Was denkst du über das Wechselmodell bei getrennten Paaren mit Kind/ Kindern? Das Kind ist dann im meist einwöchigen bis zweiwöchigen Wechsel bei der Mutter..?

9 Antworten

Aus Kindersicht das optimalste ist vermutlich das Nestmodell, bei dem die Kinder immer in einem Haushalt bleiben und die Eltern in dem von dir genannten Turnus die Wohnungen tauschen und jeweils zu den Kindern ziehen.

Das setzt aber absolut voraus, dass die Eltern sich in dieser Rolle einig sind und über die Trennung heraus, noch sehr gut miteinander umgehen können. Und es braucht natürlich auch mehr finanzielle Ressourcen, denn nichti mmer leben die getrennten Paare gerne in der gleichen Wohnung. Man müsste also teilweise 3 Wohnungen anmieten.

Das Wechselmodell finde ich besser als das klassiche, wenn beide Elternteile die Kindererziehung, - verantwortung gleichebrechtigt teilen wollen und können und auch hier in ihren Regeln weiterhin am gleichen Strang ziehen. Es braucht viel Kommunikation zwischen den Elternteilen, damit das gut geht und wirklich für alle Beteiligten das beste ist. Und solche Entscheidungen sind generell sehr individuell, was wirklich für das Kind am besten ist und auch, was die Eltern leisten können und wollen. Der REspekt und die Achtung voreinander bleibt bei jeder Trennung inklusive Kinder das wesentlichste.

Das klassische Model ist besser.

Vom Wechelmodell halte ich nix, das bringt nur Chaos + Stress mit sich.

Ein Mensch hat nur ein Zuhause. Ein geregelter Alltag ist nicht möglich, wenn sich wöchentlich das Haus und die Spielregeln ändern

Das Wechselmodell ist auch eine größere finanzielle Belastung für die Eltern. Zwei Kinderzimmer zu haben ist nicht nur doof, für beide Zimmer muss Miete bezahlt werden obwohl das kind dieses nur 50% nutzt

Niemand zahlt Unterhalt (Kind lebt ja bei beiden Eltern) und das Kindergeld wird zwischen den Eltern geteilt .... Es ist auf allen Ebenen dumm

Das kind soll einfach bei der Person leben zu der es eine engere Verbindung hat

Das Wechselmodell macht meines Erachtens nur dann Sinn, wenn die Eltern nah beieinander wohnen, sich wirklich gut verstehen und die Kinder insgesamt damit keine Probleme haben.

Ich kenne nur ein Kind, wo das über Jahre gemacht wurde. Am Ende war das Kind (dann schon Jugendlicher) mehr als abgenervt und hat sich mit der Mutter, die eine neue Familie hatte, auch nicht mehr so besonders verstanden.

Für die Eltern mag es eine gute Regelung sein, da gerade bei Berufstätigkeit mehr Spielraum gegeben ist. Aber es hat auch so ein wenig von hin- und herschieben.

Auch starre Umgangsregeln finde ich persönlich bescheuert. Irgendwann ist dann da so ein "du MUSST aber jetzt zu Papi / Mami" dahinter.

Eltern die sich wirklich als Eltern verstehen, werden das individuell handhaben. Keiner kommt zu kurz und das Kind kann gut damit leben.

Wünschenswert wäre es, wenn Eltern mal so verpflichtend lernen würden ihre Animositäten nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen. Und wenn man sich schon trennt, dann dennoch räumlich nah beieinander lebt. Das man zwar kein Paar mehr ist, aber eben gemeinsame Kinder hat und miteinander redet, anstatt gegeneinander arbeitet.

GutenTag2003  03.07.2023, 13:17
Das man zwar kein Paar mehr ist, aber eben gemeinsame Kinder hat und miteinander redet, anstatt gegeneinander arbeitet.

Das wäre sinnvoll. Dazu würde aber gehören dass i.d.R. die Mütter in ihrer "Allmacht" etwas beschnitten werden müssen.

Ich beschränke es mal darauf. viele Väter können sich einen Reim darauf machen.

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Kessie1  03.07.2023, 13:20
@GutenTag2003

Ja, da hast du absolut recht. Manche Mütter gehen mir mit ihrem Verhalten auch extrem auf den Keks! Gerade wenn da so kommt: ICH will nicht, dass er das Kind bekommt...

