Warum ist Charles Darwin's Evolutionstheorie so unglaubsam (wackelig) + welche Bedeutung haben Brückentiere in Darwins Evolutionstheorie?

8 Antworten

Schon wieder...

Die Sache mit den Brückentieren ist der wohl dümmste Streitpunkt, wenn sich Kreationisten mit rational denkenden Menschen streiten. Sie führen dann gerne an, dass ja gar keine Zwischenformen existieren, welche die Evolution belegen würden. Das ist schlicht und ergreifend ein völlig haltloses Argument!

Die Evolution trägt sich nicht in Stufen zu, sondern folgt quasi einer Linie. Sie vollzieht sich über tausende und abertausende von Generationen und es benötigt Jahrmillionen, bis sich artenübergreifende Veränderungen ergeben. Es gibt also keine Zwischenformen, denn jede einzelne Generation wäre ja eine Zwischenform.

Brückentiere sind nun ausgestorbene oder noch lebende Wesen, die in ihrer Entwicklung die Merkmale mehrerer Tierklassen haben. Sie stehen sinnbildlich für den Übergang, den "Missing Link" zwischen einer Tiergruppe und einer anderen. Dabei waren und sind die angehörigen dieser Brückentiere auch keine Zwischenformen, sondern einfach nur Tiere ihrer Zeit, die von der Evolution hervorgebracht wurden, eine zeitlang auf dem Plaenten lebten, und dann ausstarben - oder in manchen Fällen sich bis heute erhalten haben.

Beispiele für solche Brückentiere wären zum Beispiel die devonischen Fische Tiktaalik und Acanthostega, die bereits primitive Beine hatten, mit denen sie im Schlamm nach Beute gruben und sich wahrscheinlich auch bei Gefahr für kurze Zeit an Land begeben konnten. Außerdem gilt der Archaeopteryx als das Paradebeispiel für ein Brückentier, da er sowohl Dinosauriermerkmale (Zähne, langer Schwanz, Krallen an den Fingern) sowie Vogelmerkmale (Federn, hohle Knochen) hat. Ein weiteres Brückentier ist das heute noch lebende Schnabeltier, das ein eierlegendes Säugetier aus der Ordnung der Kloakentiere ist.

Alle diese Tiere sind keine Übergangsformen, sondern lebten wie gesagt in den Ökosystemen ihrer Zeit, solange sie darin angepasst waren. Einige ihrer Nachfahren entwickelten sich weiter, andere Linien starben aus. So haben sich die Nachfahren des Archaeopteryx NIEMALS zu Vögeln entwickelt, denn Archeopteryx war eher so etwas wie der Onkel der heutigen Vögel, und auch das Schabeltier wird sich aller wahrscheinlichkeit NIEMALS dazu entwickeln, lebende Jungen zur Welt zu bringen.

Ein weiteres saudummes Argument hört man dann auch immer wieder: "Wie kann es noch Affen geben, wenn wir doch von Affen abstammen sollen?"  Es erklärt sich auf die gleiche Weise: Menschen stammen nicht vom Schimpansen ab, sondern beide haben den gleichen Vorfahren (vermutlich Sahelanthropus), der vor etwa 7 - 5 Millionen Jahren lebte. Die eine Linie dieses gemeinsamen Vorfahren entwickelte sich zu den heutigen Schimpansen, die andere zu uns. Es ist wie mit einem Familienstammbaum: Mensch und Schimpanse sind Cousins, und selbstverständlich können zwei Cousins gleichzeitig existieren. Sie hatten aber einen gemeinsamen Großvater, und der ist in der Tat bereits ausgestorben.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.

Hallo m00tacu, 

ich hoffe jetzt ernsthaft, dass Eure Bio-Lehrerin nicht behauptet hat, soe wolle Euch in der Schulaufgabe abfragen, inwiefern Darwins Evolutionstheorie "wackelig" sei und das mit Brückentieren zu belegen. 

In diesem Falle würde ich Dir raten, mit Deinen Eltern zu sprechen, damit die mal mit dem Direktor reden, wie Ihr an vernünftigen Biologie-Unterricht kommt. 

Ich hoffe ehrlich, dass Du da nur was falsch verstanden hast. Vielleicht hat sie einfach nur gesagt, es käme etwas über Brückentiere dran? 

Denn die Evolutionstheorie ist mitnichten "wackelig". Ganz im Gegenteil ist sie durch eine unheimliche Vielzahl von Daten gestützt. 

Nun hat Darwin natürlich vor 150 Jahren gelebt und die Naturwissenschaften haben seitdem eine Menge dazugelernt. Zum Beispiel ist die gesamte Genetik erst nach Darwin entdeckt worden.

Darwin beschreibt in seiner Theorie ja, wie die natürlichen, zufälligen Unterschiede zwischen den Individuen einer Tierart dazu führen, dass manche von ihnen unter dem Druck der Umweltbedingungen weniger gute Chancen auf Nachwuchs haben. Diese vererben ihre Eigenschaften dann weniger oft weiter, was dazu führt, dass über viele Generationen hinweg schlechte Merkmale aussterben, gut angepasste Merkmale häufiger werden und sich so das Aussehen der Tiere verändert. 

Darwin konnte das damals nur durch Beobachtungen herausfinden und beschreiben. Ohne Genetik und Kenntnis der DNS, unserer Chromosomen und der darauf liegenden Gene, hatte er keine Möglichkeit zu wissen, wieso sich Individuen zufällig unterscheiden und wie es zu neuen Spielarten der Merkmale kommen kann. 

