Warum wählt sich jemand eine Partnerin, die extrem karrierebewusst ist, genau wie die eigene Mutter, die einen in der Kindheit oft bei einer Haushälterin ließ?
Jemand, den ich kenne, leidet als Erwachsener extrem darunter, dass seine Eltern ihre Karrieren verfolgten und ihn als Kind in der Obhut einer Haushälterin liessen.
Er hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickelt und ist seit der Kindheit stetig auf der Suche nach Aufmerksamkeit.
Mit der Mutter hat er ständig zu Weihnachten Konflikte, da er mit ihr Streit anfängt und das jedes Jahr.
Paradoxerweise sucht er sich bevorzugt Frauen, die ihre eigenen Karrieren haben und beruflich "was hermachen", da er sich selbst besser fühlt, wenn solche Frauen ihm Aufmerksamkeit schenken.
Mit seiner Ex ging es auseinander, da er ihr nie wirklich Anerkennung geben konnte.
Nun hat er eine neue Partnerin, die Studienrätin ist. Er möchte ein Haus bauen und hätte irgendwann gerne ein Kind.
Sie ist aktuell dabei, einen Doktortitel zu erarbeiten und möchte karrieremässig ganz oben in Politik und Verwaltung Fuß fassen.
Sie ist, ebenso wie seine Mutter früher, in mehreren Vereinen und Interessengruppen aktiv.
Er bewundert sie für ihre Erfolge und Präsenz überall.
Ist das nicht ein Muster - dass sich hier genau das wiederholt, was er an seiner Kindheit durchgemacht hat?
Sie sagte bereits, dass sie ihre Karriere trotz Kind fortsetzen wird.
Dass Frauen heutzutage keine Hausmütterchen mehr sein müssen, ist klar und auch begrüßenswert.
In diesem Fall geht es aber um einen Mann, der sein ganzes Leben das Leid darüber in sich trägt, als Kind kaum seine Mutter gesehen zu haben.
Warum trifft man dann ausgerechnet diese Wahl?
Liebe natürlich...ist schon klar, aber irgendwie wiederholt sich das, was ihm so weh getan hat.
4 Antworten
Zusätzlich zu dem, was hier schon in Sachen "die Jungen machen es den Alten nach" und "falsche Vorbilder" erläutert wurde, dürfte er einfach nur schwach und unsicher sein und daher chronisch auf Halt angewiesen sein. Den kann ihm am ehesten eine Person (hier: eine Frau) geben, die ihm überlegen ist oder die er für überlegen hält, die ihm dadurch eine gewisse Sicherheit vermittelt und den Eindruck erweckt, vieles abfedern zu können durch ihren beruflichen Erfolg und ihre Omnipräsenz mit Ehrenamt, Vereinen und Beruf sowie dadurch, dass ihr scheinbar nie die Puste ausgeht, selbst wenn sie tatsächlich überlastet sein sollte.
Jemand, der schwach ist (und Narzissten sind innerlich oft sehr schwach) sucht sich meist einen Partner, der so in etwa drauf ist und in der Lage wäre, für einen mitzudenken oder den Ton anzugeben und dabei ganz bestimmt Recht hat, wenn er irgendwas sagt - ich denke, dass er auch nicht in der Lage dazu wäre, auf sich allein gestellt wichtige Entscheidungen zu treffen.
Durch sein eher geringes Selbstwertgefühl "schmückt" er sich womöglich - ähnlich wie mit Statussymbolen und ggf. eigenen beruflichen Verdiensten - noch mit ihrer Vita und ihrem ganzen Engagement und Brimborium diesseits und jenseits der sieben Berge - es baut ihn auf, dass er eine solche vermeintlich tolle Partie sein Eigen nennen darf bzw. sie sich ausgerechnet auf ihn eingelassen hat.
Im Grunde genommen sollte er eine Therapie absolvieren, um überhaupt mitten im Leben anzukommen und an sich zu arbeiten, damit er ein gesundes Bild von sich und seinem Umfeld hat, das eigene Erlebte und Erlittene aufarbeiten und rekapitulieren kann (das habe ich gemacht, ich stamme aus recht problematischen Verhältnissen und mir tat es sehr gut; es gab mir auch viel neue Kraft und Selbstbewusstsein sowie innere Ruhe) - aber jeder ist seines Glückes Schmied und er muss das von sich aus wollen.
Mehr noch: Ich glaube nicht, dass er reif für ein Kind ist und Verantwortung übernehmen kann. Wahrscheinlich wären diese Frau und er als Eltern eines Kindes genauso entsetzlich wie seine eigenen Eltern zu ihm gewesen sind - und es wiederholt sich alles.
Ja, weil er das nicht realisieren kann - er steht sich selber im Weg. Weil ihm als Kind oft eingeredet worden ist, er sei nicht gut genug oder andere seien besser oder erfolgreicher usw., hält er sich bis heute klein und verkauft sich selbst unter Wert - da sieht man, was so entwürdigende Gesten bewirken können. Ich finde es einfach nur traurig - und es ist noch trauriger, dass er da offenbar keinen Ausweg findet und grad noch eine Schippe drauf setzt mit dieser Ische.
