Warum wird im Norddeutschen "g" zu "ch"?

4 Antworten

Das hat "DankeFreunde" schon gut erklärt.

Mir fällt dazu noch ein, dass auch im Niederländischen ein ähnlicher Effekt zu hören ist, das g wird dort meist als [ɣ] gesprochen, das macht den typischen "kehligen" Klang des Niederländischen aus Vogel = /ˈvoːɣəl/.
g > [ɣ]

Das ähnelt dem Phonem in "Loch", ist aber stimmhaft.
(ein stimmhaftes, "hinten" im Mundraum gesprochenes ch).

Viele deutsche Dialekte wandeln das -g- ab, im Moselfränkischen
sagt man zu "Vögelchen" (Plural) "Viejelscher", da wird also g > j gewandelt.
Besonders prägnant im Kölschen "ganz gerade" = "janz jrad".
Auch der Berliner Dialekt geht in diese Richtung.

Im Hessischen hört man eine Art "sch" (aber auch stimmhaft).
"Isch glaaf, isch muss misch leesche". "Ich glaube, ich muss mich legen".
"Lesch disch hin!" das ist also g > sch - ich höre da ein ​[⁠ʒ⁠]​.
Das wäre also g > ​[⁠ʒ⁠].​


Hallo

Gute Frage

Das germanische Futhark hatte ja eigentlich nur 18 Buchstäbe/Runen

Da war ein K, das bisschen wie ein C aussieht und auch so ausgesprochen werden konnte. K = C = G = CH

Da wir heute sehr viel Grammatik in der Schule haben, erschliesst sich uns sowas leider nicht all zu schnell. Dabei ist diese Grammatik sehr, sehr neuzeitlich

Die soll man bestimmt nicht als Basis nehmen. (Die Deutsche) Sprache ist viel älter, als diese Rechtschreibung

Eigentlich generell, Laut vor Schrift

LG


Bonzo240195 
Fragesteller
 30.09.2023, 22:32

Ich finde das sooooo ganz doll goldich:)

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Von Experte OlliBjoern bestätigt

Im Norddeutschen und insbesondere im Plattdeutschen gibt es eine sprachliche Eigenheit, bei der das "g" in bestimmten Positionen zu einem "ch" wird. Dieser Lautwandel ist Teil des norddeutschen Dialekts und hat historische Wurzeln in der germanischen Sprachentwicklung.

Dieser Lautwandel ist bekannt als die sogenannte "Auslautverhärtung". Das bedeutet, dass der Laut "g" am Ende eines Wortes oder am Ende einer Silbe zu einem "ch"-Laut wird. Dieser Lautwandel tritt auch im Mitteldeutschen und im südlichen Deutsch auf. Hier sind einige Beispiele:

- "Tag" wird zu "Tach".

- "Weg" wird zu "Wech".

- "Sag" wird zu "Sach".

Der Grund für diesen Lautwandel liegt in der Art und Weise, wie die Laute im Deutschen ausgesprochen werden. Das "g" am Ende eines Wortes oder einer Silbe wird als stimmloser velarer Frikativ ausgesprochen, ähnlich wie das "ch" im englischen Wort "loch". Dieser Lautwandel ist ein Beispiel für die Vielfalt der deutschen Dialekte und Sprachvarianten, die in verschiedenen Regionen des Landes gesprochen werden.


Weil die eigentliche Sprache Plattdütsch bzw. Friesisch ist, das verwandt mit dem Holländischen ist. Und wenn sich die Friesen Mühe geben und hochdeutsch reden, klingt es eben mal verwaschen. Nech?!?!