Warum kann das Fluor-Atom nur eine Elektronenpaarbindung bilden?

2 Antworten

Gute Frage - andere Atome können ja "koordinative" Bindungen eingehen - d. h. Bindungen, bei denen beide Bindungselektronen von demselben der beiden aneinander gebundenen Atome stammen.

Z. B. zwischen BH3 und NH3 ist eine solche "koordinative" Bindung möglich, bei der beide Bindungselektronen vom N beigesteuert werden. (Das scheint im Web das Standardbeispiel zu sein.)

Allerdings ist hier die Elektronegativitätsdifferenz zwischen N und B ca. 1 (-> polare Bindung), während Fluor mit einer Elektronegativität von 4 eine so hohe Elektronegativitätsdifferenz zu jedem potenziellen Elektronenpaar-Akzeptor (Atom mit völlig freiem Unterorbital) hat, dass die Verbindung, wenn sie existieren würde, ionischen Charakter hat.

(Zu freien Unterorbitalen siehe auch Hundsche Regel.)

Da die tatsächliche Ladungsverteilung bei koordinativen Bindungen umgekehrt ist als bei (eigentlich-)kovalenten, würden mit Fluor keine Ionen entstehen (die dann durch Coulomb-Kräfte aneinander gebundrn wären), sondern wieder ungeladene Teilchen. Das ist aber genau der Fall, als bilde sich überhaupt keine Bindung aus (ggf. abgesehen von der nicht besonders starken Dipol-Dipol-Wechselwirkung polarer Moleküle, aber die hat man ja auch bei "klassischer" Betrachtungsweise).

Woher ich das weiß:Hobby – seit meiner Schulzeit; leider haupts. theoretisch

Fluor hat sieben Valenzelektronen, es fehlt folglich nur ein Elektron, das wird sich Fluor aufgrund des hohen EN-Wertes garantiert auch holen (egal von wem oder was).

Die anderen 6 Valenzelektronen werden einen "Teufel tun" sich irgendwie zu binden, bzw. es gibt kein Element dass diese Elektronen auch nur irgendwie "stören" könnte

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie