Warum beten wir nicht zum Heiligen Geist?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Avena,

sorry, aber die Trinitätslehre ist nicht biblisch! Weder Jesus ist Gott, noch der heilige Geist. Jesus ist Gottes Sohn und kann daher nicht gleichzeitig Gott selbst sein! Der heilige Geist ist nicht, wie es die Lehre sagt, eine Person, sondern die von Gott kommende Kraft. Daher macht es auch keinen Sinn, zum heiligen Geist zu beten!

Die Dreieinigkeitslehre hat schon für viel Verwirrung gesorgt und steht eindeutig im Widerspruch zu Gottes Wort. Im Johannesevangelium beispielsweise sind viele Aussagen Jesu zu finden, die eindeutig belegen, dass er und sein himmlischer Vater zusammen keine Gottheit bilden (ganz zu schweigen vom heiligen Geist)! Einige dieser Aussagen möchte ich hier einmal wiedergeben:

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was immer jener tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise" (Johannes 5:19). Wäre Jesus Gott, dann könnte er auch all das tun, was sein Vater zu tun vermag. Jesus ahmt nur seinen Vater auf vollkommene Weise nach. Daher wir er auch "Bild Gottes" genannt (2. Korinther 4:4).

"Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gewährt, Leben in sich selbst zu haben" (Johannes 5:26). Wäre Jesus Gott, dann hätte er schon immer "Leben in sich selbst" gehabt und es brauchte ihm nicht "gewährt" zu werden. Dieses Vorrecht hat er jedoch von seinem Vater erhalten, wodurch eindeutig zum Ausdruck kommt, dass er nicht, wie es im Athanasianischen Glaubensbekenntnis heißt, ebenso "allmächtig" ist wie Gott.

"Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand SEINEN Willen zu tun begehrt, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede" (Johannes 7:16,17).

Auch hier wird deutlich, dass Gott und Jesus zwei unterschiedliche Personen sind. Jesus spricht hier von "mein" oder "aus mir selbst" im Unterschied zu dem, was von Gott ausgeht, nämlich "sein Wille". Wenngleich Jesus stets darum bemüht war, den Willen seine Vaters eins zu eins umzusetzen, heißt das nicht, dass er sich nicht von seinem Vater unterschieden hätte.

"Aber ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und er mich gesandt hat (Johannes 7:21, Hoffnung für alle). Auch hier geht es wieder um zwei handelnde Personen: Der eine (Gott) sendet den anderen (Jesus) aus, damit dieser hier auf der Erde seinen (Gottes) Willen ausführt (ein ähnlicher Gedanke steht in Johannes 8:42, wo steht, dass Jesus "nicht aus eigenem Antrieb" gekommen ist).

"Die Dinge, die ich zu euch spreche, rede ich nicht aus mir selbst; sondern der Vater, der in Gemeinschaft mit mir bleibt, tut seine Werke" (Johannes 14:10). Wäre Jesus Gott, dann hätte er durchaus "aus sich selbst reden" können! Das wollte Jesus aber bewusst nicht tun, da er in enger Gemeinschaft mit Gott bleiben wollte und "Gottes Werk" zu seinem Werk machte!

Hier noch eine letzte Aussage Jesu aus dem Johannesevangelium: "Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott" (Johannes 20:17). Wenn hier Jesus seinen himmlischen Vater als "meinen Gott" bezeichnet, so kann er wohl selbst nicht gleichzeitig dieser Gott sein! Wäre Jesus selbst Gott, dann hätte er ganz sicher seinen Vater nicht seinen Gott genannt! Dann hätte er nämlich überhaupt keinen Gott über sich!

Allein diese wenigen Belegstellen zeigen, dass Jesus selbst niemals "Gott" sein kann! Etwas anderes ist, dass Jesus in Johannes 1:1 "Gott" genannt wird. Hier wird der Begriff "Gott" in ähnlichem Sinn angewandt, wie er auf Richter im alten Israel angewandt wurde (siehe Psalm 82:1,6).

Auf diese nahm Jesus Bezug, als er sagte: " Steht nicht in eurem GESETZ geschrieben: ‚Ich habe gesagt: „Ihr seid Götter.“ ‘? Wenn er diejenigen ‚Götter‘ nannte [Richter in Israel], gegen die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann doch nicht ungültig gemacht werden, sagt ihr da zu mir, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst‘, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" (Johannes 10:34-36).

