Warum muss man Bäume entfernen, damit der Boden feucht bleibt?

6 Antworten

Der Boden bleibt feucht, wenn Bäume entfernt werden. Das habe ich ja noch nie gehört. Gewiß, Bäume entziehen dem Boden für ihr eigenes Überleben Wasser. Aber Bäume spenden auch Schatten und schützen vor Wind. Schatten und Schutz vor Wind sorgen dafür, daß der feuchte Boden nicht so schnell austrocknet. Wenn es im Sommer warm ist, dann vertrocknet zuerst der Rasen oder die Wiese, während es im Wald noch kühler und feuchter ist.

Buschmeister62  18.09.2012, 20:20

Genau so ist es ! Besser hätte ich es nicht sagen können ! DH

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Melrose2000 
Fragesteller
 18.09.2012, 20:33

Das ist aber die Frage,die im Buch stand ?! :(

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IMThomas  18.09.2012, 20:37
@Melrose2000

Was ist das für ein Buch? Ein Buch der Landwirtschafts-Lobbyisten? Ich sage nur Stichwort Desertifikation!

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Die ganze Frage ist von Grund auf falsch und völlig blödsinnig!

Bäume, egal ob einsam stehend oder nicht und egal welcher Art sind Wasserspeicher! Buchenwälder werden z.B. sogar als "Trinkwasserwälder" bezeichnet: Sie filtern und halten Unmengen an Wasser im Erdreich. Die entziehen dem Boden zwar auch etwas Feuchtigkeit zur Assimilation (Verdunstung über Blätter), aber das Ganze ist ein einziger Kreislauf, nichts geht verloren. Bäume sind Wasserspeicher! Ein Baum kann im Bereich seines Wurzelwerkes bis zu 40.000 Liter Wasser speichern. Bäume sind somit Grundlage für den Wasserreichtum in Deutschland - und nicht umgekehrt!

Etwas anders sieht das mit Nadelbaum-Monokulturen, z.B. Kiefernforsten aus. Im Gegensatz zu ihnen sind Laubmischwälder hervorragende Wasserspeicher. Ihre Kronen lassen deutlich mehr Niederschlagswasser zum Boden hindurch. Das führt einerseits zu einem deutlichen Anstieg der Grundwasserneubildung! Andererseits trägt das gut zersetzbare Laub dazu bei, den Waldboden mit wertvollem Humus anzureichern. Das Auf diese Weise wird in der Landschaft Wasser in größeren Mengen zurückgehalten (= im Erdreich gespeichert).

Wie einige Vorredner schon richtig angemerkt haben: Eine Baumkrone sorgt für Beschattung und verhindert die Erwärmung der Erde und somit die Verdunstung von Wasser aus den oberen Bodenschichten. Das Erdreich um einem Baum ist daher feuchter als das eines freiliegenden Rasens oder einer Wiese oder eines offen liegenden Beetes.

Wer das alles nicht glaubt hat bei dem derzeitigen Wetter hervorragende Gelegenheit, das nachzuprüfen: Vergleiche eine freie Brachfläche mit der unter einer Baumkrone und fühle die Erde an. Welche ist feuchter, hm? Im Übrigen ist das unterirdische Wurzelwerk eines Baumes pi mal Daumen etwa genauso umfangreich wie dessen Krone.

Und was das Lehrbuch betrifft: Thema nicht verstanden, fünf setzen!

PS: Man darf als Schüler/ Azubi durchaus auch eine entgegengesetzte Meinung als die eines Lehrbuches oder Lehrers haben, sobald da Blödsinn drin steht. Hauptsache man kann seine entgegengesetzte Meinung gut begründen und darlegen, denn dann darf es auch keine schlechte Note dafür geben, ganz im Gegenteil. Ich denke ich habe hier viele hilfreiche Argumente zur Begründung dargelegt. Deine Antwort müsste also in etwa so beginnen: "Ich kann die Frage nicht beantworten, da sie sachlich falsch ist. Da Bäume Wasser speichern, wäre es völlig verkehrt, sie zu entfernen wenn man Bodenschichten feucht halten will...." Ein paar Belege und Quellenangaben aus Fachkreisen wären auch nicht schlecht und untermauern deine Argumentation zusätzlich. Davon gibts im Netz viele viele Quellen (einfgach mal bei Google "Bäume" und "Wasserspeicher" zusammen eingeben).

Ich hoffe ich konnte helfen, vor allem dabei, solchen Unsinn aus der Welt zu räumen.

Viel Erfolg!

Eine einsame Birke zieht Wasser ohne Ende, Stell Dir vor, Du wärst 15 oder 20 Meter hoch.

Wasser ist Leben und wenn sie zu wenig davon haben, lassen sie in trockeneren Sommern, als dem 2012, auch schon einmal im Juli verwelkte Blätter fallen.

