Warum sind die Abschläge bei einer Zentralheizung mehr als doppelt so hoch, wie bei einer Gasetagenheizung?

7 Antworten

Heizt ihr oft also monatelang durch oder nur tageweise wenn's sehr kalt ist?

LordFaultier 
Fragesteller
 27.09.2019, 03:53

Wir haben während der Heizperioden immer auch die Heizung an. Das Thermostat ist auf 21 Grad eingestellt. Im Flur und Schlafzimmer sind immer um die 18 Grad, im Badezimmer drehen wir die Heizung bei Bedarf auch mal Höher. Aber in der Regel achten wir darauf, dass wenn wir tagsüber unterwegs sind die Wohnung weder extrem auskühlt noch unnötig warm ist.

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pacom18  27.09.2019, 12:27
@LordFaultier

Das ist ziemlich kühl, viele Leute heizen im Winter auf 25°C, und das müssen bei einer Zentralheizung dann Alle anteilsmäßig mittragen. Wenn du es so kühl magst (ich tu das auch) ist für dich die Gasetagenheizung natürlich günstiger weil du da nur für deine kühle Temperatur zahlst und nicht für den Durchschnitt Aller.

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LordFaultier 
Fragesteller
 27.09.2019, 13:55
@pacom18

alles klar. das ist dann also so. schade für mein konto und schade für die umwelt.

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hat angekündigt, dass wir mit monatlichen Abschlägen von 110 Euro, für unsere 60qm Wohnung zu rechnen haben.

Somit ist noch nichts endgültig. Er hat sich das von irgend jemand ausrechnen lassen, was evtl. an Heizenergie verbraucht wird. Die Tatsache, dass nun eine Umlage der Heizkosten nach der Heizkostenverordnung vorgenommen wird und man gewissermaßen für andere mitzahlt, bedeutet aber nicht, dass man deswegen wesentlich mehr Heizkosten hat.

Natürlich kommen jetzt auch Kosten, wie Kaminkehrer oder Wartung mit rein, die Du bisher nicht in den 49 € hattest. Diese sollten aber eigentlich durch geringeren Verbrauch der neuen Heizung aufgefangen werden.

Die Investition kann er nicht in die Nebenkosten einrechnen. Diese würde sich ggf. auf die Miethöhe auswirken.

Vorschlag: Zeige dem Vermieter die bisherigen Vorauszahlungen und Deine bisherige Jahresabrechnung und bitte ihn, das nochmal zu überprüfen, denn es wäre Dir nicht erklärlich, wieso Du durch die neue Heizung plötzlich soviel Mehrkosten hättest, wo man dadurch doch eigentlich sparen will.

Bei der Gelegenheit kannst Du auch klären, wieso es mit dem Gasherd plötzlic nicht mehr möglich sein soll.

LordFaultier 
Fragesteller
 27.09.2019, 14:01

Besten Dank, so mache ich es.

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Neben den Kosten für den Brennstoff, der durch die Zentralheizung eher nicht wesentlich günstiger werden, kann der Vermieter die weiteren Betriebskosten wie Stromverbrauch, Wartung und Schornsteinfeger umlegen. Wenn du jetzt sparsam heizt, kann es sein, dass du nach der Umstellung für andere mitzählen musst. Denn 30..50% der Heizkosten werden auf die Quadratmeter umgerechnet. Der Rest auf den Verbrauch.

Gegen eine Umstellung der Heizung kannst du dich nicht wehren. Auch nicht gegen die Abschaffung des Gasherd, wenn dies erforderlich ist. Der Vermieter muss dir einen anderen, geeigneten Herd besorgen.

Eine moderne Brennwertheizung später zwar gegenüber alter Thermen ca. 10..20% Brennstoff, hast du aber eine Mittelwohnung und heizt sparsam, musst du nach der Umstellung für die anderen mitbezahlen.

Der Vermieter kann die Modernisierungskosten auf die Miete Aufschlagen. In der Regel 10% der Modernisierungskosten auf die Jahresmiete. Beispiel: 10 Wohnungen, 1000 m2. 50.000€ kosten. —> 0,417€/m2 mehr Miete. Bei 60 m2: 25,02€ mal. mehr Miete. Dies holt man durch Brennstoffeinsparung niemals mehr rein. Der Gesetzgeber zwingt aber den Vermieter zu der Modernisierung, da eine Reparatur bzw. 1:1 Austausch unzulässig ist. Schöner Umweltschutz ...

Woher ich das weiß:Hobby
FordPrefect  27.09.2019, 12:36
Auch nicht gegen die Abschaffung des Gasherd, wenn dies erforderlich ist.

Doch, das kann der Mieter sehr wohl. Denn die Wohnung wurde mit bestimmten zugesicherten Eigenschaften vermietet, und dies kann nicht einseitig aufgekündigt werden. Und da die Versorgungseinrichtungen für den Gasbetrieb ja alle vorhanden sind und genutzt werden, kann der VM vielleicht die Heizmethode ändern, aber nicht die Versorgung der Küche, ohne dass der Mieter einer solchen Änderung zustimmt, denn ein Erfordernis zur Umstellung ist diesbezüglich hier nichtmal ansatzweise ersichtlich.

Man lese dazu BGB 555d.

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ampmark  28.09.2019, 18:15
@FordPrefect

Grundlos kann er den Gasherd nicht abschaffen. Ist nach dem Umbau der Weiterberieb ggf. zulässig, wäre das ein Grund.

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will er die Kosten für die neue Heizung umlegen?

LordFaultier 
Fragesteller
 27.09.2019, 03:54

Ja, das kann sein, eventuell ist dies der Grund für die höheren Kosten.

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anitari  27.09.2019, 07:21

Ich denke das der Vermieter hier die ganzen Heiznebenkosten mit einkalkuliert hat. Davon abgesehen bekommt der FS ja Geld zurück wenn die Abschläge höher waren als seine tatsächlichen Kosten.

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Warum geht der Vermieter dennoch von einem höheren Verbrauch aus? 

Heizkosten beinhalten einiges mehr als nur die Kosten für die Heizenergie.

Bei der Etagenheizung zahlst Du ja nur den Abschlag für Gas an den Anbieter. Die sog. Heiznebenkosten, Betriebsstrom, Wartung und Emissionsmessung, extra.

Das alles ist dann ja in dem Abschlag an den Vermieter mit drin. Sogar noch mehr. Zum Beispiel die Kosten der Ablesung, der Abrechnung und evtl. noch Miete für Messgeräte.