Warum wird in Deutschland der Abschluss an einer Universität nicht so groß wie z.B. in den USA gefeiert?

5 Antworten

Von Experte stufix2000 bestätigt

Ich hatte schöne Feiern im Festsaal der jeweiligen Uni, bei denen namentlich aufgerufen und Diplome in der Rolle übergeben wurden. Talare hatten aber nur Dekane und Rektor an. Familie im Publikum, nachher ging man schön essen. Was will man mehr?

In den USA kostet ein Studium zig- bis hunderttausende Dollar, für die man sich jahrzehntelang verschuldet. Dementsprechend gibt's vor allem an privaten Unis noch etwas mehr Show fürs Geld.

und am besten noch mortarboards tragen

Ich finde es hochgradig peinlich, akademische Traditionen von anderswo zu kopieren, nur weil man sie aus einer Serie kennt. Fehlt nur noch das lächerlich kitschige Diplomformat dazu.

Kristall08  02.10.2021, 00:16

Ich finde es hochgradig peinlich, akademische Traditionen von anderswo zu kopieren,

Soweit ich weiß, war das früher auch in Deutschland üblich, wurde aber (nach dem Krieg?) abgeschafft.

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alfredo153  02.10.2021, 08:07
@Kristall08

Die Mortarboards, vor allem in der heute in den USA praktizierten Form, waren in Kontinentaleuropa nie üblich.

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Zu meiner Zeit (Studienabschluss 2010) gab es das. Habe mir damals extra einen neuen Anzug geleistet. Man durfte zur Zeugnisübergabe, wenn ich mich richtig erinnere, 3 (oder 4?) Personen einladen.

Also, wir hatten so eine offizielle Zeugnisübergabe mit Familie und so.

Ich gestehe, dass mir der andere Kram jetzt nicht sonderlich abging. Ich muss sowas nicht haben.

Die meisten anderen anscheinend auch nicht.

Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wie ich in den Besitz meiner Staatsexamens-Urkunden kam. Entweder wurden die von der Uni zugeschickt, oder man hat sie sich im Sekretariat des Profs abgeholt, bei dem man die jeweilige mündliche Prüfung gemacht hatte.

Irgendwelche Feiern in der Uni gab es jedenfalls nicht. Es waren ja auch nur die schriftlichen Prüfungen zusammen mit anderen Studenten. Ich habe 2 Fächer studiert und mir den ganzen Examenszirkus etwas entzerrt, sprich: das eine Examen schriftl. und mündl. am Ende des WS, das andere schriftl. und mündl. am Ende des darauffolgenden SS. Den Prüfungstermin fürs Mündliche hatte jeder irgendwann bei den Profs, die er sich ausgesucht hatte. Jeder Student hatte doch seinen ganz eigenen Plan. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich in den letzten beiden Semestern gar keine Seminare und Kolloquien mehr, sondern habe mich nur noch mit meiner Examensarbeit und mit den Gebieten/Themen beschäftigt, die ich als Schwerpunkte meiner mündlichen Prüfungen angegeben hatte.

Meine Examen gefeiert habe ich nur privat mit meinen Freunden, die zwar größtenteils auch an der Uni waren, aber ich war an der geisteswissenschaftlichen Fakultät und meine Freunde waren fast alle Naturwissenschaftler. Wir liefen uns also nicht mal in der Uni oder in der Mensa über den Weg. Wir waren weder gleich alt noch im gleichen Semester noch machten wir zufälligerweise im gleichen Jahr Examen.

Die Teilhabe meiner Eltern an meinen Examen bestand jeweils in einem informativen Telefongespräch direkt nach der mündlichen Prüfung. Ich denke, früher wurde da einfach nicht so viel Tamtam gemacht. Zum Glück!

Fänd ich such schöner. Aber das ist nunmal Deutschland, schön spiessig! 🙃

youngwildheart 
Fragesteller
 01.10.2021, 15:52

Ich will mich dafür einsetzen! :D

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spanferkel14  02.10.2021, 02:09

Inwiefern ist es spießig, wenn man nicht so viel Tamtam um ein Examen macht? Ich denke, gerade diese komischen Feiern sind ultra-spießig. Das fängt ja schon mit dem Abi an, die Mädchen oft in schlecht sitzenden langen Kleidern, die Jungen in grotesken Anzügen - man sieht dem Ganzen meist den online-Versand an! Dieses Nachäffen von US-Gepflogenheiten ist einfach nur peinlich!

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