Was bei Privatkauf eines Hundes beachten?

4 Antworten

Also ich habe meine beiden Hunde auch von "privat" gekauft - waren auch so Fälle wo der Hund aus irgendwelchen Gründen weg mußte. Einer war 6 Jahre alt und einer 2 Jahre als ich sie gekauft habe.

Ich bin hingefahren, hab mir erstmal die Leute und das Umfeld angeschaut. Wo und wie lebt der Hund ? Sind die Leute sympathisch ? Lassen sie Dich in die Wohnung ? (Es gibt ja welche die mit irgendwelchen Ausreden irgendwo einen Treffpunkt ausmachen. Da wäre ich schon mißtrauisch.. ) Macht die Geschichte die sie Dir erzählen einen glaubwürdigen Eindruck ? Frag genau nach wie lange sie den Hund schon haben und wo er herkommt etc. Du sagst der Hund ist 1,5 Jahre alt und erst seit wenigen Wochen beim Besitzer ? Wo war er davor ?

Wenn es ein Rassehund ist, hat er sicherlich Papiere (Stammbaum etc.) Laß sie Dir zeigen und merk Dir den Zwingernamen oder fotografiere es.

Laß Dir den Impfpass zeigen und achte nicht nur darauf welche Impfungen gemacht wurden sondern auch welcher Tierarzt unterschrieben hat.

Die beste "Auskunft" gibt Dir der Hund selbst. Welchen Eindruck macht er ? Ist er offen und freundlich oder eher ängstlich etc. ? Scheint er sich dort wohlzufühlen ? Wie ist sein Verhältnis zum Besitzer usw.

Wenn alles paßt und Du den Hund kaufen willst - mach auf jeden Fall einen Kaufvertrag. Ich würde auch vereinbaren daß der Hund noch von einem Tierarzt Deiner Wahl untersucht wird bevor der Kaufvertrag wirksam wird.

Nimm am besten jemand mit der auch ein bisschen Menschenkenntnis und Ahnung von Hunden hat und einfach beobachtet. Vier Augen sehen oft mehr als zwei :-)

Vielleicht könnt ihr ein Stück zusammen spazieren gehen. Dann kannst Du auch sehen, ob der Hund eine Beziehung zum Besitzer hat und wie er draußen so ist.

Letztendlich ist immer ein gewisses Risiko dabei. Aber in der Regel merkt man schon wenn da etwas faul ist.

Falls möglich, nimm den Hund nicht sofort mit sondern schlaf noch eine Nacht drüber. Wenn Du - bei einem Rassehund - den Zwingernamen hast - kannst Du den Züchter kontaktieren und nachfragen. Bei einem Mischling geht das natürlich nicht.


Unicorndoll 
Fragesteller
 02.11.2018, 23:05

Die haben den Hund seit ein paar Wochen. Der Vorbesitzer war ein alter Mann, der Hund tat denen leid, sagen sie. Die Besitzerin möchte ihn wieder abgeben, da es it angeblich nicht gut geht. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Er ist ein Schäferhund-Labrador mischling und soll mir 185€ vhb kosten und die haben mich per Mail schon gefragt, ob der preis in Ordnung für mich ist. Meinungen?

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William1307  02.11.2018, 23:21
@Unicorndoll

Der Preis ist nebensächlich. Die Frage ist doch - warum nehmen die den Hund auf wenn sie doch wissen daß sie nicht behalten können aus gesundheitlichen Gründen `? Stand von vorneherein fest daß sie ihn weitergeben wollten ? Sonst wäre das schon komisch. Das kann ja alles stimmen - es kann auch sein, daß der Hund ganz woanders herkommt. Schau Dir die Leute kritisch an. Kann gut sein, daß der Hund z.B. gesundheitliche Probleme hat (z.B. HD). Oder daß die eben überfordert sind mit dem Kerlchen... Das mußt Du dann selber wissen, ob Du mit einem Junghund der durchaus viel Potential hat. zurechtkommst. Wahrscheinlich hat der bisher nicht viel gelernt.... Aber das siehst Du doch sofort wenn Du da ankommst...