Die Richter in Israel wurden aus dem Grund als "Götter" bezeichnet, weil sie als Repräsentanten und Sprecher Gottes eingesetzt waren. In ähnlichem Sinn wird er Begriff "Gott" auch auf Moses angewandt (siehe 2. Mose 4:16).

Wenn also schon Menschen in der Bibel verschiedentlich als "Gott" bzw. "Götter" bezeichnet wurden, dann doch zu Recht auf den höchsten Repräsentanten Gottes, auf Jesus Christus! Dennoch sprach er von sich selbst nie als von "Gott", sondern immer nur als von dem "Sohn Gottes", da er wusste, dass er eben nicht Gott, der Allmächtige, ist.

Wenn man all das in Betracht zieht, wird deutlich, dass die Bibel nirgendwo die Dreieinigkeit Gottes lehrt! Durch diese Lehre wird ein falsches und verzerrtes Gottesbild erzeugt, das die Menschen daran hindert, in ein enges Verhältnis zu Gott zu gelangen.

LG Philipp

Avena 
Fragesteller
 24.01.2022, 22:14

Danke, Philipp. Ich bin mir da so unsicher mit der Trinität. Ich habe diese früher, als ich noch in der Ev.-luth. Kirche war, so gelehrt bekommen und es bis jetzt nie in Frage gestellt. Über die Bibelstellen, die du nennst, bin ich in letzter Zeit aber auch schon gestolpert. Deshalb habe ich ja auch diese Frage gestellt.

Vielleicht ist die Trinitätslehre so gemeint, dass alle drei "Personen" durch einen Geist miteinander verbunden sind...

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Philipp59  25.01.2022, 06:42
@Avena

Hallo Avena,

ich habe, als ich noch katholisch war, genauso wie Du an die Trinität geglaubt. Doch inzwischen ist mir schon lange klar, dass die Dreieinigkeit nirgendwo in der Bibel gelehrt wird. Damit Du verstehst, warum diese Lehre in den Kirchen überhaupt vertreten wird, möchte ich Dir einen geschichtlichen Abriss zur Entwicklung der Lehre geben. Doch zunächst einmal zu dem, was einige Theologen und Historiker zu dieser Lehre gesagt haben.

In einer protestantischen Veröffentlichung heißt es: „Eine Trinitätslehre, wie sie im 4. Jh. zur verpflichtenden Lehrnorm (Dogma) erhoben wurde, liegt hier [im NT] jedoch noch nicht vor“ (Das Große Bibellexikon, R. Brockhaus/Brunnen).

Der Jesuit Edmund Fortman schreibt: „Das Alte Testament ... enthält weder die klare Formulierung noch die zwingende Folgerung, daß es einen dreieinigen Gott gibt, der Vater, Sohn und Heiliger Geist ist. .... Nichts deutet darauf hin, daß irgendeiner der Bibelschreiber eine Dreiheit in Gott auch nur vermutet hätte.…Wer im . . . AT Andeutungen oder Hinweise oder ‚verschleierte Anzeichen‘ bezüglich einer Dreipersönlichkeit sieht, geht über die Worte und die Absicht der Bibelschreiber hinaus“ ( Edmud Fortman: The Triune God).

Und in einem theologischen Lexikon steht: „: „Eine ausgebildete Lehre von der Dreieinigkeit kennt das NT noch nicht“ (Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament).

In der Encyclopædia of Religion and Ethics heißt es in Bezug auf die ersten Christen: „Der christliche Glaube war anfänglich nicht trinitarisch ... Er war das weder in der apostolischen noch in der nachapostolischen Zeit, wie das aus dem N[euen] T[estament] und aus anderen Schriften der Urchristen hervorgeht.“

Wie aus diesen wenigen Zitaten bereits hervorgeht, gibt es im Hinblick auf die Trinitätslehre keine eindeutige biblische Stütze! Diese Lehre hat hat sich erst im Laufe eines längeren Zeitraums entwickelt. Viele Jahre lang gab es unter den frühen Kirchenlehrern zunächst einen Streit darüber, ob Jesus Gott ist, oder nicht.

