Warum wird man direkt als psychisch krank abgestempelt, wenn einem die Menschheit egal ist und man sich nicht anpassen möchte?

11 Antworten

Das hatte ich mich auch schon oft gefragt und keine Antwort gefunden. Es ist wohl irgendwie so eine gesellschaftliche Norm, die ich aber nie verstand. So viele reden so oft so viel Unsinn, dass ich es als die pure Zeitverschwendung betrachten würde, aber es ist vielen wohl irgendwie wichtig. Auch auf Partys und Weinfesten bin ich nicht mehr so richtig dabei. Ich trinke ohnehin keinen Alkohol mehr, aber lasse mich dort trotzdem mal sehen. Nur hege ich da mittlerweile ein gewisse Ablehnung gegenüber den Menschen oder das was die Menschen da aus sich gemacht haben.

Ich bin an sich nicht gänzlich misanthropisch und Du wahrscheinlich auch nicht, aber ich will eigentlich nur mit Leuten zu tun haben, die mich wirklich interessieren und habe ein Problem mit gesellschaftlichen Zwängen bei denen ich unbedingt mit Leuten zu tun haben muss. Ein Beispiel sind außerbetriebliche Aktivitäten mit Arbeitskollegen. Als ob man sich nicht genug während der Arbeitszeit sehen würde :)

Was das Label "psychisch krank" angeht, so trifft dies auf viele zu die irgendwie anders als otto-normal sind.

Schon Schopenhauer, der sein Leben als Einzelgänger verbrachte, war der Meinung, dass nur geistreiche Menschen das Alleinsein genießen können. Menschen, die sich nach sozialen Kontakten sehnen und das Alleinsein nicht ertragen, sah er als geistig ziemlich arme Wesen. Auch die großen Philosophen wie Nietzsche und Kierkegaard waren Einzelgänger. Van Gogh und Leonardo de Vinci ebenfalls. Leonardo de Vinci war sogar davon überzeugt, dass man nur sich ganz gehöre, wenn man allein ist. Michelangelo - so steht zu lesen - war einst ein geselliger Mensch, doch änderte sich das, als die lieben Mitmenschen erkannten, was für ein Genie er war und ihm mit Neid und Missgunst begegneten. Erkennend, dass er der Masse nicht wirklich willkommen war, wurde er zum Einsiedler.

Viele große Denker haben für sich gelebt, nicht weil sie sich als etwas Besseres verstanden - nicht aus Gründen der Arroganz - sondern weil sie schlicht vom Pöbel unverstanden blieben. Das ist heute nicht anders.

Woher ich das weiß:Recherche

Da kann ich dich nur bestätigen - mach so wie du denkst und dich wohl fühlst. Lass dich nicht in eine Richtung schupsen oder in ein Form pressen oder schon gar nicht zum Psychologen schicken! Mach weiter so! Die die immer integriert sind und lachen und zusammenhängen....zu denen habe ich auch nie gehört und halte auch nichts davon.

Ich denke, daß keine Außenstehenden das Recht haben, über das Leben eines anderen zu urteilen, sofern diese Person mit sich zufrieden ist und keine Gesetze bricht.

Ich bin teilweise auch kein Menschenfreund und mache im Grunde, was ich will ohne mich erklären zu wollen.

Gleichzeitig bin ich aber trotzdem sozial (das geht gar nicht anders, wenn man Kinder hat und in der Berufswelt sich befindet)

Wenn du volljährig bist und auf eigenen Beinen stehst, kannst du machen was du möchtest. Ich verstehe aber, daß sich deine Mutter Sorgen macht, solange du zuhause wohnst. Ich bin selbst eine Mutter.

Andere empfinden Dein Verhalten eventuell als "nicht ganz normal", weil sie selbst anders sind, vermutlich wie die Mehrheit der Menschen, die Freude am Leben dadurch ausdrückt, dass sie sich mit anderen austauscht, Spaß hat etc.

Wenn Du ein Leben als Einsiedlerkrebs als perfekt für Dich betrachtest und dem anderen "Sein" nichts abgewinnen kannst, ist das doch völlig in Ordnung. Sei ein bisschen nachsichtig mit denen, die das nicht verstehen können. Und mach weiter Dein Ding.