Aber der Tenor ist leider immer noch in der Gesellschaft: Mutter = gut, Vater = möglichst wenig Rechte.

Es hat sich etwas verbessert, aber eben nicht genug. Muttis haben zu oft den "ach die Arme - Bonus" und Väter werden als "Erzeuger" gesehen. Wie ich das Wort hasse!

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GutenTag2003  03.07.2023, 13:21
@Kessie1
Väter werden als "Erzeuger" gesehen.

Dem könnte man ja "Gebärende" entgegenhalten. 😉

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Rendric  03.07.2023, 13:22
@GutenTag2003

Tut mir leid für deine Erfahrungen. Meiner Erfahrung nach sind es eher die Väter, die die Kinder dafür nutzen, ihren Ex-Partnerinnen einen auszuwischen und die Mütter in ihrer Woche ständig nur versuchen, die Scherben zu reparieren und sich des Kindeswillen zurückhalten und sich nicht auf die Provokationen einlassen. Auch ws die Erziehugnsarbeit angeht, erlebe ich eher, dass Väter versuche nden bequemen WEg zu gehen und Mütter danach das wieder kitten dürfen. Es fehlt oftmals der Blick des Großen und Ganzen und was in Zukunft mal aus den eigenen Kindern werden soll, wenn sie nur für die Gegenwart (miss-) braucht werden.
Trennungen sind individuell und die Entscheidungen zum Kindeswohl auch immer wieder individuelle.

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GutenTag2003  03.07.2023, 13:25
@Rendric
Meiner Erfahrung nach sind es eher die Väter, die die Kinder dafür nutzen, ihren Ex-Partnerinnen einen auszuwischen und die Mütter in ihrer Woche ständig nur versuchen, die Scherben zu reparieren

Tut mir leid, dass Du solche Erfahrungen gemacht hast.

Meiner Erfahrung nach missbrauchen - nicht zu wenige - Mütter ihre Allmacht und haben dabei auch die rechtliche Hilfestellung, da ihnen bei Verstoß außer - im Höchstfall - ein Dudududu zu hören bekommen und danach weiter machen können wir zuvor.

Im unserem Land gilt immer noch Mutterwohl = Kindeswohl, gleichgültig ob ein Kind das ebenso sieht oder nicht.

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Kessie1  03.07.2023, 13:33
@Rendric

Väterforen sprechen da oft eine andere Sprache. Es gibt auf beiden Seiten Solche und Solche.

Manche Väter geben irgendwann einfach entnervt auf, weil das Jugendamt, aber auch die Gerichte und die Mutti ihnen Steine in den Weg legen.

Sicherlich ist es immer eine individuelle Betrachtung. Der Vater meines Kindes hat weder gezahlt, noch sich gekümmert. Wir haben es überlebt und im Grunde bin ich froh, dass er nicht reingegrätscht ist.

Aber es ist auch nun mal Fakt, dass Mütter fast immer am längeren Hebel sitzen. Gerade wenn sie das alleinige Sorgerecht haben, wenn nicht verheiratet gewesen. Da sollte der Gesetzgeber unbedingt nachbessern: gemeinsame Sorge wie bei Ehepaaren von Geburt an.

Und wenn man sich hier im Forum umschaut, dann sind es vorwiegend (junge) Mütter, die möglichst den Kontakt erschweren wollen. Und das oft wegen persönlicher Probleme mit ihm.

Wenn ich dann schon lese "er kann das Kind ja nicht so gut halten oder füttern", krieg ich immer Brechreiz. Wie sollte er auch, wenn sie ihm keine Chance gibt?

Die Väterrechte sind insgesamt etwas besser geworden, aber unterm Strich eben noch lange nicht gut genug.

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Rendric  03.07.2023, 13:47
@GutenTag2003

Sobald Kinder entscheidungsfähig sind, werden sie gefragt und haben Mitspracherechte. Gute Sachbearbeiter und Richter werden die Kinder auch fragen und zwar so, dass sie dabei nicht unter dem elterlichen Einfluss stehen.
Aber ja, es geht weiterhin um Individuen und um die Kompetenz von den Institutionen, die mit dem Fall betraut sind. Und so passieren immer wieder Fehler oder Entscheidungen, die für manche Beteiligte ienfach nicht die besten waren.

