Hinterfragen der eigenen Intelligenz?
Das ist eine etwas ungewöhnliche Frage, aber naja. Also, ich dachte eigentlich immer, dass ich recht intelligent bin. Ich hinterfrage Dinge bis in kleinste Detail und denke intensiv drüber nach, damit ich es genau verstehe. Auch verhalte ich mich immer sehr bedacht und reflektiere mein Handeln und meine eigenen Gedanken.
Ich lese mich zudem noch viel in verschiedenste Gebiete ein, die ich interessant finde, um möglichst viel darüber zu wissen. All das sind ja eigentlich schon Zeichen von Intelligenz und das empfindet mein Umfeld laut deren Aussagen auch.
ABER, es gibt auch viele Dinge, die ich nicht so ganz verstehe. Ich wollte mich letztens über das Universum schlau machen. Also dunkle Materie, Raumzeit usw. Das habe ich alles nur so oberflächlich verstanden, das konnte ich nicht so tief ergründen, wie ich es sonst immer mache.
Auch, dass ich davon ausgehe, dass ich intelligent bin, ist ein deutlich Zeichen dafür, dass ich es eben nicht bin. Darum gehe ich nun davon aus, dass ich eben vllt doch einfach dumm bin. Weiß auch nicht, kennt das jemand vllt?
Sorry, das so lang ist.
Lg.
3 Antworten
Intelligenz wird oft falsch verstanden und von sehr vielen Menschen maßlos überbewertet.
Intelligenz ist nichts anderes als ein Grad zur Messung der ungefähren intellektuellen Leistungsfähigkeit. Sie zeigt lediglich das geistige Potenzial an, das jemand besitzt. Sie sagt absolut nichts darüber aus, ob jemand sich auch intelligent verhält oder gar Ethik/Moral in seine Handlungsweise mit einfliessen lässt.
Es gibt zum Beispiel intelligente Menschen, die stinkend faul sind, in der Schule versagt haben und ständig mit anderen Menschen aneinandergeraten. Weil essentielle Aspekte wie die Sozialisation fehlen. Der Mensch hat nicht gelernt, seine "geistige Kraft" sinnvoll einzusetzen. So verkümmert sie mit der Zeit.
Es gibt auch Menschen, die eher wenig Potenzial haben, aber alles aus sich herausholen, was geht. Sie lernen Tag und Nacht, arbeiten hart auf ihren Erfolg hin, haben ein stabiles soziales Umfeld, das ihnen den Rücken stärkt... Solche Menschen können es mitunter recht weit bringen.
Intelligent zu sein heißt auch nicht, dass man sich mit Gravitation, Quantenphysik oder den Gesetzen des Raum-Zeit-Kontinuums auskennen muss. Das sind interessante Dinge, die man lernen kann, wenn man denn will. Die allermeisten Menschen werden mit solchem Themen aber eher wenig anfangen können, auch unter den intelligenteren Leuten.
Zu guter Letzt: Intelligenz macht das Leben nicht immer leichter. Intelligente Menschen neigen eher zum "Grübeln", machen sich im Kopf Probleme, wo eigentlich gar keine sind... Und sie fallen in der Gesellschaft häufig negativ auf, weil sie immer irgendwo anecken. Mal werden sie von anderen ausgegrenzt (weil sie nicht verstanden werden), mal sind sie selbst arrogant und geraten ständig in Konflikte. Ich weiß nicht, ob allzu hohe Intelligenz wirklich so erstrebenswert ist...
Was dich betrifft: du verfügst über ein ansehnliches Schriftbild (Wortwahl, Satzbau usw.), bist scheinbar recht interessiert und belesen, reflektierst über dich selbst und deine Intelligenz. Bei dem Wenigen, was man aus dieser Frage herausdeuten kann, würde ich zumindest sagen, dass du kein "hoffnungsloser Fall" bist!😉
Es gibt verschiedene Formen von Intelligenz. Und eine kann ausgeprägter sein als die andere.
Genau diese Frage stelle ich mir auch immer und immer wieder. Bin ich denn jetzt intelligent, weil ich alles ständig hinterfrage? Weil ich mich selber frage, ob ich intelligent bin? Und dann auch noch Themen wie "was ist eigentlich Intelligenz" dazu kommen.
Gleichzeitig fragt man sich, ob man nicht einfach dumm oder unter dem Durchschnitt sei, gerade weil man immer wieder denkt (oder hofft) man sei intelligent.