Was denkst du über dieses bekannte Paradox?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Sich selbst einschränken können gehört zur Allmächtigkeit 44%
Gott macht sowas nicht 44%
Das ist der Beweis, dass Gott doch nicht allmächtig ist 11%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Kimanon,

etwas hochzuheben, bedeutet immer eine Arbeit in einem Gravitationsfeld zu leisten. Da kommt es auf die Masse und die Gravitation an.

Eine Gottheit könnte eine beliebig große Masse bei gegebener Gravitation schaffen, die diese Gottheit auch darin hochheben könnte.

Eine Gottheit könnte keine unendlich große Masse schaffen, die dann unendlich viel Energie und Leistung benötigen würde, um sie hochzugeben.

in Bezug auf Gottheiten wird jedoch häufig die Physik, in die sie etwas schaffen, ignoriert. Wären die Gottheiten außerhalb der Physik, müssten sie sich immer noch - und gerade im Führen von Prozessen, was einer Allmächtigkeit immer vorausgesetzt ist, in einer Physik befinden, da sie in diese hineinwirken. Aber auch diese Schnittstelle wird häufig "verschwiegen".

Würden wir eine Gottheit als raumzeitlos darstellen, ginge ihr in der Abwesenheit von Prozessen unter Zeitlosigkeit (Abwesenheit von notwendigem Vorher und Nachher bei Prozessen) jegliche Mächtigkeit schlechthin verloren.

Das Thema Allmächtigkeit wackelt - und wäre eine Gottheit irgendeine Art Alien, hätte sie eben nur eine begrenzte Mächtigkeit, die ggf. über die von uns Menschen hinausreicht und dann aus Sicht von Menschen "allmächtig" erscheinen mag.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
Kimanon 
Fragesteller
 23.04.2024, 16:04

Ich bedanke mich für sehr gute Antwort

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EarthCitizen20  23.04.2024, 16:11
@Kimanon

Einen Beweis kann man da keinen führen. Es gibt nur Dinge, die eher gegen eine Allmächtigkeit sprechen.

Wie sollte eine Gottheit definiert sein? Als eine Art Meta-Alien, der mit Prozessen an eine Physik gebunden ist - oder als zeitlos und somit frei jeglichen Prozessen.

Letzteres wäre die höchste Abstraktion in Richtung Gott schlechthin.

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vanOoijen  23.04.2024, 18:47
@EarthCitizen20

Zeitlos ist nach der Überlieferung aber genau richtig.

Er existiert von Ewigkeit zu Ewigkeit und hat schon immer existiert.

Das kann man so interpretieren als habe Gott vor dem Urknall existiert und dieser war zudem nicht der erste und einzige BigBang oder BigBounce.

Das heißt Gott existiert außerhalb des Universums und auch außerhalb der Zeit.

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EarthCitizen20  23.04.2024, 19:16
@vanOoijen

Man kann Gott genau so postulieren - doch lässt sich eine Persönlichkeit Gott aus Raumzeitlosigkeit allein nicht darstellen. Gott würde als raumzeitloses Sein postuliert, wobei das Sein ein abstraktes Betrachtungsobjekt ist.

Das legt nahe, dass sich Gott anders manifestiert - und anders als bisher geglaubt.

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vanOoijen  23.04.2024, 19:43
@EarthCitizen20

Sowohl das Paradoxon (das ganz extrem) als auch Deine Antwort (viel weniger extrem und sehr viel intelligenter als das Paradoxon) orientieren sich an Physik.

Ich glaube aber nicht, dass Gott an eine Physik (in der wir denken und an die wir gebunden sind) gebunden ist.

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EarthCitizen20  23.04.2024, 20:00
@vanOoijen

Das mag im Raum stehen - doch wird aus etwas außerhalb von Physik plötzlich etwas, was physikalisch beobachtbar ist. Da stellt sich die Frage nach der Schnittstelle, die sich auch von der physikalischen Seite darstellen lassen müsste.

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vanOoijen  23.04.2024, 20:06
@EarthCitizen20

Die Wunder in der Bibel sind Überlieferungen, eventuell nur Metaphern.

Ich persönlich tendiere zu Deinem Satz:

Letzteres wäre die höchste Abstraktion in Richtung Gott schlechthin.

