Warum war es früher üblich Kindern den Po zu versohlen?

8 Antworten

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Früher liefen Kinder oft nur so nebenher. Wenn sie was machten, was den Eltern nicht gefiel gab es Schläge auf den nackten Po.

Es können religiöse Gründe sein.

Oder Eltern waren mit Kindern völlig überfordert.

Eltern waren inkompetent in der Erziehung

Eltern waren Machtmenschen.

Eltern waren nicht gewillt in Kinderschuhen zu laufen das heisst sie waren nicht gewillt sich in die Welt der Kinder rein zu denken.

Mit Gewalt kann man Kinder einschüchtern und mit Schläge kann man ihr Selbstbewusstsein und ihren Charakter kaputt schlagen.

ichbinich2000  18.03.2024, 23:38

Mit Verlaub - aber mit Geburtsjahr 2012 kannst du das, was "früher" war, kaum beurteilen. Deine Antwort ist auch deshalb durchaus überdramatisierend, weil du Extreme beschreibst, aber nicht den Normalzustand. Nach dem Motto hätten noch 1950 sämtliche Eltern keine Ahnung von Kindern haben müssen, ihre Kinder wie Gegenstände behandeln und ihren Willen brechen wollen, denn damals war derartige Erziehung noch Standard.
Und Aussagen wie "Früher liefen Kinder oft nur so nebenher" sind ziemlich der größte Schwachsinn, den ich heute gelesen habe.

Du beurteilst eine komplett andere Zeit anhand heutiger Kriterien und das macht nun mal keinen Sinn. Was du beschreibst, trifft auf Eltern zu, die diese Strafen heute noch einsetzen. Das sind machtlose, überforderte Leute, die in der Regel nicht allzu intelligent sind. Dieses Urteil über beinah die gesamte Bevölkerung vor einigen Jahrzehnten zu fällen, steht weder dir noch mir zu, weil auch absolut keinen Sinn macht.

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Weil die Strafe einfach umsetzbar und äußerst wirkungsvoll war. Ob sie erfolgreich war, ist eine andere Sache. Es gibt sehr viele Betroffene, die diese Frage mit ja beantworten würden.

Man muss dabei aber auch unterscheiden, wie das jeweils abgelaufen ist. Nicht jeder Vorfall, wo mal der Po versohlt wurde, ist mit Verprügeln gleichzusetzen. Da gibt es schon noch mal einen deutlichen Unterschied in Schwere und Auswirkung. Der geht aber in der Beurteilung etwas verloren, zumal da aber heute auch viel zu viele Leute mitreden wollen die selbst keine Ahnung haben, wie das war. Nicht selten führt gewisser Aktionismus auch gern mal dazu, den Betroffenen Schäden einreden zu wollen, weil nicht akzeptiert werden kann, dass auch ein Betroffener zu einem normalen Erwachsenen werden kann. Es ist in Ordnung, sich gegen Gewalt gegen Kinder zu positionieren, denn nichts anderes ist akzeptabel. Aber was die Vorfälle damals angeht, sollten viele Leute, die nach dieser Zeit kamen, einfach mal die Klappe halten.

Etwas Differenzierung muss da schon dabei sein, sonst wären 100 Prozent aus der Generation meiner Eltern heute Traumapatienten, denn damals wurde selbst in Schulen noch geschlagen, und auch von meiner Generation wären noch verdammt viele - viel zu viele sogar, dafür dass es zu unserer Jugendzeit schon großteils verboten war - davon geschädigt.

Es ist gut, dass es heute (beziehungsweise ja eigentlich seit bereits über 20 Jahren) verboten ist. Gewalt gegen Kinder hat in der Erziehung nichts zu suchen.
Den Kurs mancher Leute, man müsse Kinder aber komplett ohne Strafen und Konsequenzen erziehen, kann ich aber absolut nicht nachvollziehen. Viel zu sehr sieht man die Auswirkungen am Verhalten der heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, von denen viele gar nicht wissen, was Konsequenzen sind. Um das zu vermitteln, braucht es definitiv keine Gewalt. Aber scheinbar schaffen das Eltern heutzutage nicht auf friedliche Art und Weise und geben es deshalb komplett auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MarionSabrina  07.04.2024, 08:52

Erfolgreich war nicht die Erziehungsmethode, sondern die Angst vor den Schmerzen, die daraus hervorgingen. Ich habe dies selbst ab und zu erlebt und habe Dinge nicht wegen der Einsicht unterlassen, sondern wegen des Wissens, dass es unangenehme Folgen haben konnte. Manches Mal ohne zu wissen warum. Von zielgerichteter Erziehung aus heutiger Sicht ist das weit weg.

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Weil Eltern es nicht besser wußten! Tugenden wie Zucht und Ordnung waren wichtiger, als eine humanistische Bildung! Man brauchte Menschen, die gehorchen und Befehle ausführen konnten! Und das Po - versohlen galt eben als ein probates Mittel, um Kinder gefügig zu machen!

Heute benutzt man dafür Ritalin! - Das verursacht zwar keine Schmerzen, macht aber Kinder genau so gefügig wie das Popo versohlen! Aber dass es weniger schädlich ist, wage ich zu bezweifeln!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil körperliche Züchtigung in primitiveren sozialen Konstrukten an Anklang finden. Und es ermöglicht den Eltern, sich nicht mit den Kindern oder sich selbst zu beschäftigen. Zu der Zeit waren Kinder eher eine Frage des Status, nicht der Kinderliebe. Letztlich ist jede Form der Bestrafung keine Form der Erziehung sondern der Unfähigkeit des Elternseins.

Eclair89  15.03.2024, 13:15

Das hat jetzt nicht direkt etwas mit "Anklang" finden zu tun. Tiere in sozialen Gruppen erziehen sich nun einmal so. Das steckt in uns drin und wurde eben erst spät verändert.

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KiboSeishin  15.03.2024, 13:16

Absolut richtig! Kinder waren Statussymbol, Altersvorsorge, oder unvermeidbare Nebenwirkungen aufgrund fehlender Verhütung.

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Angeguckt im Tierreich. Wahrscheinlich ist deshalb das Sprichwort "lernen durch Schmerz" so wahr. Menschen wollen keine Schmerzen haben. Wurden sie damit bestraft, sollten sie lernen was falsch gemacht zu haben.

Ganz ehrlich, es tat auch niemandem weh meiner Meinung nach. Ich wurde selten gehauen. Weil ich auch selten Mist gemacht habe. Aber wenn, dann war es verdient! Und ich habe meine Lektion gelernt :)

Klaps aufm po sehe ich überhaupt nicht problematisch, solange es in äußersten Ausnahmen passiert. Alle anderen Arten, wie Schläge auf die Finger in der Schule oder ähnliches, das wiederum geht überhaupt nicht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung