Das kommt drauf an worauf Du angewiesen bist und wie lange der Stromausfall dauert.
Wenn uns das Stromnetz "komplett um die Ohren fliegt" und wieder angefahren werden muss, dann dauert das nach verschiedenen Schätzungen bis zu 2 Wochen bis wieder überall Strom ist.
Bei einem langen Stromausfall versagt die komplette Logistik und Frischwahren gehen kaputt. Das sind nicht nur Medikamente sondern auch viele Lebensmittel. Also wird es sehr lange dauern bis man vernünftig mit Lebensmitteln versorgt werden kann.
Ich habe für den Fall Fertigessen in der Dose für etwa 21 Tage. Das kann man auch kalt essen - im Gegensatz zu Nudeln, Trockenerbsen und Linsen die immer empfohlen werden. Ich mache mir da regelmäßig Dosen auf und esse die meistens auf der Arbeit und kaufe neue. So bleibt der Vorrat haltbar. Was nützt es wenn man die plötzlich braucht, die aber schon viele Jahre abgelaufen sind? Das sind dann große Dosen Ravioli, Erbsensuppe, Eintöpfe usw. Ist auch nicht teuer, nur halt nicht so lecker immer wieder davon essen zu müssen um den Vorrat frisch zu halten.
Heizung ist ein Problem. Auch wenn man eine Gas oder Ölheizung hat, die braucht viel Strom um zu laufen. Ein Stromerzeuger braucht etwa 1 Liter pro Stunde minimum. Für eine Woche "Winter überleben" braucht man also 170 Liter Sprit um die Heizung die ganze Zeit am laufen zu haben. Und der Sprit hält nur ein halbes Jahr bevor der anfängt sich zu verändern.
Man kann für die Heizung eine Powerstation, also "Batterie mit Steckdose" verwenden. die ist dann zwar in wenigen Stunden leer, lässt sich dann aber per Generator wieder aufladen. So muss der Generator immer nur kurz laufen was eine Menge an Sprit spart. So kommt man dann mit wenigen Kanistern aus.
Das Problem mit dem schlecht werdenden Sprit kann man mit einem "Hybrid Generator" lösen der auf Propangas laufen kann. Gas in Flaschen wird nicht schlecht. Die Flaschen kann man so lange lagern bis die anfangen zu rosten.
Ich habe einen Holz/Kohle Ofen und einen sehr großen Vorrat an Holzabfällen aus dem Garten und Palettenholz.
Kühlschrank ist so eine Sache. Den müsste man dann wie die Heizung auch mit einer Batterie versorgen die man dann per Generator nachladen kann. Da ich keine Heizung brauche (wegen Ofen) habe ich nicht vorgesehen den Kühlschrank zu betreiben.
Da ich aber ein medizinisches Geräte habe (Schlaf Apnoe), habe ich mir eine Anlage mit 240W Solarzellen und Batterien die ohne Solar für 2 Wochen halten "gebastelt". Das ist ja sehr Jahreszeitenabhängig. Hatte ich gestern noch 170W Spitze bekommen, lieferte das heutige Schmuddelwetter die meiste Zeit nur 5 bis 10W an Strom. Da die Anlage sowieso nur auf den Stromausfall wartet (speist nicht ein), lade ich damit mein Handy und meine E-Zigarette usw. Rund um Neujahr hatte die Anlage weniger Ertrag als meine USB Geräte zum laden verbraucht haben. Heizung kann man da vergessen. Ist gute Solarleistung vorhanden, ist es sowieso zu warm für die Heizung. Und im Winter wo man die dringend braucht ist kaum Licht da das man zu Strom machen kann.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Wasser. Je nachdem versagt die Wasserversorgung. Ein paar Kanister Wasser sollte man also haben - oder einen Vorrat an Mineralwasserflaschen. Wenn man sowieso Mineralwasser trinkt, kann man ja viele Kästen als Vorrat haben und normal wie immer trinken/ersetzen. Nur stehen dann nicht ein oder zwei Kasten im Keller sondern 10 oder so.
Da ich Leitungswasser trinke, habe ich 4 20-L Kanister bereit. Die befülle ich regelmäßig neu, das Wasser verwende ich zum Putzen und andere Dinge. So bleibt da das Wasser auch automatisch recht frisch und trink-bereit.
Statt Kerzen verwende ich einen LED Baustrahler und habe mehrere USB Ladbare Taschenlampen. Die lade ich an meiner Solaranlage. Man braucht da aber auch nichts großes, hat man eine Powerstation, kann man die auch da dran laden und den geringen Stromverbrauch kriegt man auch mit einem 100W Solarpanel recht gut wieder aufgefüllt.
Das Land hat "Wärmeinseln" eingerichtet, das sind meistens Schulen und Kindergärten die über Notstrom verfügen, also Licht und Heizung haben auch bei langem Stromausfall. Also am besten jetzt solange das Internet noch läuft informieren wo so eine Wärmeinsel in der Nähe ist damit man im Winter wenn das Haus kalt wird da hin gehen kann. Da kann man in der Regel auch sein Handy/Tablett bzw. Taschenlampen wieder aufladen können. Zwar ist Handy/Tablett "nutzlos", man kann sich damit aber auch offline Zeit vertreiben.
Übrigens bringen Balkonkraftwerke gar nichts wenn die keinen Akku haben. Die brauchen Strom von Außen um Strom zu erzeugen. Ohne funktionierenden Netzstrom können die nichts einspeisen. Das gilt übrigens auch für "normale" große Solaranlagen, auch wenn die Batterien haben. Sogar bei einfachen "Schwarzfallfähigen" hat man dann nur eine Steckdose mit eigenem Wechselrichter an die man was anschließen kann. Das Haus funktioniert damit gar nicht.
Ein Radio das man per USB betreiben/nachladen kann ist auch nützlich um Informationen zu bekommen wie die Lage ist und wann es wieder Strom geben wird. Hat man eine Powerbank/-station mit Solarpanel hat man dann also nicht nur LED Taschenlampen sondern kann auch Radio hören. Aber auch in der Wärmeinsel wird man sicher gut informiert.
Mit meiner Solar Anlage kann ich im Sommer bei gutem Wetter auch riskieren meinen Fernseher (Satellitenempfang) Zeitweise zu benutzen. Kabelnetz und Terrestrisch (Zimmerantenne) wird bei einem langen Stromausfall aber nicht funktionieren.
Bargeldvorräte sind nicht wirklich Sinnvoll. Wenn da was gegen Geld angeboten wird während die "Katastrophe" noch läuft, ist alles überteuert und auch große Geldmengen schnell aufgebraucht. Hier also alles für 2 Wochen (oder mehr) selber haben, alles andere ist nur ein "Vielleicht".
Auch Hilfslieferungen werden nicht sofort und dann auch nicht besonders regelmäßig stattfinden. Denn wenn ganz Europa keinen Strom hat, dann dauern Hilfslieferungen von anderen Kontinenten "ewig".