Warum hassen viele Menschen diejenigen, die einen Glauben haben?

FranzRadziwill  31.08.2022, 13:43

Was meinst Du mit "toxisch" "respektlos" "widerlich" "schockierend", "aufzwingen", "normaler Logik", "unmenschlich"? - Warum wirfst Du mit Begriffen um Dich, die Du nicht belegst?

Comicer51299 
Fragesteller
 31.08.2022, 13:45

Ich meine sowas wenn sie behaupten es wäre Fakt dass es Gott und Übernatürliche Dinge nicht gibt, Leute die gläubig sind schlecht sind und falsch liegen, usw.

29 Antworten

Ich bin atheistin aber Respektiere den Glauben anderer Menschen, aber ich will nicht das mir deren Glaube aufgezwungen wird, und ich zwinge auch niemanden den Atheismus auf.

Mein Freund ist Kommunist und er zwingt mir auch nicht den Kommunismus auf. Aber andere wollen uns ständig ihren Glauben aufzwingen und, beschweren sich dann wenn die atheisten toxisch zu ihnen sind

Das sehe ich anders.

O.k. ich glaube nicht.

Ich durfte aber viele Gläubige kennenlernen, die wegen ihrem Glauben echte Nachteile in Kauf nahmen. Die ihren Glauben und ihre Überzeugung leben.

Das war in der damaligen DDR etwas besonderes zu glauben. Das hieß auch, gegen den Strom zu schwimmen. Und ich weiß nicht, ob es ohne die evangelische Kirche überhaupt die Wende gegeben hätte. Denn der Beginn der Montagsdemos in Leipzig waren die Friedensgebete in der Nicolaikirche. Die gab es schon ewig. Ohne, das die ersten aufgestanden sind und gerufen haben:" wir bleiben hier!!" , hätte es wohl nicht beginnen können....

Du scheinst mir in einer daueraufgeregten Echokammer zu leben, die nur Deine Meinung reflektiert und alle anderen Aussagen nur im negativsten Sinn interpretierst.

Mein familiäres und berufliches Umfeld ist naturwissenschaftlich geprägt und weitestgehend atheistisch (agnostisch/areligiös (ich selbst zähle mich zu den Apatheisten), aber meine erweitere Familie und mein soziales Umfeld ist weitestgehend mehr oder weniger religiös (oder zumindest gelegenheitschristlich). Ich kenne niemanden hier der irgendwen wegen seines Glaubens oder Unglaubens hasst.

Hier auf GF, oder generell in der wunderbaren Anonymität des Internets, scheint es mir eher so als wäre der Anteil der Extremisten von beiden Seiten etwas höher, aber generell gibt es doch sehr viele ansprechende Diskussionen.

Letztlich muss halt jeder die Aussage/Meinung anderer Menschen hinnehmen auch wenn man sie nicht mag. Und es ist eben nicht toxisch/verwerflich, wenn man der Meinung ist Religionen seien lächerlich und Götter unnötig; zumindest genausowenig wie die Meinung dass alle Heiden im ewigen Höllenfeuer brennen.

3UL31u1  03.09.2022, 18:52

Ich finde das herablassend von dir. Man liest sehr viele negative Kommentare zu Religion. Dabei ist es doch so: Keiner weiß das und dann geh doch einfach auf Nummer sicher. Ich glaube, schlaue Religiösität schadet niemandem, sondern bereichert eine Gesellschaft (verhindert Straftaten und Hass und so) Ich hab mal gehört, dass der Fachbegriff, sich gegen Gott aufzulehnen Emanzipation heißt, weil heimlich jeder an Gott glaubt. Du sagst jetzt, das stimmt nicht, aber vor Gott willst du nicht gelogen haben. Und die Verbrechen im Namen der Religion: Das Christentum kannte auch mal die Todesstrafe, aber hat sich revolutioniert. Das sollen die auch tun. Dafür brauchen wir Gott aber, glaub mir.

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PeterJohann  04.09.2022, 18:13
@3UL31u1

Und das genau ist "euer" Problem. Die Unfähigkeit ein einigermaßen rationales Argument zu führen & das komplett fehlende Verständnis, dass man sich auch darauf einigen kann sich nicht einig zu sein.