Ich kann gut mit diesem abstrakten Gottesbild leben. Und daher finde ich das Paradoxon auch schon immer uninteressant um nicht zu sagen dumm.

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EarthCitizen20  23.04.2024, 20:24
@vanOoijen

Ich hätte das Paradoxon eher als überholt betrachtet.

Bei der höchsten Abstraktion Gottes verschwindet Gott als reale Persönlichkeit - und kann als Manifestation der universalen Liebe in Form einer Persönlichkeit in der eigenen Gedankenwelt wieder auftauchen. Dabei bleibt die Einheit mit Gott erhalten - und es erklären sich so mache anderen Dinge.

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EarthCitizen20  23.04.2024, 23:52
@vanOoijen

Man wird zunächst vermuten, dass es sich nur um ein Fantasiegebilde handelt. Es ist aber mehr als das, da sich dieses "Gebilde" direkt aus der Liebe, die als universal und "jenseits" unserer Welt überall und immer gleich ist, ergibt.

Interessant ist, dass diese Wahrnehmung auf das gepasst hatte, wie ich Gott ehedem schon wahrgenommen hatte.

Kommen wir zurück auf die Allmächtigkeit. Sie bedeutet dann das, was wir in Liebe in der Lage sind, als Menschen zu vollbringen.

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EarthCitizen20  25.04.2024, 09:14

Hallo Kimanon,

hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir habe helfen können.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

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Für mich ist das angesprochene kein Problem, da ein Gedankenspiel keinen Einfluss auf mein Leben hat. Was wichtig ist, ist für mich, dass Gott Einfluss auf mein Leben nehmen kann. Und daran glaube ich.

Gott hebt nichts hoch. Er ist ja ausserhalb der physischen Realität, also gibt's da auch kein Oben und kein Unten, kein Schwer und kein Leicht.

Sicher kann Gott etwas erschaffen, das niemand hochheben kann. Aber ihn betrifft das ja nicht. Er könnte wahrscheinlich das ganze Universum durch das Nichts schleudern - nur würden wir davon nichts merken, weil das ausserhalb der erlebbaren Welt passieren würde.

Kimanon 
Fragesteller
 23.04.2024, 16:01

ja, gut. Das wäre Selbstmord.

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EarthCitizen20  25.04.2024, 09:18

Doch wie kann es außerhalb physikalischer Realität dazu kommen, dass "irgendjemand" eine Masse irgendwie beschleunigen würde?

Und wie beschreibt sich dann ein "Nichts"?

Auch da entsteht schon ein Paradoxon.

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LastDayofEden  25.04.2024, 09:43
@EarthCitizen20

Nun, dazu müssen wir Annahmen über Gott treffen, die zwingend erfüllt sein müssen, damit wir diese Bezeichnung "Gott" überhaupt verwenden können: Gott muss ausserhalb von Raum und Zeit stehen, sonst kann er diese ja gar nicht erschaffen. Gott darf selber nicht aus Materie bestehen, sonst kann er diese ja gar nicht erschaffen.

Da Gott also (in diesem Gedankenexperiment) Raum, Zeit und Materie erschaffen hat, hat er bereits bewiesen, dass er nicht den physikalischen Gesetze unterworfen ist. Daraus folgt, dass er Dinge tun kann, die in dem Bezugssystem, dem wir unterworfen sind, nicht möglich sind.

"Nichts" war natürlich eine Metapher für das, was war, bevor es Raum, Zeit und Materie gab. Da es dafür keine Bezeichnung gibt (auch in der Wissenschaft nicht), muss ich eine Annäherung finden, welche das umschreibt.

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Sich selbst einschränken können gehört zur Allmächtigkeit

Gott kann alles, sogar sich selbst einschränken. Wenn ER sich aber nicht mehr einschränken will dann ist es nicht mehr unmöglich, den gegenstand anzuheben.

Gott kann alles!

Er erschafft einen Stein den er nicht hochheben kann - und hebt ihn dann einfach doch hoch.

So regelt Gott seine Probleme - anstatt lange darüber zu schwafeln oder nachzudenken tut er es einfach - vollkommen gleichgültig was irgendein kleiner Mensch darüber denkt oder was für ein Paradoxon der sich ausdenkt. In der Zeit hättest Du besser um Deinen Seelenfrieden und Gottes Gnade beten sollen.