Als Mensch hat man eine recht große Verdunstungsfläche, muss aber immer wieder "nachtanken", jedes Blatt eines Baumes verdunstet ein wenig, rechne diese Fläche gegen unser relativ kleines "Hautkleid".

Und wenn es ein großer Baum ist wie eine dicke Eiche dann wachsen dort drunter schlecht andere Pflanzen wegen Licht und Wassermangel.

zahnbrasse  19.09.2012, 16:36

Ausgerechnet Eichen sind sogenannte "Lichtbaumarten". Das heißt sie wachsen nur da, wo es viel Licht gibt. Da sie selbst offene und lichte Kronen bilden, bleibt auch für andere Bäume und Pflanzen genug Licht. Ein Gegenbeispiel sind Rotbuchen als "Schattenbaumart". Sie kommen mit wesentlich weniger Licht aus und ihre im Alter ausladenden Kronen lassen auch nur noch wenig Licht durch.

Wie ich bereits an anderen Stelle beschrieben habe, speichern Wurzeln von Bäumen im Erdreich Unmengen an Wasser. Dieses ist letztendlich auch für andere Pflanzen verfügbar.

Letzlich geben Laubbäume durch ihren Laubfall im Herbst viele Nährstoffe an den Boden zurück - die Grundvoraussetzung für eine fruchtbare Humusschicht. Dort wo kein Baum steht, fehlen diese regelmäßigen Nährstoffe (z.B. auch wenn man das Laub im Frühjahr einfach entfernt).

Man kann nicht einfach pauschal sagen: Bäume nehmen anderen Pflanzen Licht und Wasser und Nährstoffe weg, denn das wäre schlichtweg falsch. Sie sind nur unterschiedlich an ihre Umgebung angepasst. Ist es irgendwo zu schattig, werden sich keine Eichen ansiedeln; wo es zu trocken ist werden keine Birken wachsen. Sie wachsen dann eben einfach an anderen, für sie günstigeren Standorten.

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zahnbrasse  20.09.2012, 02:48
@charlysammler

Am mangelnden Licht kann es auf jeden Fall nicht liegen. In der Natur sind Eichenmischwälder sogar bis zu 80% mit einer Kraut und Gehölzschicht in großer Vielfalt am Boden bewachsen. Eichenmischwälder sind in der Regel reich an licht- und wärmebedürftigen Pflanzen. Die in D am weitesten verbreitete Stiel- und Traubeneichen wachsen wie gesagt nur unter günstigen Lichtverhältnissen, brauchen nährstoffreichen Boden. Dass sie dabei anderen Pflanzen die Nährstoffe und das Wasser wegschnappen ist unwahrscheinlich, da sie eine kräftige Pfahlwurzel ausbilden. Eichen holen sich Wasser und Nährstoffe praktisch aus der Tiefe, während die meisten (Kultur)Pflanzen mit ihren Wurzeln nur bis zu 15 - 30 cm ins Erdreich vorstoßen und sich dort ihr "Futter" holen. Sie kommen sich also nicht in die Quere. Selbst bei ungünstigsten Lichtverhältnissen müssten wenigstens Farne o.ä. wachsen.

Mangelndes oder fehlendes Wachstum hat fast immer etwas mit dem Boden zu tun. Eichenlaub verrottet ziemlich langsam, bildet aber bei der Verrottung viel Säure, d.h. verottendes Eichenlaub macht den Boden sauer. Es gibt aber nur wenige Pflanzen, die auf saurem Boden wachsen können (Azaleen, Waldheidelbeere, usw.); alles andere braucht mindestens einen pH-Wert von 6,5 - 7,5 (also neutralen bis leicht basischen Boden). Wer also das Eichenlaub an Ort und Stelle verrotten lässt und dann vielleicht auch noch künstliche Mineraldünger (führen zu Bodenversauerung und Auslaugung) verwendet, der begünstigt die Bildung von sauren Böden und verhindert, dass andere Pflanzen dort Fuß fassen können.

Abhilfe schaffen können da nur regelmäßige Kalkgaben, sofern sie nicht übetrieben werden und es sich um Gartenkalk (kein Lösch- oder Baukalk!) handelt. Kalk hilft außerdem, dass die Eichenblätter schneller verrotten und zu wertvoller Humuserde werden.

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ich denke, dass die Bäume, oder eher die Äste und Blätter Wasser zurückhalten. Wenn ein Baum entfernt wird, kommt nun mehr Regen auf den Boden.

zahnbrasse  19.09.2012, 16:17

Ein dreifaches Oh, oh, oh dazu!

Und wo geht das Regenwasser hin welches von der Baumkrone davon abgehalten wird, direkt auf die Erde zu fallen? Hält die Baumkrone das Regenwasser in einer Art "Tank" zurück, oder wie? Oder könnte es vielleicht auch sein, dass es... vielleicht... von den Blättern trotzdem aus der Krone ins Erdreich tropft, hm?

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