Was bedeutet der Begriff Lagermentalität im Zusammenhang mit dem kalten Krieg?

2 Antworten

Man kennt vielleicht den Burgfrieden. Alle inneren Auseinandersetzungen treten zurück, wenn man einen gefährlichen Gegner hat.

Das ist der innere Aspekt der Lagermentalität: Man betonte die Übereinstimmung bei der Ablehnung des Gegners, statt zu differenzieren. (Antikommunismus - Anti- Kapitalismus als Fortsetzung des Anti-Faschismus)

Außenpolitisch bedeutete es, dass man versuchte, möglichst alle Staaten für sein Lager zu gewinnen. (West- und Ostblock; von deutscher Seite "Hallsteindoktrin"). Die Blockfreien unter "Anführung" von Nehru und Tito wehrten sich gegen Vereinnahmung. Andere waren auf Anlehnung an eine Seite angewiesen (oder auch ganz freiwillig erpicht) und wurden nicht selten in Stellvertreterkriege hineingezogen.

Nahezu letztes Beispiel der Lagermentalität: Kuba. Wer in einem Land des westlichen Lagers einen Umsturz oder auch nur eine Wende versuchte, hatte mit der Gegnerschaft der USA zu rechnen (Beispiel: Allende in Chile).

Brandt/Bahr und nachher Gorbatschow taten Entscheidendes, um die Lagermentalität zu überwinden. In der Ukrainekrise erlebt sie eine Art Auferstehung (freilich kein Vergleich zu damals).

http://wikis.zum.de/zum/Kalter_Krieg

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die beiden feindlichen Lager Ost und West - alles klar?