Warum ekeln sich Menschen gegenüber Tiere schlachten?


05.02.2022, 12:35

Liegt daran das ich als Kind töten, Häuten und schlachten beigebracht bekommen habe. Bitte nicht als Angriff sehen.

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, daß einige davon den Tod allein schon mal nicht mehr kennen und kennen wollen.
Doch er gehört zum Leben.

Töten bedeutet, daß man einem Lebewesen das Leben nimmt, und das oftmals blutig. Das alleine ist für viele schon der Grund - sie können kein Blut sehen.

Auch wird heute in den Medien z.B. fast jedes Tier mit Stimme und menschlichen Zügen dargestellt, sie werden vermenschlicht - die Kinder haben von klein auf kaum eine Chance, sie anders zu sehen. Und wer schlachtet dann einen solchen "Freund", der sogar sprechen und weinen kann? Eine Romantisierung, Naturverklärung bis zur Naturverfremdung.
Man bringt es ja oftmals nicht mal fertig, Schädlinge, die auch als solche auftreten, wie Schaben, Ratten etc. zu töten; man fängt sie ein und setzt sie woanders wieder aus.
Dabei trägt der Mensch selbst Schuld, daß sich Schädlinge oft in Massen vermehren können.

Selbst war und bin ich bei Schlachtungen anwesend, hier dann, wenn Tiere direkt vor Ort neben der Weide geschlachtet werden. Oder ich kaufe bei Metzgern, bei denen ich weiß, woher das Tier stammte, wie es gehalten wurde.
Auch gehe ich zur Jagd, erlege Wild, breche es selbst auf und zerwirke es. Somit nicht viel anders als eine Schlachtung.
Aber auch hier gibt es Leute, die meinen, man dürfe Bambis nicht töten. Hat sogar einen Namen: Bambi-Syndrom.

Als Fleischesser bin ich das für mich dem Tier schuldig, mich dieser "Sache" zu stellen.

Anonymität ist hier aber für viele der einfachere Weg, um sich "freizusprechen". Sie kaufen anonymes Fleich von einem anonymen Tier, das anonym geschlachtet wurde. Augen zu und passt schon.
Würde man ihnen die Alternative stellen: Zuschauen oder kein Fleisch, würden viele Vegetarier werden.

Solange alles einfach und billig zu haben ist, in jedem Supermarkt, Discounter, verarbeitet in jeder Fastfoodbude, wird sich daran nichts ändern.

Aber das ist nur meine Meinung dazu.

Wir haben uns aufgrund des Wohlstandes weit von der "Realität der Nahrungsmittelbeschaffung" entfernt. Daher wissen viele nicht mehr, wie es ist, wenn Tiere geschlachtet werden oder auch wie es ist, wenn ältere Familienangehörige im Haus sterben oder gar vorher dahinsiechen. Diese Entfremdung ist teilweise schuld. Aber eben auch das, was Amtsschreck ausführte.

Ich selbst habe nie am Schlachten teilgenommen. Doch ich hörte meine "Freunde" schreien, wenn sie geschlachtet werden sollten. Und als Kind ist das schon Sch...., aber ich sah die Notwendigkeit ein. Und daher wurde mir auch nicht schlecht, als ich auf dem Schulweg an den Ausblut-Gestell oder wie es heißt vorbeikam und die Kadaver sah.

Das hat wohl etwas mit dem veränderten kulturellen Umfeld zu tun! - Ich bin auf dem Lande groß geworden, - wir hielten selber Tiere, - und ich war häufig dabei, wenn geschlachtet wurde. - Aber heute würde ich wahrscheinlich lieber verhungern, als einem Tier so etwas anzutun!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
roedelleider 
Fragesteller
 05.02.2022, 14:41

Nicht böse gemeint aber dein Überlebensinstinkt würde irgendwann einsetzen. Glaubst du nicht? Schon mal richtig schlimm durstig gewesen? Ist genau das selbe wie kurz vor dem verhungern.

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Ich wohne auf dem Bauernhof meiner Tante. Wir haben Kühe die geschlachtet werden. Ich bin Vegetarierin, weil mir Fleisch nicht schmeckt. Ich versuche mit den Tieren keine Bindung auf zu bauen, weil es sonst so endet wie mit meinem Ochsen (seine Mutter ist gestorben und ich habe ihn mit der Flasche aufgezogen. Natürlich konnte meine Tante ihn dann nicht schlachten lassen. Wir hatten aber viele Probleme mit ihm, da er andauernd ausgebrochen ist. Mittlerweile macht er das nurnoch selten und richtet dann nichtmehr so viel Schaden an wie früher.)

roedelleider 
Fragesteller
 03.02.2022, 20:50

Interessante Geschichte, danke.

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Weil es mittlerweile nicht mehr notwendig ist Fleisch zu essen.

Es gibt genug gesunde Alternativen.

EDIT

Ausserdem muss man sagen das es früher für die meisten etwas besonderes war Fleisch zu essen. Was man ja noch an Traditionen wie der Weihnachtsgans sieht. Mittlerweile hat das ja völlig überhand genommen.

darkarth1  03.02.2022, 20:24

Aber dadurch entsteht ja noch kein Ekel.

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PeterVarga  08.08.2022, 19:58
@darkarth1

Früher war es einfach normal, dass die Tiere zum Schlachten da waren. Ich habe auch öfters zugeschaut, als meine Großeltern Hühner, Gänse, etc. geschlachtet haben. Aber selber habe ich noch nie mitgemacht… 🤔

Eigentlich komisch, ich habe die Geflügel immer „gepettet“, extra rausgeholt, gestreichelt, gefüttert, Namen gegeben. Aber beim Schlachten und Essen habe ich nur an‘s Fleisch gedacht…

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roedelleider 
Fragesteller
 03.02.2022, 20:30

Es ist auch nicht notwendig an Weihnachten eine Gans zu haben. Du verwechselt das mit Leuten die ein Tier töten um wirklich essen zu haben.

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