Was ist eigentlich Smalltalk und wieso mögen Autisten Ihn nicht?

5 Antworten

Wo genau Small Talk aufhört und "Big Talk" (nennt man zwar meist nicht so, ich verwende es hier als Abgrenzung von Small Talk) anfängt ist nicht immer klar zu definieren.

Small Talk ist halt alles Belanglose, Gespräche über etwas, was man sowieso weiß.

Das kann übers Wetter sein, über aktuelle News, über Fußball... was auch immer.

Autisten denken i.d.R. sehr rational und erachten Small Talk daher oft als Zeitverschwendung, da sie durch Gespräche eher Informationen austauschen wollen, harte Fakten eben. Nichts was eh schon beide wissen. Small Talk ist daher ineffizient.

Woher ich das weiß:Recherche

Smalltalk sind inhaltlose Floskeln aus gesellschaftlicher Konvention. Wie die Frage nach dem Wetter.

Weil es keinen Sinn für sie ergibt. Außerdem strengt es sie sehr an. Autisten nehmen alle Reize ungefiltert wahr, das strengt an, ist kräftezehrend. Zuhören, in die Augen sehen, auf Mimik und Gestik achten, sind zu viele Reize.

Dazu kommt, dass Autisten ein Problem damit haben sich in das Gegenüber einfühlen zu können. Also Mimik, Gestik, Tonlage, etc. decodieren, richtig interpretieren und verstehen zu können. Dadurch fällt es ihnen schwer allgemeine inhaltlose Floskeln von ernstgemeinten Fragen zu unterscheiden. Was Smalltalk noch mal anstrengender macht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialwesen, Betreuung, Autismus, Gesundheitssektor

Smalltalk folgt (eher) keinem besonderen Konzept. Es kann ein kleines Gespräch übers Wetter sein, über den Verkehr, aktuelle Nachrichten, aktuelles aus der Wohnregion (der Feuerwehreinsatz in der Straße letzte Nacht beispielsweise), oder persönliches a la "Wir haben uns jetzt eine Küche gekauft" oder "Während meine Schwiegereltern im Urlaub waren ist bei ihnen daheim ein Rohr geplatzt im Badezimmer". Oder man tauscht sich kurz über den Schulstart des Nachwuchses aus.

Eben ein "kleines Gespräch".

Eher leichte Konversation, ohne allzu wichtigen Tiefgang.

Beispiel von mir heute früh am Eingang zum Schulhof: Die Mutter eines Mitschülers meines Nachwuchses stand dort. "Moin, Wochenende gut überstanden?" - "Ja, war gut. Und selbst?". - ....Gesprächspause während ein Trupp Schüler vorbeilief... - "Ich muss jetzt los, gleich gehts zur Arbeit. Und heute Nachmittag geh ich mit meinem Kind die Englischvokabeln durch. Ist ja nicht viel" - "Och, ich fand das ja schon etwas mehr. Die Kinder sollen eine Seite Vokabeln aus dem Buch ins Vokabelheft schreiben" - "Echt? Gut zu wissen, danke für die Info" - Tschüüss"

Ob nun "wichtige Infos" nebenbei ausgetauscht werden, oder belangloses Zeug.... das ist unterschiedlich. Oft kratzt man eher am Rande bzw. an der Oberfläche eines Themas herum. Es ist kein "tiefsinniges Gespräch".

Autisten sind nicht alle gleich. Je nach Ausprägung, je nach Spektrum. Heißt also, der eine kann dem folgen und der andere klammert sich an auswendig gelernten Smalltalk-Sätze.

Warum mancher Autist Smalltalk eher nicht so mag? Weils nicht vorhersehbar ist, nicht vorrausberechenbar. Es ist schwieriger vorher einstudierte Konversationsstücke einzuflechten.

Ich tendiere dazu ein Smalltalk dann zu erweitern. Bin abrr auch nicht der Typ dafür. Es ist einfach nur Langweilig und irgendwo auch Zeitverschwendung

Sie brauchen den Tiefgang im Gespräch wenn es sie nicht reizt dann haben Sie kein Interesse das Gespräch weiter zuführen und small talk hat meist keinen Tiefgang

928364647  07.09.2020, 03:04

Ich glaube ich bin Autist >.<

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Schoolboymask  07.09.2020, 03:07
@928364647

Deswegen hat dich das interessiert :P

Ich glaube auch das wäre der einzige Bezug in punkto smalltalk den man anschneiden kann :D

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Schoolboymask  07.09.2020, 03:13
@HikikomoriDesu

Stimmt aber die frage war auf Autisten bezogen ;-) und die erste frage war nur was ist smalltalk :-)

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