Warum kann man dem Hinduismus nicht beitreten?

5 Antworten

Hindu kann man nur durch Geburt werden. Im späteren Leben können Einzelpersonen nicht mehr dem Hinduismus beitreten. Hindu wird man durch die Geburt in einer bestimmten Kaste. Man kann weder in eine Kaste ein-oder austreten, noch die Kaste wechseln. Eine der Grundlagen des Hinduismus ist das moralische Vegeltungsprinzip aller Taten, das Karma. Das Karma ist ein Teil des Dharma, des ewigen Weltgesetzes, das den Makrokosmos ebenso wie den Mikrokosmos beherrscht. Nach dem Karma erhält jedes Wessen bei der Geburt seinen Platz innerhalb oder außerhalb des Kastensystems aufgrund der guten oder bösen Taten in einem vorausgegangenen Leben. Samsara, die Lehre von der Seelenwanderung, ist die Basis des Kastensystems. Sie ermöglicht jedem Menschen durch gute Taten in diesem Leben, das folgende Leben zu verbessern. Andererseits ist kein Hindu mit seinem Schicksal unzufrieden, auch nicht der ärmste Bauer, denn er hat sein Schicksal selbst verschuldet durch seine Taten im vorangegangenen Leben.

(Quelle; http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/religionen-hinduismus.html)

Nurien94 
Fragesteller
 02.02.2011, 22:08

Dankeschön....Leider seh ich in dieser wie in jeder anderen religionen keinen Sinn trotzdem Danke

0
vaidsson  23.06.2011, 16:49
@Nurien94

Was in dem Reiseführer steht, gilt für das klassische Kastensystem, wie es in Indien noch vielerorts praktiziert wird. Man sieht aber heutzutage, dass manche Kastenangehörige sich gar nicht mehr an die alten Reinheitsvorschriften halten. Hingegen ist es für jeden, ganz gleich welcher Herkunft, möglich, sich bestimmte Prinzipien anzugewöhnen. Es gibt auch Traditionen im Hinduismus, in welchen die Herkunft keine Rolle spielt, z.B. die Bhakti-Tradition. In dieser Tradition wird der Mensch nach seinem Verhalten beurteilt, nicht nach der Herkunft.

1

Dem Hinduismus nicht beitreten zu können stimmt so nicht. Es geht über die Einweihung durch einen Guru (Guru Diksha). In östereich geht es über die Hinduistische Religionsgesellschaft auch durch einfaches anmelden (Formular) und bersöhnliche Überzeugung als Grund. Aus der Kirche, wie in meinem Fall, auszutreten ist aber Voraussetzung. Für meine Freunde und Bekannten in Indien bin ich Hindu und haben kein Problem damit. Genau genommen gibt es den Hinduismus per se gar nicht sondern nur sehr viele Glaubensrichtungen / Philosophien welche die 4 Veden als Grundlage haben. Die genaue Bezeichnung wäre Sanatana Dharma. Hindu ist eine Bezeichnung der ehemaligen Kolonialmacht England. Wer innerhalb der hinduistischen Philosophien einen Weg gefunden hat der ihm richtig erscheint, kann diesem auch folgen ohne konvertieren zu müssen. Wer unbedingt konvertieren will findet einen Weg, auch wenn sehr konservative Brahmanen behaupten das es nicht möglich ist.

Hallo Nurien94,

samma schon wieda beinand, wie der Bayer sagt :-) (Sind wir schon wieder beinander). Also, das kann ich mir nicht vorstellen, denn es gibt auch in Deutschland hinduistische Bewegungen, bei denen auch Deutsche vertreten sind. Zweitens gibt es keine 'hinduistischen' Vorfahren, sondern 'indische', 'tamilische' etc. Vorfahren. Drittens kannst Du ihn ausüben, ohne beizutreten.

Bis zum nächsten Mal MfG Fantho

Ja, dieses stimmt. Du wirst in eine sogenannte Kaste geboren. Die Kaste einscheidet über deinen Beruf, Essen, Getränke, Wohnort, Lebenschancen, Heirat und deinen Familiären stand. Man kann die Kaste nicht wechseln. Die oberste Kaste sind die 'Brahmanen' sie sind meinst Priester. In der 2. Kaste sind die 'Kshatryias' früher Könige, Fürsten und adelige Krieger. In der 3. Kaste sind die 'Vaishyas' sie sind Fernhändler, Kaufleute und sonstiges. In der untersten Kaste auch genannt 'Shudras' sind Tagelöhner, Diener und Pachtbauern. Nicht zum Kastenwesen gehörend sind die 'Parias'. Auch genannt 'Dalits'. Sie nennen sich selbst 'die Unterdrückten'. Sie haben nur unreine Berufe wie Schlachter, Gerber, Putzfrauen... Alle 'Nicht Hindus' gehören zu den Parias. Sie schließen sich aus Christen und Moslems zusammen. Sie wohnen in abgetrennten Siedlungen und dürfen die Tempel nicht betreten. Für die oberen Hindus stehen sie auf der gleichen Stufe wie Hunde. Wenn ein oberer Hindu ein Paria schon mit dem Schatten berührt muss er sich sofort gründlich waschen. Zu den Parias gehören heute ca. 60%.

SwamiShankara  09.09.2014, 23:32
  1. Vor 100 Jahren hätte ihre Antwort so noch gestimmt, trifft heutzutage aber nurmehr sehr selten und nür in extremst abgelegene Gegenden zu
  2. Ich bin vor 4 Jahren konvertiert, lebe teilweise in Indien (Tamil Nadu) und keiner behandelt mich als Paria.
  3. Es gibt kaum noch Tempel die nicht betreten werden dürfen. Touristen nehmen heutzutage sogar an Pujas (rel. Zeremonien) teil. Eine Teilnahme an einer öffentlichen Puja wird selten verweigert. Störungen werden allerdings nicht gedulded. Z.B. Fotografieren.
  4. Als Dalits werden Meschen bezeichnet welche dem allerniedrigsten Stand der untersten Kaste angehören und sind nicht ohne Kaste auch wenn sie oft so behandelt werden.
  5. Durch eine Art Quotenreglung können auch Menschen Berufe ausüben welche früher Mitgliedern der oberen Kasten vorbehalten waren.
  6. Durch eine Reise nach Indien, evtl, zu Mahashivaratri in Tiruvannamalai, könnten sie ihre mitttelalterliche Vorstellung überwinden und das Indien von Heute kennenlernen.
  7. Nicht alles was im Internet steht ist auch wahr und selbst die allwissende Müllhalde (Wikipedia) irrt gelegentlich.

PS.: Lebe seit 20 Jahren teilweise (4 Monate im Jahr) in Indien und bin eine Art Sadhu (hind.Mönch [vereinfacht ausgedrückt]) Zu meinen Freunden und Bekannten zählen Menschen aus allen Kasten.

0

Dem Hinduismus kann man nicht beitreten, doch man kann ihn praktizieren; so, wie man auch nicht einem Purzelbaum beitreten kann, man kann ihn aber sehr wohl ausführen.