Angefeuert wird das Ganze natürlich auch von der mittlerweile gesellschaftlich tiefverwurzelten Annahme, dass Wissenschaftlichkeit sinnvoll und positiv ist und die Wahrheit beweisen kann . Diese Grundannahme (die ich natürlich für richtig halte) unterlegt Wissenschaftlichkeit mit positiven Emotionen und sobald man Gläubige auf ihren unwissenschaftlichen bzw. wissenschaftlich nicht relevanten Religionsbezug hinweist fühlen sie sich verletzt, verachtet und gehasst.

Das ist irgendwo zwischen traurig und lächerlich: ich z.B. würde keinen Menschen wegen seiner Religion hassen, allenfalls bemitleiden...

Das jeder an Gott glaubt stimmt so nicht. Allerdings werden beinahe alle Menschen ab der Geburt auf Religion und Gottgläubigkeit konditioniert (Erziehung, Umfeld, sozio-kulturelle Normen etc.)- Sich davon zu befreien bedarf erheblicher Anstrengungen und dann passt der Begriff Emanzipation tatsächlich.

Es war übrigen die Aufklärung und der Humanismus, die gegen die christliche Kirchen, die Menschenrechte durchgesetzt haben. Die Kirchen haben sich mit allen Mitteln gegen Freiheitsrechte, individuelle Menschenrechte und letztlich auch die unabdingbare Menschenwürde gestemmt (genauso wie heute viele Richtungen des Islam).

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3UL31u1  23.12.2022, 17:46
@PeterJohann

Ich bin für Vielfalt, nicht Feindlichkeit. Ich glaube an die Wissenschaft so wie an die Religion. Ich glaube, das ist kein Widerspruch. Manche für Ihre Religion zu bemitleiden ist schlau. Unterschiedliche Theorien zu der Eingebung von Gläubigkeit. Satre, der Begründer des Existenzialismus, also das man selbst seinem Leben Sinn geben muss, so wie das heute gelebt wird in der ersten Welt, wurde am Ende seines Lebens gottgläubig. Die Aufklärung und Menschenrecht beruhen auf dem, was Kant über die Lehre Jesu festgestellt und seine Gültigkeit erstaunlich einleuchtend erklären konnte. Also beruhen unsere Menschenrechte auf Jesus. Ich mag übrigens die Bett1 Werbung zu Menschenrechten. :)

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Ich finde, bezogen auf diese Seite ist etwas dran an dem, was du schreibst. Ich bin gläubiger Christ und im "realen Leben" kenne ich eine Reihe von Atheist*innen, mit denen ich wunderbar zurecht komme. Ich kann ihre Gründe respektieren, warum sie nicht glauben, sie können respektieren, dass ich glaube, wir können tolle Gespräche darüber führen. Es gibt ja selbst prominente Atheisten, wie zB. den Politiker Gregor Gysi, der in der Öffentlichkeit seinen hohen Respekt vor vielen gläubigen Menschen betont und z.B. ein Fan von Papst Franziskus ist.

Aber hier sehe ich es auch ein bisschen so, wie du es schreibst. Ich vermute, die toleranten, weltoffenen, an Meinungsvielfalt und Religionsfreiheit interessierten Atheist*innen gibt es hier auch, aber sie halten sich vielleicht in diesbezüglichen Debatten stärker zurück. Die Sorte Atheisten, die sich hier am meisten zu Wort meldet, sind nach meinem Eindruck in der Tat diejenigen, die, wenn sie könnte, wahrscheinlich Gläubigen den Glauben oder dessen Ausübung verbieten würden, die sie, wenn sie die Macht dazu hätten, womöglich einsperren, verschwinden lassen oder verfolgen würden. Ich lese hier ganz viel von Leuten, die ganz offensichtlich von der intellektuellen Leistung überfordert sind, zwischen hochproblematischem und verbrecherischem, was Kirchen sich im Laufe der Geschichte geleistet haben und leisten einerseits, und zwischen der breiten Masse der Gläubigen, die damit nichts zu tun haben, andererseits zu unterscheiden. Da wird einem als Gläubigem unterstellt, man unterstütze ein verbrecherisches System, verdumme Kinder oder man sei ein bisschen blöd oder glaube an Gespenster oder was weiß ich was noch alles. Und oft äußern sich atheistische Leute über innerkirchliche Diskussionen und Positionen, bei denen man schnell merkt, dass sie überhaupt keine Ahnung davon haben.

