Was bedeutet das Wort Heil?

8 Antworten

>Heil drückt Begnadigung, Erfolg, Ganzheit, Gesundheit und in religiöser Bedeutung insbesondere Erlösung aus.< (WIKIPEDIA).

Heil in religiöser Hinsicht = Erlösung / Rettung

Das ist der Grund, warum Bibelforscher (Zeugen Jehovas) zu Hitlers Zeiten den Hitlergruß „Heil Hitler“ verweigerten. Sie wussten, dass „Heil“ (Rettung) nicht von einem Menschen kommt, sondern nur von Jesus Christus, dem Sohn Gottes (Apg. 4:12).

Weil sie sich weigerten, Hitler als Heilsbringer anzuerkennen, wurden viele ihren Familien entrissen und in Konzentrationslager gebracht. Doch auch dort hielten sie an ihren christlichen Prinzipien fest.

Ich zitiere Dir hier einige Auszüge aus dem Lebensbericht eines Zeugen Jehovas (Franz Wohlfahrt / „Erwachet“ 94, 22.10., S. 8-15). Er führte Gespräche mit einem katholischen Priester. Das Interessante: der weigerte sich, mit dem Hitlergruss zu grüßen. Das passt bestimmt gut in Deine Arbeit:

>Ein schon etwas älterer Priester, der aus Deutschland geflüchtet war, um der Herrschaft der Nationalsozialisten zu entkommen, gab an der Schule Religionsunterricht. Wenn die Schüler ihn mit "Heil Hitler!" grüßten, zeigte er sein Mißfallen, indem er fragte: "Wo bleibt da bloß der Glaube?"

Ich nutzte die Gelegenheit und fragte ihn, warum Katholiken Titel wie "Eure Eminenz" und "Heiliger Vater" benutzen, da doch Jesus sagte, alle seine Nachfolger seien Brüder (Matthäus 23:8-10). 

Der Priester gab zu, daß diese Gepflogenheit verkehrt sei; er selbst habe Schwierigkeiten gehabt, da er sich geweigert habe, sich vor dem Bischof niederzubeugen und dessen Hand zu küssen. 

Dann fragte ich ihn: "Wie kann es angehen, daß die Kirche ihren Segen gibt, wenn Katholiken andere Katholiken töten?"

"Das ist eine wahre Schande!" ereiferte sich der Priester. "Das darf nie wieder passieren. Wir sind Christen, und die Kirche sollte sich nicht in den Krieg einmischen."

Am 12. März 1938 marschierten Hitlers Truppen in Österreich ein, ohne auf Widerstand zu stoßen, und bald darauf erfolgte der Anschluß Österreichs an Deutschland. 

Eilends verbündeten sich die Kirchen mit Hitler. Schon nach knapp einer Woche unterzeichneten alle sechs österreichischen Bischöfe, auch Kardinal Theodor Innitzer, eine überschwengliche "Feierliche Erklärung". 

Darin erklärten sie im Hinblick auf die bevorstehende Volksabstimmung: "Es [ist] für uns Bischöfe selbstverständliche nationale Pflicht, uns als Deutsche zum Deutschen Reich zu bekennen." 

Bei einem großen Empfang in Wien war Kardinal Innitzer einer der ersten, die Hitler den Deutschen Gruß entboten. Der Kardinal wies alle österreichischen Kirchen an, die Hakenkreuzfahne zu hissen, die Kirchenglocken zu läuten und für den nationalsozialistischen Diktator zu beten.

Scheinbar über Nacht war in Österreich ein politischer Gesinnungswechsel eingetreten. Auf einmal sah man überall SA-Männer in ihren braunen Uniformen mit Hakenkreuzarmbinden. 

Der Priester, der zuvor gesagt hatte, die Kirche solle sich nicht in den Krieg einmischen, war einer der wenigen Priester, die sich weigerten, mit "Heil Hitler!" zu grüßen. 

Eine Woche später wurde er durch einen anderen Priester ersetzt. Als dieser ins Klassenzimmer kam, schlug er als erstes die Hacken zusammen, hob den Arm zum Deutschen Gruß und sagte: "Heil Hitler!"<

Ich denke, diesen Auszug kannst Du gut verwenden für Deine Religionsarbeit.

Franz Wohlfahrt verlor übrigens seinen Vater durch Enthauptung, weil der den Hitlergruß und den Wehrdienst verweigerte. Auch etliche seiner Verwandten und Freunde starben unter der Guillotine. 

Seine Brüder Kristian und Willibald sowie seine Schwestern Ida und Anni wurden in ein Kloster nach Landau in Deutschland gebracht, das als Umerziehungsheim diente. Die Jungen erhielten Prügel, weil sie sich weigerten, "Heil Hitler!" zu sagen.

Er selbst bekam 5 Jahre Zwangsarbeit in Rollwald (D.).

Liebe Grüße ...


heil Adj; meist präd, ohne Steigerung; ohne Verletzung ≈ unverletzt <(bei etwas) heil davonkommen>: Sie hat den schweren Unfall heil überstandengespr; nach einer Verletzung wieder gesund ↔ krank: Das Bein ist wieder heilgespr; ohne Schaden oder Beschädigung ≈ ganz1 ↔ kaputt: Mir ist das Glas auf den Boden gefallen, aber es ist heil geblieben


Heil das; -(e)s; nur Sg, geschr; etwas, das für jemanden das höchste Glück bedeutet <sein Heil in etwas (Dat) suchen, finden>: nach dem Heil streben

Rel; Glückseligkeit und Erlösung von den Sünden <das ewige Heil>

|| K-: Heilsbotschaft

|| -K: Seelenheil

|| ID sein Heil in der Flucht suchen meist iron ≈ fliehen; sein Heil (bei jemandem) versuchen gespr; versuchen, bei jemandem etwas zu erreichen (was man oft bei anderen nicht erreicht)

Das Wort, das im NT mit Heil wiedergegeben wird, heißt im griechischen soteria. Es hat in unserer Sprache die Bedeutung von Heil und Rettung.

Im biblischen Zusammenhang meint Heil die Wiederherstellung der Beziehung von Mensch und Gott, die durch den Sündenfall verloren ging.

Jesus Christus kam darum in die Welt als „HEILand“ und „Retter“ (für ihn werden beide deutschen Begriffe genommen). Er hat durch sein stellvertretendes Sterben ein „Rettungsangebot" für alle Menschen gemacht. Er ist damit zum „Retter“ geworden. Wer sich von ihm retten lässt, wird im ganzheitlichen Sinn „heil“.

Sehr oft hat Jesus vor seinen Heilungen den Menschen die Vergebung ihrer Sünden zugesprochen. Damit hat er sie „heil“ gemacht und dann oft auch noch die körperlichen Krankheiten geheilt. Gerade durch diese Reihenfolge machte er deutlich, dass es ihm (Jesus) nicht nur um eine verbesserte Lebensqualität oder ein verlängertes Leben ging, sondern um ein umfassendes Heil.

Gott ist unser "Heil" (Ps.27,1;Offb.7,10).

Apg.28,28 verkündet von diesem (Röm.1,16)...

Diese Welt läuft einem falschen Heil nach (Offb.17,1-14).

Im christlichen Sinne bedeutet Heil Erlösung und Gnade.
Das Heil, das uns verheißen ist,  muß geschenkt werden. Es handelt sich nicht darum, einige Defekte an Mensch und Schöpfung wieder zu beheben.  Das gnadenhafte, das geschenkte Heil  eröffnet eine neue Dimension, nämlich die Übernatur. Heil bedeutet das übernatürliche Leben = Gemeinschaft mit Gott - der Himmel.