" spielt, ist halt einfach nur übler Populismus.

Auch das stimmt so nicht. Auch jetzt schon werden zahlreiche Menschen ausgewiesen, da geht es nicht nach der Anzahl, sondern nach Bedingungen, die eingehalten sind oder eben nicht eingehalten sind.

Und die Bedingungen sind sehr oft einfach dämlich. Wenn ich höre, dass ein Vergewaltiger nicht nach Pakistan ausgewiesen werden kann, weil er dort wegen der Vergewaltigung hingerichtet werden könnte, schlage ich mir an den Kopf und sage ganz hart: Und wenn? Nicht unser Problem.

Genauso, wie unzählige Videos rumgehen, wo Menschen freudestrahlend ihre Pässe zerreißen und wegwerfen, weil sie so wissen, dass sie nicht abgewiesen werden können. Die "Bedingungen", um hier zu bleiben, sind so leicht zu umgehen, dass es lächerlich ist. Im Zweifelsfalle kannst du einfach immer wieder Einspruch einlegen, manche machen das bis zu 6 Mal und kommen dann einfach wieder und das ganze Spiel geht von vorne los - während sie hierbleiben und Geld bekommen.

Die Hälfte der "Schutzsuchenden" kommt aus Syrien und Afghanistan. Warum sind wir hier für sie verantwortlich? Und nicht ihre Nachbarländer? Man reist durch zig Länder, und dann ist man auch noch überproportional bei bestimmten Straftaten überrepräsentiert. Stichwort Gewaltkriminalität, wo Geflüchtete und Geduldete mit 2 % Anteil an der Bevölkerung 14% aller schweren Gewaltdelikte begehen.

Und wieder reduzierst du Ausländer nur auf Problem-Ausländer.

Ich war hier unpräzise, genau wie dein Vorwurf. Wir haben praktisch keinerlei Probleme mit Japanern oder Ostasiaten. Wir haben auch keine Probleme mit Amerikanern, Schweden, Kanadiern, Franzosen oder Italienern. Die "problem-Ausländer" sind - und das muss man sagen dürfen - Menschen aus bestimmten Regionen und Kulturen. Das zeigen uns doch auch die Statistiken, das zu verleugnen, ist einfach bewusste Ignoranz. Erklär mir doch bitte, was für einen "Mehrwert" z.B Syrische und Afghanische Menschen für unsere Land, Rentenkasse, Arbeitsmarkt, Wohlstand und Sicherheit haben, wenn zwei Drittel bzw. die Hälfte davon nicht arbeitet und Bürgergeld bezieht - und gleichzeitig überproportional in den Kriminalstatistiken vertreten ist, obwohl sie nur einen kleinen Anteil der Gesamtbevölkerung ausmachen.

protestieren, ist das zwar auch schlecht, aber die werden oft noch in Schutz genommen. Ich möchte gar keinen Extremismus hier, auch nicht von Rechtsradikalen.

Die ganzen "Gaza-Demos" waren doch genau das! Man hat offen antisemitische Parolen gerufen, hat Süßigkeiten verteilt, als Raketen gen Israel flogen und so weiter! Und wieso werden jetzt plötzlich wieder die "bösen Rechten" genannt? Ist das so ein Reflex? Das ist fürchterlicher Whataboutism. Ich will auch keine AFD an der Macht, keinen Rechtsruck und kein viertes Reich. Ich will Sicherheit, Wohlstand und ein friedliches Leben führen. Dazu auch ein Feierabendbier und Schweineschnitzel, ohne dass ich Angst haben muss, dass ich als "Ungläubiger" dafür eine vor den Kopf bekomme, bzw. es diese Dinge gar nicht mehr gibt, weil man Angst hat, sie anzubieten.

Die AfD ist natürlich nicht an der Hamas schuld, aber sie tut so, als sei sie die einzige Partei, die sich kümmern würde. Und das stimmt eben nicht.

Niemand macht wirklich was - die CDU versucht jetzt Wählerfischen am "rechten" Rand - aber sonst ist das alles doch ein unglaublich heißes Eisen, weil sich keiner traut, die Probleme zu benennen. Wir haben bald eine Islam-Partei hier, schön gesteuert aus der Türkei und finanziert von den Saudis, etc. Wahrscheinlich über ein paar Schlenker von uns selbst.

0
Shorty9Hallo  24.03.2024, 14:19
@Winterlimonade

Wir haben kaum Probleme mit Menschen aus der arabischen Kultur. Die meisten sind völlig gewöhnliche Leute mit Macken hier und da und die keinen was tun - wie jeder andere auch. Wo du eine desaströse Migrationspolitik zu sehen vermagst erschließt sich mir auch nicht. Wenn andere Länder Flüchtlinge nicht wieder aufnehmen möchten, dann kann man sie nicht einfach auf eine Insel schicken. Nun wird auch noch das Schweineschnitzel verboten. Das Einteilen von Flüchtlingen aus sehr harten Ländern nach Nützlichkeit und die Forderung nach Ausweisung wenn sie nach Deinem Ermessen nicht nützlich sind anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen zeigt ebenfalls ein gewisses Menschenbild. Und natürlich darf es auch islamische Parteien in Deutschland geben, ob diese Partei überhaupt aus der Türkei gesteuert wird ist nicht klar. Das Klima zwischen Migranten und mir ist übrigens super. Was die AfD mit dem von Dir wahrgenommenen Klima zu tun haben könnte möchtest Du wissen, eventuell fördert sie die Polarisierung zwischen Einheimischen und Migranten und verhindert damit ordentlichen Kontakt -und das seit Jahren auf allen Kanälen. Du nölst einfach viel herum wegen Nichtigkeiten und bauschst sie zu riesigen Problemen auf.

