Warum hinterfragen Ich immer alle meiner Gedanken?

8 Antworten

Ob das mit der Pubertät zu tun hat kann ich dir nicht sagen, aber klar ist, dass dieses hinterfragen der Gedanken dafür sorgt, dass du Dinge nicht einfach hinnimmst, sondern darüber nachdenkst. Das ist was gutes. Gerade in jungen Jahren macht man sich auch mehr Gedanken. Wenn man älter wird, wird es aufgrund der Erfahrung eher weniger.

Solange Gedanken zu Ergebnissen führen, besteht kein Problem.
Das Problem beginnt, wenn deine Gedanken end- sowie fruchtlose Schleifen bilden,
die ewig vor sich hin dudeln. Das nennt man dann Grübeln.

In der Pubertät bekommen viele starke Ängste im sozialen Bezug. Die eigene Position, die Bindung zu anderen, Motivationen und Moral werden im Idealfall näher beleuchtet, und ein eigenes Verständnis der Welt geschmiedet, dass sich unabhängig von den Wünschen und Erwartungen anderer langsam vollendet. Dass nennt man dann Charakterbildung und Selbstfindung.

Bei Leuten die diesen Prozess nicht oder nur zum Teil durchlaufen, manifestiert sich eine mehr oder weniger starke Infantilität, die oftmals ein leben lang bestehen bleibt. Leicht zu erkennen an den folgenden Merkmalen:

  • Meinungen anderer werden unreflektiert übernommen um soziale Anerkennung und Gruppenzugehörigkeit zu sichern
  • Eigens Verhalten wird nicht mehr hinterfragt, und den Wünschen anderer angepasst
  • Eigene Wünsche und Bedürfnisse werden der Gesellschaft untergeordnet
  • Andersdenkende werden gemieden oder sogar attackiert

Natürlich ist auch das andere Extrem ziemlich unreif, das sieht dann so aus:

  • Andere sind völlig egal
  • Nur was ich will ist wichtig
  • Was ich denke ist eh richtig, also brauch ich anderen Sichtweisen keine Achtung entgegenbringen

In den heutigen Zeiten keinesfalls selten. Brauchst dich nur umschauen.

Wenn du dabei bleibst den Dingen so gut wie möglich auf den Grund zu gehen, wirst du im laufe der Zeit kompetenter und selbstsicherer werden. Allerdings ist die Welt komplex, und die Anzahl der Themen unbegrenzt, so wirst du an einigen Stellen (den meisten sogar) irgendwann Kompromisse eingehen müssen wie:
"Mir jetzt auch egal, mehr muss ich dazu nicht wissen.".

Pragmatismus ist dein Freund: Was dir nicht nützt, raubt dir bloß Zeit und Kraft.
Konzentriere dich also auf das, was dein leben unmittelbar berührt. Wie z.B solche Kernfragen des Lebens:

  • Wer bin ich, wer will ich sein, und wie komme ich mit den anderen klar?
  • Was ist wirklich wichtig für mich, und was kann ich bei Bedarf aufgeben?
  • Wie erreiche ich meine Ziele?
  • Wie gehe ich mit Konflikten um?
  • Was ist eigentlich gut und böse?
  • uvm.

Viel Glück bei allem weiteren.

Nennt sich Selbstreflexion und ist kein "Problem". Sollten mehr Menschen tun. Du bist auf dem richtigen Weg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
akim123 
Fragesteller
 14.03.2021, 01:23

Ich glaube aber das das bei mir sehr ausgeprägt ist, manchmal diskussiere Ich auch Dinge mit mir selber aus. Manchmal sehr nervig

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FXG36  14.03.2021, 01:26
@akim123

Kenn ich. Problematisch wird es nur, wenn man nicht auf Ergebnisse kommt, sondern zu lange im Grübeln verhaftet.

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Hinterfragen ist wichtig, sehe kein Problem. Problematisch wird es erst wenn du dich zu sehr reinreitest und den Kopf nicht „frei“ bekommst also nicht abschalten kannst. Klar, man macht sich seine Gedanken in der Pubertät :)

akim123 
Fragesteller
 14.03.2021, 01:17

Genau das meinte ich, hab nur die Worte nicht gefunden, danke <3

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Hallo, akim123!

Das kann ich nachvollziehen, und ich weiß auch genau, was du meinst.

Du bist mitten in deiner Selbstfindung, da haben Worte , wie: warum? weshalb? wieso? absolute Priorität.

Dazu kommt die Pubertät.

Glaube mir, das geht vorbei.

Mit lieben Grüßen, Renate.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebe geht oft seltsame Wege.
Renate2804  14.03.2021, 13:34

Hi akim, vielen Dank für deine Bewertung.

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