Warum gibt es so viele ungebildete Menschen, obwohl wir im Zeitalter des Informationsüberflusses leben?

21 Antworten

Vielen Menschen fehlt einfach die entsprechende Neugier, sich weiter zu bilden und Informationen und Wissen anzusammeln. Viele Menschen, vor allem wenn sie körperlich hart arbeiten, sind einfach zu „platt“ um sich noch zu bilden. Viele Menschen kommen aus einem Umfeld, in dem das nicht gefragt ist, da zählen andere Eigenschaften mehr als Bildung!

Dennoch würde ich das Bildung nicht allein als ausschlaggebend für Intelligenz betrachten wollen. Viel wichtiger finde ich emotionale Intelligenz und Herzensbildung.

Informationen sind das Eine, aber das Andere sind ein kritischer Verstand und ein moralischer Kompass (letzterer scheint mir oft verloren gegangen zu sein). Es gibt Leute, die zwar viele Informationen kennen, die sie aber nicht kritisch hinterfragen, und die sie nicht beurteilen können (oder wollen).

Und ohne einen moralischen Kompass wird es schwer, sich in den Fragen der Geschichte und des Nationalismus so zu positionieren, dass man gegen fanatische Anwandlungen gefeit wäre.

Ich sehe hier oft GF oft (anscheinend junge) Leute, die in dem Stil fragen "wer würde in einem Krieg X gegen Y gewinnen?" "ist Deutschland nicht besser als Y?" (und das wird dann scheinbar "objektiv" begründet mit irgendwelchen Wirtschaftsdaten). Oft sind die Informationen da, aber die Prinzipien, nach denen verglichen/beurteilt wird, sind irgendwie "unreif". Der gesunde Menschenverstand fehlt manchmal, da ist oft nur eine simple Grund-Denkweise, die mit irgendwelchen Zahlen und Infos gefüllt wird.

Weil Denken schwieriger ist als Glauben; sich mit gegensätzlichen Meinungen auseinanderzusetzen unangenehmer als in seinen eigenen Meinungen bestätigt zu werden; weil bis zur Unwahrheit vereinfachte Phrasen für sie verheißungvoller klingen als die krude Realität; weil Meinungsvielfalt ihnen Angst macht. Und weil es schließlich einfacher ist, am Althergebrachten festzuhalten als sich mit Neuem auseinanderzusetzen.

Und weil für sie Hass schneller bei der Hand ist als Liebe.

Wenn sie nur dumm wären, könnte man das ertragen, aber leider sind sie in der Überzahl und damit eine Brandgefahr für die Demokratie.

Gerade dadurch, dass es so viele Informationen gibt, die jeden Tag auf uns einprasseln, verliert man schnell mal den Überblick und die Selektion von wichtigen und unwichtigen Nachrichten wird vernachlässigt. Außerdem gibt es ja noch viel mehr Dinge, die uns heutzutage davon ablenken, uns Wissen anzueignen und somit gibt es eben auch viele Menschen, die sich nicht so darauf fixieren.

Dazu gehört aber auch der Wille dazu. Wenn Menschen lieber in ihrem eigenen Trott leben und sich nicht bilden möchten dann macht man da nichts. Heutzutage wachsen Kinder mit anderen Medien auf. Instagram, Snapchat und Co. Wer will da noch in die Bücherei und sich Dinge aus längst vergangenen Zeiten durchlesen? Oder sich über die heutige Politik streiten. Wie uncool wäre das denn. Zumindest in den Augen der anderen Schüler.

Es gab und wird eben immer Menschen geben die mit offenen Augen und einem offenen Gehirn - offen für Input - leben und eben das Gegenteil.