Warum fällt die Netzfrequenz bei einem Kraftwerksausfall?
Hallo, ich habe vor kurzem gelesen, dass bei einem Kraftwerksausfall die Netzfrequenz abfällt. Warum ist das so? Sollte nicht eigentlich die Spannung abfallen? Die Frequenz sollte doch immer gleich bleiben, da sie ja vom Kraftwerk, das den Strom liefert abhängt. Fällt jetzt eins weg, ändert sich doch die Frequenz der restlichen Kraftwrke nicht. Vielen Dank für eine Antwort ;)
5 Antworten
ich würde sagen du befasst dich mal mit dem Konzept der asyncronen Drehstrommaschine. (Kurzschlussläufer) im generatorischen Betrieb dreht sich die Welle ein wenig schneller als das Feld im Ständer. dadurch drückt er quasi gegen die Welle in der leitung und schiebt sie an. fällt das Kraftwerk aus, fällt dieser druck weg. deswegen sinkt die frequenz.
der Ausgleich erfolgt dadruch, dass Kraftwerke zugeschaltet werden, die sonst zur deckung von spitzenlasten zum einsatz kommen z.b. Gaskraftwerke oder Pumpspeicherkraftwerke...
lg, anna
Kurzschlussläufermotoren spielen als Generatoren leider praktisch sogut wie keine Rolle. Der bei weitem größte Teil der Energie kommt aktuell aus Synchronmaschinen. Bei diesen Maschinen besteht der Läufer quasi aus einem permanenmageneten (oder einer mit einem entsprechenden Gleichstrom betriebenen Läuferwicklung) und damit hängt die abgegebene Frequenz direkt an der Drehzahl der Maschine. Wird die "Nachfrage" im Netz größer, steigt an der Generatorwelle das Moment, und bis die Turbinen (oder was auch immer die Maschine antreibt, daran angepasst wurde, wird die Maschine und damit die Netzfrequenz gebremst.
wenn du im Auto starke elektrische Verbraucher einschaltest wird durch die Belastung des Generators auch kurzzeitig die Drehzahl niedriger bis der Motor das wieder regelt. Ähnlich ist es vermutlich bei Kraftwerken, nur wesentlich schwächer. Die anderen Generatoren werden stärker belastet und dadurch etwas gebremst bis die Regelung das wieder ausgleicht
Dabei handelt es sich um einen Kurzzeitprimäreffekt, der aber durch den Sekundäreffekt unter Nutzung der Sekundärreserve unmittelbar ausgelichen wird. Die Sekundärreserve oder Sekundärregelung dient der Netzfrequenzstabilität. Sie wird angefordert, wenn die Normalfrequenz von 50 Hertz in einem der vier bundesdeutschen Übertragungsnetze aufgrund von Lastschwankungen nicht gehalten werden kann.
Sowas macht man bei Amprion u.a. in Brauweiler, einem der vier Bundessdeutschen Standorte für die Netzwerkstabilität!
Hallo,
weil bei gleichbleibender Belastung durch den gleichbleibenden Strom die Generatoren in den anderen Kraftwerken stärker abgebremst werden. Der Strom wird nun durch weniger Generatoren erzeugt und belastet dann diese um die Leistung der fehlenden Generatoren stärker. Der Strom fließt durch die Generatoren und dadurch entsteht um die Leiter in den Generatoren ein Magnetfeld, welches den Erregerfeld entgegen gerichtet ist und dieses schwächt. Dadurch wird der Generator abgebremst und die erzeugte Spannung und damit der Strom sinken weiter. Daher muß der Erregerstrom im Generator und die Dampfzufuhr aus dem Kessel in die Turbine (in einem Wärmekraftwerk) erhöht werden. Gleichzeitig sinkt durch die niedrigere Frequenz auch die Drehzahl der angeschlossenen Asynchron- und Synchronmotoren. Damit sinkt auch die Gegen-EMK bzw. der Blindwiderstand in den Leitern, so daß diese nun einen höheren Strom aus dem Netz aufnehmen um bei niedrigerer Drehzahl durch ein höheres Drehmoment die gleiche Leistung abgeben zu können.
da kurzfristig andere die last übernehmen müssen und es dauert ein bisschen bis das wieder angepasst ist,meist mit gleichzeitigen leichten spannungseinbruch verbunden
Und wie entsteht dieser Kurzzeitprimäreffekt?