Warum gibt es keine Akkus mit 1,5 V?
Viele Geräte funkionieren nicht mit Akkus, weil diese nur 1,2 V Spannung haben.
Warum muss man dafür Batterien kaufen, die nicht wieder aufladbar sind?
4 Antworten
Die Spannung wird durch die Materialpaarung bestimmt. Nickel mit Cadmium erzeugen nun mal 1,2V. Zink und Kohle bzw. Kupfer und Zink erzeugen 1,5V.
Es gibt leider keine Materialpaarung die nicht hochgiftig ist und gut zum wiederaufladen geeignet ist.
Es gibt zwar Lithiumakkus die "nur" 1,5V erzeugen, die sind aber sozusagen durch schlechtere Paarung gedrosselt und haben dadurch auch viel weniger Ladung.
Der Begriff Batterie wird übrigens sehr oft falsch verwendet. "Batterie" bedeutet nicht "nicht wiederaufladbar" sondern einen Zusammenschluss gleichartiger Elemente.
Mit Batterie sind also mehrere galvanische Zellen gemeint. Eine Autobatterie kann man ja auch aufladen, da sind 6 galvanische Bleisäurezellen drin. Die AA bzw. AAA "Batterien" sind keine Batterien sondern Zellen, genauer gesagt "Rundzellen". Zur Batterie werden die erst wenn man mehr als eine in ein Batteriefach einlegt.
Man unterscheidet zwischen Primärzellen und Sekundärzellen. Primärzellen liefern nach dem Zusammenbau direkt Strom, die enthaltenen Materialien werden verbraucht. Sekundärzellen enthalten erst mal keine Energie, die muss man erst aufladen.
Mit Akku meint man einfach einen "Speicher". Das sind auf jeden Fall alle Sekundärzellen. Aber auch Primärzellen kann man wieder aufladen bzw. deren verbrauchte Materialien regenerieren.
Das problem ist, das bei den Haushalts Rundzellen der Becher der Minuspol ist und der wird abgebaut. Beim aufladen wird der nicht mehr richtig wiederhergestellt, bekommt also immer dünnere Stellen und bekommt dann Löcher wenn man den nach dem Aufladen wieder entlädt.
Das passiert auch bei NiCD Akkus, die haben aber eine Edelstahlhülle so dass die nicht durch Löcher auslaufen können und die Löcher im eigentlichen Becher sich wieder verschließen können beim Aufladen.
Und genau das kann man auch bei Primärzellen machen. Das nennt sich dann "RAM Zelle". Die haben dann alle Eigenschaften wie normale 1,5V Zellen zum wegwerfen, können abe rmit einem RAM fähigen Ladegerät wieder aufgeladen werden.
Das Problem ist nur, dass die Materialien sich nicht 100% regenerieren (beim NiCD Akku auch nicht so ganz) und deswegen kann man die nicht so oft nachladen. Nach 20x laden haben die deutlich an Kapazität verloren.
Also entweder die teuren 1,5V Lithiumbatterien verwenden oder RAM Zellen.
Es gibt mittlerweile auch AA Zellen (aber keine AAA) die haben einen kleinen Lithiumakku und eine Elektronik. Die können per USB Kabel direkt aufgeladen werden. Dafür entladen die sich bei Nichtgebrauch sehr schnell, sind also uninteressant bei Uhren und Fernbedienungen oder Notfalltaschenlampen.
Sie sind nur etwas teuer und man benötigt ein Ladegerät für Li-Ion-Akkus.
Gab es schon vor 30 Jahren.
Hieß (glaube ich) Rayovac.
Wenn ich zuhause bin, suche ich mal solche Akkus raus und vergewissere mich.
Es gibt solche Akkus durchaus. Aber die Technologie ist aufwändig, so dass diese Teile relativ teuer sind.
Deshalb kauft sie praktisch keiner und man bekommt sie nur bei Spezial-Elektronikfirmen.
Habe noch nirgends welche gesehen...