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Hallo,

Privatkäufe bei Hunden sind da so eine Sache, da muss man wirklich gut schauen das man sich kein unerwartetes Problem oder krankes Tier ins Haus holt. Bei Züchtern oder Tierschutz kann man sich ja noch an Vereinen orientieren, das geht hier eben nicht.

Ich würde noch jemanden mitnehmen, der sich mit Hunden auskennt und einen Durchcheck vom Tierarzt bestätigen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Vany

Das kann gut gehen oder auch gewaltig in die Hose....

wenn das Tier erst ein paar Wochen beim jetzigen Besitzer ist würde ich hellhörig werden, kann sein das da ne Krankheit vorgeschoben wird um etwas anderes zu vertuschen.... gerade in dem Alter von 1,5 Jahren kann es sein das da die Erziehung zu kurz gekommen ist und du ein verkorkstes Tier bekommst... denn gerade in den ersten 1,5 Jahren sollte der Hund ja die Grunderziehung bekommen Stubenreinheit, Abrufbarkeit, Leinenführigkeit, Alleinbleiben, etc.... kann sein da das alles nicht vorhanden ist ...jedenfalls musst Du damit rechnen. Klar kann das auch ein Hund in dem Alter noch lernen....

Worauf Du auch achten solltest ist das die Besitzverhältnisse klar sind! Nicht das der Hund dann gar nicht dem Verkäufer gehört.... Chip im Heimtierausweis eingetragen und übereinstimmender Name des Verkäufers mit dem im Impfausweis ... Chip kann man bei jedem Tierarzt auslesen lassen.

Je nach Rasse frag nach Vorerkrankungen HD, ED, PRA etc. und lass Dir schriftlich bestätigen vom Verkäufer das keine Krankheiten bekannt sind.... da gab es auch schon Fälle wo der Hund nach einer schweren Diagnose schnell verkauft wird um anfällige Tierarztkosten einzusparen....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Problemhunde finden bei mir ein Heim/Pflegestelle

Hatte auch einmal einen von Privat, der Grund war, es gäbe keine zeit mehr sich um den 3 Jährigen Schäferhund Mischling zu kümmern. Er war zu verschenken.

Dort angekommen hieß es, er habe zwar Papiere und Ausweis, aber beides seie nicht mehr auffindbar. Ich war sehr naive und nahm den Hund bei mir auf, der Augenscheinlich und laut Angaben des vorvesitzer sehr gesund war. Um einen Ausweis für den Hund zu bekommen, ging ich zum Tierarzt. Ich wollte ihm seine Impfungen Auffrischen und untersuchen lassen.

Der Tierarzt meinte, das der Hund laut seiner Einschätzung und seiner Untersuchung, das 10. Lebensjahr bereits überschritten habe. Er fügte hinzu, dass der Hund droht zu erblinden und seine allgemeine Körperliche Verfassung uns keine Hoffnung auf langes Leben geben sollte. ... Wir, bzw. Mein Mann und ich, haben dem Hund zwar noch für ein Jahr ein (so hoffen wir es zumindest) schönes Leben ermöglicht, aber unser Leiden mit dem Tier und dessen Verlust wie auch die Kosten an Medikamenten welche wir in diesem Jahr gebraucht haben, waren enorm.

Fakt war, das die Besitzer ihn los haben wollten weil sie ihn Finanziell nicht mehr tragen konnten und ihn deshalb schön geredet haben.

Wenn du also einem Hund aus Privater Hand haben möchtest, achte darauf das der Ausweis vorhanden ist und lass dir schwarz auf weiß den letzten (also Aktuell vorm Kauf) Tierarzt Befund bestätigen. Zumindest würde ich das machen wenn ich mich je wieder entscheiden würde einen Hund aus Privater Hand aufzunehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung