Warum wollen einige der Betriebsfeier fernbleiben?

22 Antworten

ich gehe zu so etwas nicht, weil ich schlecht im smalltalk bin. da ich mit 90% der kollegen keine gesprächsbasis habe, müsste ich aber gut im smalltalken sein um halbwegs würdevoll durch den tag zu kommen. so wie ich aber gestrickt bin, müsste ich mit einem bemühten lächeln rumstehen und hoffen mich nicht lächerlich zu machen. ich will halt nicht dort sein und kann mich nicht gut genug verstellen damit man mir das nicht ansieht. also tue ich mir selbst den gefallen und gehe einfach nicht hin.

Es gibt Menschen, die aus Prinzip nach Feierabend nichts mehr mit der Arbeit zu tun haben wollen.

Es gibt Menschen, die Angehörige pflegen.

Es gibt Menschen, die keinen Alkohol trinken dürfen und deswegen oder aus anderen gesundheitlichen Gründen wegbleiben.

Und dann gibt es Menschen, die jeden Grund bescheuert finden, da nicht hinzugehen.

Und die, die dann auch noch über diese Kollegen anfangen zu tratschen oder diese zu mobben. Dazu zähle ich jede Art der Unsachlichkeit und das hier ist unsachlich.

Man kann auch hingehen, weil einem sonst einfach strunzlangweilig ist und im eigenen Leben nichts los ist.

Und dann sind dann noch die, die aus lauter Anstand jeden Shice (mit)machen. Nur nicht irgendwas gegen die Chefs oder sonstige Obrigkeiten sagen. So entstehen dann auch gesellschaftliche und politische Situationen wie 1933. Vor lauter Anstand nichts gesagt. Das sind freilich die Spitzen. Aber es zeigt, wohin es führt, wenn man eigentlich keinen richtigen Grund hat, etwas zu tun oder zu lassen und trotzdem mitmacht.

Wir leben glücklicherweise in einer pluralistischen Demokratie.

Wir leben auf Augenhöhe miteinander. Selbst der größte Chef und der mächtigste politiker bekommen Durchfall, wenn sie Eis mit Salmonellen gefuttert haben.

Also einfach mal nachdenken, ob man da nicht eine eigene Meinung haben kann und die der anderen genauso gültig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

,,da sie mit bestimmten Kollegen oder dem Vorgesetzten nicht zurechtkommen."

Wenn das kein Grund ist, was dann?

Nur, weil ,,man es so macht", muss man trotzdem nicht gehen, wenn man nicht mag.

Ich denke das soll jeder so machen wie er möchte. Es ist ein reines Privatvergnügen. Und wenn sich jemand dagegen entscheidet, dann ist das für mich passender, als sich gegeseitig vollzuschleimen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das mit dem Anstand mag stimmen, ansonsten bin ich völlig anderer Meinung. Ich arbeite in einer grossen Firma im integralen Facility Management (Gebäudeunterhalt von anderen Firmen) und pro Standort ist ein Team vor Ort. Somit identifiziert man sich automatisch mehr mit dem Kunden (bei dem man vor Ort ist), als mit der eigentlichen Firma.

Jedes Jahr findet ein grossen Weihnachtsfest statt und ich war in 8 Jahren noch nicht einmal dort. Wir machen in unserem Team ein kleines Weihnachtsessen wo auch nur die Leute sind, mit denen man gern Zeit verbringt (also die direkten Kollegen) und sind zu Aperos des Kunden eingeladen.

Auf der grossen Feier wird zwar viel geboten, aber das ist hauptsächlich Selbstbeweihräucherung und darauf habe ich einfach keine Lust. Ausserdem kennt man die meisten gar nicht und die grossen Vorgesetzten sind dann auch dabei. Ein lockerer Umgang ist somit schon mal nicht möglich, alles ist furchtbar steif.

Dieses Jahr ist kein einziger aus unserem Team auf die Weihnachtsfeier gegangen, weil unser Vorgesetzter ganz fies abgesägt wurde und wir haben (unserer Meinung nach) somit ein Zeichen gesetzt.

Der AG zahlt mir auch nicht aus Anstand mein Gehalt, sondern weil ich etwas dafür leiste. Gehaltserhöhungen sind trotz ständiger Pensumsanpassung und Mehrarbeit seit Jahren kein Thema, aber für diese Weihnachtsfeier werden jährlich mehrere tausend Franken ausgegeben...? Nein danke, da bleib ich lieber zu Hause oder verbringe die Zeit mit meinen Kollegen, auf die ich wirklich zählen kann.