Ich denke, dass er optisch deutlich attraktiver (!) ist als diese Person und auch weitaus mehr (!) verdient hätte und haben könnte, vom Optischen und an sich menschlich, wenn er den Narzissmus mal im Griff hat und psychisch stabil wäre, aber das muss man ihm beibringen und das geht nur durch eine Therapie oder dadurch, dass er es durch eigene Reife mit den Jahren selber glaubt. Es bringt ihm nichts, wenn er es von anderen immer wieder hört, weil insbesondere Mutter und Schwester ihm permanent auf den Schultern sitzen dürften, selbst wenn er Erfolge lanciert und wirklich was leistet - er dürfte dann insgeheim denken ... jap, ist alles schön und gut, aber die Mama und die Schwester sagen bestimmt, es ist nicht gut genug und ich bin ja nur deren Dödel. Könnte ich mir so vorstellen.
Das braucht er wahrscheinlich zum gewissen Grad, weil er so unsicher ist und gesagt bekommen will oder gar muss, was zu tun ist ... andere sagen ihm, was zu tun ist und haben ganz bestimmt Recht, so wird es in der Kindheit auch schon gewesen sein.
Ich bekomme es aber oft mit, dass Männer in meinem Alter (bin 32) trotz gewissem Erfolg im Beruf, Charme und guter Kleidung/guter Optik usw. auf Freundinnen/Frauen schielen, die über sie bestimmen und recht belehrend auftreten.
Habe so was erst wieder bei einem früheren Nachbarsjungen erlebt, der 33 ist (ein Jahr älter wie ich) und sich komplett von seiner *Luisa* fremdsteuern lässt. Sie schottet ihn mehr oder minder ab - aber wenn er als erwachsener Mann sich das ernsthaft bieten lässt, soll's mir recht sein. Wir waren mal echt befreundet. Der tut mir leid, aber andererseits scheint er damit klar zu kommen - er ist übrigens schon als Jugendlicher ein netter Kerl gewesen, der durchaus als schwacher Mensch angesehen wurde; sympathisch ohne Ende, attraktiv, immer klasse angezogen (der war als Jugendlicher sogar eine Art Stylingvorbild für mich^^ habe mich aber nie getraut, die Outfits selber auch zu tragen), höflich, gebildet, gute und nette Eltern ... aber leichtes Spiel für eine Person wie die, mit der er zusammen ist.
Ich hätte diese *Luisa* von Anfang an zum Teufel gejagt mit ihrer debilen, zickigen und arroganten Art, aber er scheint sie zu mögen und sie scheint seine Erfüllung zu sein, auch wenn sie ihn öffentlich gern zum Löffel macht und er sich das bieten lässt und sogar noch sagt, ist schon gut. Dem sein Vater war aber ähnlich drauf und ein total lieber Nachbar und Mensch, wobei die Mutter/Ehefrau es wenigstens nicht ausgenutzt hat. Er tut mir echt leid - aber so ähnlich kann ich mir das hier vorstellen.
Ich denke, dass das auch an der Erziehung liegen kann und Schwäche schon dort vermittelt wird nach dem Motto, der Fisch stinkt vom Kopf. Das ist jetzt hart formuliert und dafür bitte ich um Entschuldigung, aber ich bin "gradraus" und sehe das ganz einfach so - für solches Verhalten und solche ich sage mal "Attitüden" und Vorlieben wird der Grundstock in der Kindheit gelegt.
Das freut mich und ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Erklärungen und Hinweisen soweit helfen.
Hey,
Ganz einfach : weil man die Person liebt und darauf steht wer und wie sie ist.
Die Partner anderer Menschen sollten dich aber wenig angehen!
LG
Hä, du stellst doch eine Frage, Also befasst man sich wenn man darauf antwortet natürlich zu einem gewissen Teil auch mit deinen Interessen 😂
Wenn du uns nichts angehst, dann stell hier keine Fragen.
Dann darfst du dich aber auch nicht darüber aufregen dass du antworten bekommst, die dir nicht passen!
Naja du musst es dir so vorstellen:
Er kennt nur dieses Muster. Er ist mit einer sehr karriereorientierten Mutter aufgewachsen und auch, wenn er darunter litt hat die Mutter als gewisse Vorbildfunktion fungiert.
Er kennt es einfach nicht anders.
Und so lange er sich nicht mit seiner Vergangenheit befasst und sie aufgearbeitet hat, wird er immer dem vorgegebenen Muster folgen.
Weil er seine Vergangenheit nie aufgearbeitet, geschweige denn reflektiert hat.
Ganz einfach.
Das gleiche Muster hast du bei Kindern alkoholkranker Eltern, misshandelten und missbrauchten Kindern, und so weiter...
Weil er seine Vergangenheit nie aufgearbeitet, geschweige denn reflektiert hat.
Du kannst lesen. Oder?
Tatsächlich ist er beruflich auch erfolgreich, finanziell sehr gut abgesichert und sieht deutlich besser aus als sie. Er ist wer. Nur weiss er das nicht.