Warum konnten sich Zähne im Schnabel, wie sie bei manchen kreidezeitlichen Vögeln noch vorhanden waren, nicht bis heute bei manchen Vogelarten durchsetzen?

4 Antworten

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Die Frage stellst du falsch. Es kommt nicht darauf an, was sich durchsetzen KANN oder was nicht, sondern schlicht darauf, welche Merkmale am effizientesten sind.

Der Hornschnabel hat sich gegenüber den Zähnen durchgesetzt, weil er sehr viel einfacher und energieeffizienter gebildet werden kann. Keratin ist ein schnell wachsendes Material und weit weniger Verletzungsanfällig als ein Knochen oder Zahn. Es baut sich außerdem in der Wachstumsphase viel schneller auf. Und was für Vögel besonders wichtig ist: Es ist leichter! Bei der Anpassung an den aktiven Flug ist alles, was Gewicht spart, und auch wenn es nur wenige Gramm sind, ein Selektionsvorteil.

Zappelnde Fische können außerdem nicht nur durch Zähne festgehalten werden, sondern auch durch speziell gebogene Schnäbel. Möwen oder Sturmvögel sind genauso gut imstande, zappelnde Fische zu packen oder sie zu verschlingen wie Krokodile und die ausgestorbenen Pterosaurier und Plesiosaurier mit ihren spitzen Zähnen, sie haben trotz der glatten Oberfläche des Schnabels also absolut keinen Nachteil.

In der Erdgeschichte gab es außerdem viele Vögel, die Zähne oder zumindest eine zahnähnliche Struktur im Schnabel behalten haben, wie die Ichthyornithiden, die Hesperornithiden oder die Pelagornithiden, die damit wahrscheinlich auch gut Fische packen konnten. Sie sind aber im Laufe der Jahrmillionen alle ausgestorben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Umfassende Recherchen für meinen Roman über Dinosaurier.

Weil bis auf den Zweig der Neornithes alle anderen Dinosaurier und Vögel zum Ende der Kreidezeit ausstarben. Die ersten Fossilien deren sind erst in der Kreidezeit entstanden, während die ersten Tiere welche als Vögel man normalerweise nennt schon im Jura gab.

Die interessanteste Hypothese (da Zahnlose Schnäbel es bereits unter den "klassischen Dinosauriern" gab) finde ich diejenige wonach die Zahnausbildung einfach viel Zeit zur Entwicklung brauchten und die Zeit zum brüten verlängerte. Eine Phase welche sowohl in Obhut für das Elterntier als auch für die Embryonen eine entberungsreiche bzw. gefährliche Phase (da quasi Wehrlos) darstellt.

Somit gibt es die Annahme das diese einen Vorteil hatten. Krokodile z.B. brüten bis zu fast 3 Monate, während Vögel je nach Art zwischen 12 und 36 Tage lang brüten. Es gibt zumindest Indizien die dafür sprechen.

Zähne wären glaube ich zum Fliegen zu schwer