1

Man sollte die AfD-Zitate meiner Meinung nach noch etwas näher erläutern!

Die heterogene Gesellschaft der Zukunft werde "die Autochthonen zu Fremden im eigenen Land machen", schreibt Krah

Nun, die von Krah prognostizierten 15 Mio. Staatsbürger sind also allesamt keine "Autochthonen"? Der Begriff stammt aus dem Griechischen, αὐτόχθων bedeutet: aus dem Lande selbst stammend, eingeboren, nicht als Ansiedler aus der Fremde gekommen. Es ist davon auszugehen, dass die von Krah genannte Personengruppe überwiegend in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, damit aber definitionsgemäß autochthon ist! Offenbar will Krah diese Tatsache aber nicht anerkennen! Und wie eine Minderheit von Autochthonen eine Mehrheit von Autochthonen "zu Fremden im eigenen Land machen" kann, wird wohl nur ein Propagandist wie Krah erklären können. Jedenfalls sollte er keine Gelehrsamkeit mit dem Gebrauche von Fremdworten vortäuschen, deren Inhalt er nicht zu kennen scheint und mit denen er eine Bildungsschicht nicht überzeugen kann! Aber vielleicht ist das Zielpublikum seiner hetzerischen Invektive auch keine Bildungsschicht, sondern eher die Schicht der Ungebildeten, die ihre Vorurteile durch Krahs Propaganda bereitwillig bestätigt sehen?!

Die Remigration der nicht Integrationswilligen und -fähigen kann nur in großer Zahl gelingen, wenn sie kooperieren. Hierzu müssen die richtigen Anreize gesetzt werden.

Schade, dass Krah nicht weiter ausgeführt hat - oder wurde das vom Fragesteller nicht zitiert? -, welche "Anreize" er setzen will und wie "kooperieren" denn aussehen soll? Freiwillige Aufgabe der Staatsbürgerschaft, Geldzahlungen, Mobbing, Entrechtung ...? Natürlich wird auch nicht deutlich, wie Krah und die AfD "nicht Integrationswillige und -fähige" überhaupt definieren. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um als integriert oder als nicht integriert zu gelten? Nach welchen Kriterien wollen Krah und die AfD Integrationsfähigkeit beurteilen? Sind "Autochthone" gemäß Krah integriert, wenn sie ungebildet, straffällig, arbeitsunwillig sind, sich politischer Mitwirkung verweigern - oder gar Parteien wählen, die dem Faschismus und einem Unrechtsstaat zuneigen? Herr Krah bleibt nebulös. Allerdings gibt das Höcke-Zitat eindeutigere Hinweise auf das, was die AfD will und plant:

 Notwendig sei ein "großangelegtes Remigrationsprojekt" ,  das Generationen dauern werde und nach einem Hegel-Zitat "gewaltsamste Verfahren" erfordere.

Statt harmloser "Anreize" also "gewaltsamste Verfahren"! Höcke hat in seinem vom Fragesteller erwähnten Buch auch klar zum Ausdruck gebracht: "Bei dem (Remigrationsprojekt) wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten Grausamkeit‘, wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen. Das heißt, daß sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden." Mit anderen Worten: Krah, Höcke und Konsorten werden rücksichtslos, mit aller Härte und gewissenlos alle, die sie willkürlich zu Nichtintegrierten oder zu Nichtintegrationsfähigen erklären wollen, aus dem Lande werfen und dabei auch deutsche Staatsbürger entrechten.

Es wird deutlich, dass die AfD und ihre Politiker den Rechtsstaat und auch unsere Verfassung, das Grundgesetz, nicht beachten würden, wenn sie irgendwann Regierungsgewalt ausüben könnten!

Abschließend seien aus dem Grundgesetz, unserer Verfassung, Artikel zitiert, gegen die eine AfD-Regierung rücksichtslos verstoßen würde, um ihr Programm der "Remigration" durchzusetzen:

Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Artikel 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) ...

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 16

(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.

Eine Partei, die so offensichtlich Verfassung und Rechtsstaat verachtet, darf nicht gewählt werden! Wer es dennoch tut und dieser Partei politische Macht zukommen lassen will, der hat bewiesen, dass er, auch wenn er Staatsbürger und "Autochthoner" sein mag, sich nicht in unsere rechtsstaatliche und freiheitlich-demokratische Ordnung Deutschlands integriert hat!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.
orangade 
Fragesteller
 15.02.2024, 19:03
Schade, dass Krah nicht weiter ausgeführt hat - oder wurde das vom Fragesteller nicht zitiert? -, 

Nein, wurde nicht näher ausgeführt.

Quelle zum Nachlesen ist angegeben.

0
Von Experte OlliBjoern bestätigt

Wir haben in der Vergangenheit viele Fehler in der Bildung und bei der Integration gemacht. Das betrifft nicht nur die Enkelgeneration der türkischen Migranten.

orangade 
Fragesteller
 15.02.2024, 15:07

Und was ist deine Schlussfolgerung daraus?

1
Geraldianer  15.02.2024, 15:08
@orangade

Vor allem mehr Lehrer, mehr Integrationskurse, mehr Ausbildung zur Geschichte … Grundsätzlich sollte unser Bildungssystem auch Migranten besser fördern.

1
orangade 
Fragesteller
 15.02.2024, 15:10
@Geraldianer

Du bist meiner eigentlichen Fragestellung ausgewichen: Ist es sinnvoll, wenn Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund, die sich selbst als "Türken" bezeichnen, die AfD wählen?

Außerdem glaube ich nicht, dass man an der Einstellung der in Deutschland lebenden "Türken" jetzt im Nachhinein noch viel ändern kann.

0
Geraldianer  15.02.2024, 15:53
@orangade

Ich finde es nicht sinnvoll, die AfD zu wählen. Das gilt für alle Menschen.

3