Aber lehnen wir Gläubigen uns nicht zu weit aus dem Fenster, hier gibt es auch ganz schön überhebliche und selbstgerechte Gläubige! Immer wieder begegnen mir hier welche, die glauben, sie hätten bezüglich richtiger Bibelauslegung und Kenntnissen über den Willen Gottes die Weisheit mit Löffeln gefressen und meine Bibelauslegung zu bestimmten Dingen sei grundfalsch.

Ich bin zum Beispiel entschieden der Meinung, dass man Schwulsein und Christsein gut zusammenbringen kann. Ich weiß, dass manche das anders sehen und halte das aus. Ich treffe hier manchmal Leute, die, von einem unglaublichen Hass erfüllt, mir erzählen wollen, das gehe nicht, und wenn ich doch glaube, das gehe, dann sei ich dem Zeitgeist verfallen. Sie sind oft nicht in der Lage, auszuhalten, dass Leute bei ernsthaftem Bibelstudium zu anderen Erkenntnissen kommen als sie selbst. Sie nehmen meinen Ernst, mit dem ich mich damit auseinandersetze, überhaupt nicht ernst.

Solchen Leuten möchte ich oft einfach nur zurufen: Junge (sie sind fast durchgängig männlich), werd mal etwas bescheidener und komm runter von deiner wahnsinnigen Selbstgerechtigkeit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Berufserfahrung
Comicer51299 
Fragesteller
 31.08.2022, 13:52

Du hast es wirklich super und ausführlich erklärt. Ich kann dir da nur zustimmen und natürlich kenne ich auch Atheisten die sehr respektvoll und höflich sind. Einen in meinem letzten Semester z.B. Der war wirklich so herzensgut und einfühlsam und hat auch wenn es um Religion ging seinen Respekt dafür gezeigt aber auch klar und deutlich gesagt dass er nix davon glaubt und es unlogisch für ihn erscheint. SO sollten Atheisten sein und sich verhalten, genauso wie Gläubige sich so verhalten sollten und akzeptieren sollten dass es Leute gibt die eine andere Ansicht haben, die sie nicht verstehen mögen. Du scheinst mir ein echt sympathischer Mensch zu sein und ich wünsche dir noch alles gute! ^^

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Abdallah128  03.09.2022, 18:06

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.Auch von mir ein dickes Lob für diese wirklich informative Antwort.👍👌

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Ich denke das es auf beiden Seiten Leute gibt, die toxisch ihre Meinung vertreten und den Glauben oder die Tatsache das jemand nicht glaubt einfach nicht verstehen können.

Ich kenne 2 toxische Atheisten und etwa 5 die es nicht sind.

Gläubige kenne ich sogar mehr die toxisch sind als gut.

Ich glaube nicht das es wirklich mehr von einer seite gibt als von der anderen, nur mehr im eigenen Leben.

Atheisten sind nicht das Problem genau so wenig wie Gläubige. Akzeptanz ist es.

Jedoch kann ich die Wut von manchen Atgeisten verstehen, wenn man ständig versucht sue zu brkehren, als auch die von Gläubigen wenn vor ihren Augen ihre Religion und ihr ganzer Glaube schlecht gemacht wird.

Religion und Wissenschaft ist für alle da und niemand sollte verurteilt werden, wenn er das eine bevorzugt.

P.s. Bin AgnostikerIn aber als Gläubige evengelische erzogen worden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Comicer51299 
Fragesteller
 31.08.2022, 13:38

Wow einfach nur großen Respekt an dich! Du hast es wirklich schön geschrieben und sowas von Recht. Akzeptanz ist das was leider den Großteil der Menschen fehlt, sonst würde es ja auch nicht so viele Kriege und Ungerechtigkeiten geben. Aber das wird leider immer etwas sein was ewig bestehen bleiben wird. Leider gibt es Menschen wie dich viel zu wenige. Ich wünsche dir alles Gute! LG

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