Hier sind also nach Darwin noch Erkenntnisse hinzugekommen. Die ergänzen Darwins Aussagen aber, sie widerlegen sie nicht. Bis heute gilt Darwin (und Wallace, der eigentlich zeitgleich mit Darwin dieselbe Idee hatte) als Autor der Evolutionstheorie. Wir sprechen heute aber, weil eben neue Erkenntnisse wie die Genetik damit verwoben sind von der "Synthetischen Evolutionstheorie" -also eine "Verheiratung" von Darwins Modell mit späteren zusätzlichen Erkenntnissen. 

Hier ist das beschrieben:

http://www.biologie-schule.de/synthetische-evolutionstheorie.php

Zu sagen, das Modell von Darwin sei deswegen unhaltbar oder widerlegt oder auch nur "wackelig" ist aber schlicht falsch. Die Evolutionstheorie ist eine der tragenden Säulen der Erkenntnisse der Naturwissenschaft und durch unheimlich viele Befunde gestützt. 

So, wie ist das jetzt mit den Brückentieren. 

Wenn sich die verschiedenen Formen auseinander entwickeln, dann hat es ja notwendig gemeinsamen Vorfahren gegeben. Es ist daher eine Vorhersage des Modells, dass wir auch Fossilien finden, die Merkmale verschiedener Äste des Stammbaumes aufweisen. 

http://www.biologie-schule.de/brueckentiere.php

Der Archeopterix ist so ein Beispiel. Er weist bereits Merkmale der späteren Vögel auf, wie zum Beispiel die Federn, aber auch Merkmale der Dinos, die man bei Vögeln nicht mehr findet - wie zum Beispiel die Schanzwirbelsäule oder die Zähne.

Darwin hat erwartet, dass man solche Formen finden wird. Zu seiner Lebzeit waren aber sehr viel weniger Fossilien bekannt als heute. Hätte man tatsächlich nie derartige Mischformen gefunden, wäre das ein Indiz, das gegen die Richtigkeit der ET spräche. 

Ist aber nicht so, wie gesagt sind heute einige solcher Mischformen bekannt. 

Wichtig und ein häufiges Missverständnis zum Thema "Brückentiere": Es gibt nicht "die eine Übergangsform" zwischen zwei Tierarten oder gar zwischen zwei Stammbaumästen. In der Natur sind die Übergänge fließend. Man darf sich das nicht so vorstellen, als wäre eine Tierart unverändert - und dann gibt es plötzlich eine Übergangsstufe. Nein! (Von Kreationisten wird das manchmal so dargestellt, stimmt aber eben nicht)

Weil die Übergänge in der Natur fließend sind, finden wir nicht "die eine Übergangsform", die genau auf dem Trennpunkt am Stammbaum steht. Wir finden eher "Mischformen" oder "Mosaikformen", die irgendwo in der Nähe der Aufspaltung liegen - und die sich dadurch auszeichnen, dass sie eben Merkmale beider Äste aufweisen. Die Bezeichnung "Mosaikform" ist daher heute eigentlich gebräuchlicher als "Brückentier" - und biologisch in jedem Falle sinnvoller. 

Grüße

Hallo! Kaum eine Theorie ist besser belegt als die Evolution.

Diese ist kausal geschlossen bewiesen.

 Die Darwinfinken oder Galapagos-Finken sind da ein gutes Beispiel und brachten auch Darwin auf die richtige Spur. Sie fanden auf verschiedenen Inseln verschiedene Bedingungen vor und entwickelten sich unterschiedlich. Mal war ein längerer Schnabel ein Vorteil und auf einer anderen Insel ein kurzer, kräftiger. Ein Klassiker wenn man die Evolution erklären will. 

Der nächste Klassiker ist die Giraffe die von hoch hängenden Früchten abhängig war. Giraffen mit einem zufällig leicht längeren Hals konnten sich besser ernähren und damit auch fortpflanzen. So wurde über Generationen der Hals immer länger. 

Und : Evolution kann man immer noch auf der ganzen Welt beobachten.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Darwin hat diese Theorie vor 200 Jahren entwickelt. Seitdem arbeiten tausende von Forscher daran und keiner hat etwas gefunden, was die Grundzüge der Theorie in Frage stellt.

Inzischen wackelt da nichts mehr. Es gibt kein Forschungsgebiet, das so gut belegt ist. Millionen von  konsistenten Fakten füllen ganze Bibliotheken.

Brückentiere sind nichts Besonderes. Jedes Tier ist ein Brückentier.

Jedes Individuum enthält Merkmale seiner Vorfahren und Merkmale, die wir auch bei den Nachkommen finden (würden).

Diese Frage nach Brückentieren ist lediglich der schwache Versuch von Kreationisten, einen Strohmann aufzubauen.

Wer die Evolutionstheorie nicht anerkennt, hat sich nicht verstanden.

Brückentiere, oder besser Mosaikformen sind dadurch ausgezeichnet, dass sie Merkmale von zwei größeren zeitgleich oder nacheinander lebenden taxonomischen Gruppen in sich vereinen. Dadurch geben sie Aufschluss über deren Verwandtschaftsverhältnisse und Stammesgeschichte. Nebenbei ist das Vorhandensein von zahlreichen Mosaikformen eine Bestätigung der Vorhersagen der Evolutionstheorie, die ja das Modell eines langwierigen und schrittweisen Artenwandel beinhaltet.

Die Evolutionstheorie, deren Kern immer noch auf Darwin zurückgeht, steht heute sicherer als je zuvor. Darwin fehlte unser Wissen über Genetik oder die Erdgeschichte, und er hing falschen Vorstellungen über die Vererbung an, seine Thesen zur Evolution waren aber zutreffend und werden heute noch angewendet. Kann es vielleicht sein, dass du deine Lehrerin falsch verstanden hast?