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GutenTag2003  03.07.2023, 13:52
@Rendric
Sobald Kinder entscheidungsfähig sind, 

Bis dorthin können - stark geprägte - 10 und mehr Jahre vergangen sein. Du kannst mir das "Mitspracherecht" versuchen schmackhaft zu machen, die Realität sieht etwas anders aus.

Du weißt es wahrscheinlich nicht. Ich kenne das ja auch aus eigener Kindheits-Jugendzeiten.

Mütter müssen nicht viel Worte machen, sie haben ganz andere Mittel um Kindern zu zeigen was ihnen nicht behagt.

... und Kinder erkennen das... und reagieren darauf.

Mütter sind da sehr manipulativ.

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Rendric  03.07.2023, 14:07
@GutenTag2003

Und Väter genauso :-) Alle Kinder wollen von ihren Bezugspersonen geliebt werden und werden immer versuchen so zu handeln, um diesen zu gefallen. Dieses Muster löst sich oftmals nich mal im Erwachsenenalter.

Wenn Eltern das ausnutzen, geh es immer zu Lasten des Kindes.

Du wirst mit deinen Texten nicht unrecht haben. Mütter haben Machtmittel und wenn sie diese missbrauchen, ist es schlecht für das Kind und für den Vater. Und sicherlich ist auch ein Gericht aus historischen GRünden eher geneigt für Mütter zu sprechen. Hier ist s aber auch schon individuell, an welche Sachberarbeiter man gerät und wie deren Weltbild aussieht.

Deine Erfahrungen sind so, meine sind in der Tendenz Gegenteilig. Mein Hauptwissen bezieht sich überwiegend auf die Arbeit mit häuslicher GEwalt und in heterosexuellen Beziehung ist die Dynamik halt eher so gelagert, dass Frauen Opfer sind und Männer Täter. Für die Kinder wird das nach wie vor nicht pauschal als Kindeswohlgefährdung eingestuft. Für diese Fälle gilt aber tatsächlich überwiegend was du schriebst: Mütterwohl = Kinderwohl. Es ist nur sehr schwierig, das durchzubekommen, weil Väter hier besonders gerne Steine in den Weg werfen (Gegenanzeigen, Kindermanipulation, Einfordern aller REchte...) manipulativ auftreten, Mütter als psychisch labil darstellen, erziehungsunfähig usw.

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GutenTag2003  03.07.2023, 14:18
@Rendric
dass Frauen Opfer sind und Männer Täter.

Das lässt sich nicht bestreiten. Mütter/Frauen wissen dies und (manche) dies auch zu nutzen und versuchen darzustellen bzw. stellen dar

dass Frauen Opfer sind und Männer Täter.

Wer glaubt nicht gerne, dass es gar nicht anders sein kann und hegt keinerlei Zweifel?

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Rendric  03.07.2023, 14:21
@GutenTag2003

Das glauben vermutlich nur Menschen, die sich nie weiter mit der Thematik befasst haben. Also auch nur Menschen, die nicht an Entscheidungsstellen sitzen, denn dann sind es (Pflicht-)Fortbildungen, Bestandteil der Ausbildung und eben auch oft praktischer Alltag.

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für die kinder ist es belastend, da sie kein richtiges festes zuhause haben und von ihren eltern nur hin und her geschubst werden. das machen sie so lange bis das kind irgendwann die nase voll hat und sich verweigert. in einigen fällen führt das später eventuell zu völligem kontaktabbruch zu den eltern.

dieses modell dient nur den eltern um deren "rechte am kind" durchzusetzen, aber für das kind ist es nix als belastung und entspricht nicht dem kindeswohl.

Wenn die Kinder damit klarkommen, ist das eine super Sache.

Besser fänd ich allerdings noch das Nestmodell (heißt das so?). Die Kinder leben dauerhaft im selben Haushalt, die Eltern wechseln alle ein oder zwei Wochen ab, wer mit ihnen dort wohnt. Aber soviel Selbstlosigkeit von den Personen mit Verantwortung scheint immer zuviel erwartet zu sein.

GutenTag2003  03.07.2023, 13:18
Aber soviel Selbstlosigkeit von den Personen mit Verantwortung scheint immer zuviel erwartet zu sein.

Das wird zumindest dann problematisch, wenn neue "Partnerschaften" entstehen.

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