Warum setzen viele gläubige Menschen ihren Glauben, der kein Wissen ist, dennoch mit der Realität gleich?

12 Antworten

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Der gnostische Theist ist der Meinung, dass er Wissen über Gott und seine Religion verfügt (gnostisch = wissend). Das Problem dabei: sein Wissen wird von anderen Menschen nicht als Wissen anerkannt.

Der agnostische Theist weiß, dass er über kein Wissen verfügt. Trotzdem kann auch der agnostische Theist sich sicher sein.

Da ist das Glauben wollen, wichtiger als Wissen.


Un1kQ 
Fragesteller
 15.03.2023, 16:03

Der gnostische Atheist hat ja auch gar kein Wissen :D theoretisch. Denn vielleicht hat sich ihm ja Gott persönlich offenbart, oder so...

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Mayahuel  15.03.2023, 16:27
@Un1kQ
Der gnostische Atheist hat ja auch gar kein Wissen

er ist anderer Meinung.

Schau Natur ... Beweis für Gott.

Schau Bibel ... Beweis für Gott.

Schau Blitz ... Beweis für Donnergott.

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Un1kQ 
Fragesteller
 15.03.2023, 16:07

ich meine gnostische Theist 🤣👍

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Hallo Un1kQ,

ich hatte einst geglaubt und war auch Mitglied in Glaubensgemeinschaften.

Dort hatte man - und auch ich - Gott als Realität wahrgenommen. Für mich kann ich sagen, ich kannte Gott schon sehr gut, und Gott war mein bester Kumpel geworden.

Wir hatten damals geglaubt, dass all die Überlieferungen eine Aussage zu Gott und dem ganzen Geistlichen Umfeld machen. Wo Gott Realität war, waren auch die Aussagen als Glaubensinhalte eine Realität.

Es war also etwas, was sich nur über unsere Wahrnehmungen "plausibilisiert" hatte. Es war zum Teil so intensiv, dass es nicht anzuzweifeln war. Das mag sehr menschlich sein.

In einer Glaubensgemeinschaft waren sehr viele Naturwissenschaftler*innen. Auch diese hatte die Wissenschaft, die sich ja eher auf Messungen und Modellen stützt, mit den "Glaubenswahrheiten" verbinden können. Es war aber nicht jeder traditionelle Glaubensinhalt damit plausibel und zu verwerfen.

Wahrnehmung ist das eine - Messung und plausible oder logische Modellierung ist das andere. Ich wollte schließlich immer mehr wissen und hatte nach etwas plausiblem gesucht. Dabei herum kam ein glaubensunabhängiges Modell, mit dem sich einige Glaubensinhalte haben "verifizieren" lassen, das letztlich auch jeden Glauben - wie Jesus gesagt hätte - erfüllt hatte.

Ist das Modell jetzt eine Wahrheit? Das können wir nicht sagen. Das Modell ist plausibel, und wir können es anwenden. Wir können Dinge beobachten, die diesem Modell entsprechen, es kann sie erklären und Möglichkeiten eröffnen.

Der Glaube hatte das auch gewollt und in gewissem Maße gekonnt. Heute sehe ich den Glauben als einen Weg mit Gott eins zu werden. Die Einheit mit Gott lässt sich aber über dieses Modell darstellen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Weil zum Beispiel bei der Frage ob Gott existiert oder nicht, es sowieso niemand weiss. Da ist dieses Vorgehen meiner Meinung nach gerechtfertigt, weil es für beide Theorien keine Beweise gibt/geben kann.

Deine Frage zielt wohl auf die Religiösen, dazu gehöre ich nicht.

Der Glaube, den ich habe, weiß gar nichts. ICH glaube, und nicht mein Glaube glaubt. Und von dem, woran ich glaube, weiß ich, daß ich nichts darüber weiß, sonst wäre es schließlich Wissen, und ich könnte es anderen beibringen. Die Realität, d.h. die Wirklichkeit und die Erkenntnisse der Naturwissenschaften und die Naturgesetze, also das, was man fassen, begreifen und wissen kann, widerspricht nicht meinem Glauben, den ich mit jeder neuen Erkenntnis, egal woher sie auch kommt und wenn sie sich als wahr herausstellt, jederzeit ändern kann, dazu habe ich die Freiheit.

So mache ich mir nichts vor und habe auch keine Fantasiegestalten zu imaginären Freunden oder zum Fürchten, ich glaube, was ich glauben kann, mehr nicht. Dazu brauche ich auch keinen "Gott".

☺️

Warum setzen viele gläubige Menschen ihren Glauben, der kein Wissen ist, dennoch mit der Realität gleich?

Diese Tür schwingt in beide Richtungen. Genau genommen ist alles nur Glauben. Wieso? Na weil die Natur der Wissenschaft schon immer wieder gezeigt hat, dass es kein wirkliches Wissen geben kann, weil neue Erkenntnisse neue Beweismöglichkeiten ermöglichten, die Beweise zugänglich machten, die oft frühere Erkenntnisse widerlegten und entsprechend neue Erkenntnisse hervorbrachten. Und so ist dies eine Schleife der Weiterentwicklung, die nicht wirklich zulässt, dass man jemals wirklich sicher sein kann, dass man weiß, anstatt nur zu glauben.

Bedenkst du, das dein Glaube, der nur Glaube sein kann, wenn du weißt, dass du nur glaubt, dass heißt weißt, dass du nicht wissen kannst was du glaubst,...?

Ich bin mir bewusst, dass trotz aller Gründe, das was ich glaube, eben nur glaube und das ist offensichtlich eine größere Klarheit, als bei jenen, die meinen, dass tatsächlich uns Menschen schon Wissen zugänglich ist