Um dem Streit endlich ein Ende zu setzen, berief der römische Kaiser Konstantin, der selbst gar kein Christ war, ein Konzil in der Stadt Nizäa ein, bei dem allerdings nur eine kleine Minderheit der Bischöfe erschien. Dieses Konzil brachte, wie von Konstantin beabsichtigt, eine entscheidende Wende in der Streitfrage der Identität Jesu Christi.

Der heidnische Kaiser, der den Vorsitz bei diesem Konzil hatte, schlug die entscheidende Formel des nizäischen Glaubensbekenntnisses vor, nämlich Jesus sei „wesenseins mit dem Vater“. Fast alle der anwesenden Bischöfe unterschrieben aus Angst, und teilweise sogar gegen ihre eigene Überzeugung!

Zu beachten gilt, dass Konstantin nicht etwa aus biblischen Gründen (zur Bibel hatte er gar keinen Bezug) zu besagtem Glaubensbekenntnis drängte, sondern weil er durch die religiösen Spaltungen eine Destabilisierung seines Reiches befürchtete! Ob die Lehre mit der Bibel übereinstimmte, interessierte Konstantin in keiner Weise.

Der Streit unter den Bischöfen war damit jedoch nicht beendet, sondern ging noch jahrzehntelang weiter. Es gab weiterhin viele unter ihnen, die nicht der Ansicht waren, Jesus sei „wesenseins“ mit dem Vater (wie es das Glaubensbekenntnis zum Ausdruck brachte).

Wiederum schritt ein römischer Kaiser, Kaiser Theodosius, ein, indem er die Gültigkeit des Glaubensbekenntnisses von Nizäa für sein Reich festlegte. Im Jahr 381 berief er dann das Konzil von Konstantinopel ein, bei dem man sich darauf einigte, dass Gott, Jesus und der heilige Geist gleich seien. Das war also die Geburtsstunde der Dreieinigkeitslehre!

Doch blieb die Dreieinigkeitslehre lange Zeit weiterhin strittig, und diejenigen, die diese Lehre bekämpften, wurden heftig verfolgt. Erst im Mittelalter bildete sich die Trinitätslehre dann voll aus!

Es bleibt also festzuhalten, dass es Jahrhunderte dauerte, bis die Dreieinigkeit in der Christenheit mehrheitlich angenommen wurde. Waren es aber biblische Gründe, die dafür den Ausschlag gaben? In dem Buch Origin and Evolution of Religion von E.W.Hopkins wird darüber gesagt: „Die endgültige orthodoxe Definition der Trinität war größtenteils eine kirchenpolitische Angelegenheit.“

Erinnert das nicht sehr stark an das, was der Apostel Paulus für eine spätere Zeit voraussagte: „Denn es wird eine Zeit kommen, in der sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach eigenen Wünschen mit Lehrern umgeben, die ihnen die Ohren kitzeln. Sie werden nicht mehr auf die Wahrheit hören und sich unwahren Geschichten zuwenden“ (2. Timotheus 4:3,4)?

Du siehst, dass die Dreieinigkeitslehre zwar in der katholischen Kirche entwickelt und formuliert wurde, doch Martin Luther hat diese leider übernommen, so dass sie bis heute fester Bestandteil auch der Lehre der protestantischen Kirche ist.

LG Philipp

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Philipp59  31.01.2022, 06:31

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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abaelard42  14.06.2022, 13:58

Die Bibel kann so oder so ausgelegt werden, sonst würde es nicht so viele unterschiedliche christliche Gruppen geben. Letzten Endes entscheidet ein Konzil, eine Bekenntnisschrift oder oft auch der Einzelne, wie er diesen oder jenen Vers auslegt. Allein schon die Frage, was zum Neuen Testament gehört und was nicht, warum also das Thomasevangelium nicht reingehört, das Lukasevangelium aber schon, lässt sich nicht aus der Bibel selbst beantworten. 367 n.Chr. hat Athanasius (Bischof von Alexandria) eben die 27 Bücher des Neuen Testaments als kanonisch erklärt, die bis heute in der Bibel stehen.

Die ersten Christen dachten auch: Wenn Jesus nicht wirklich Gott ist, dann kann er uns nicht von unseren Sünden erlösen. Wie kann ein Mensch (auch wenn er von Gott gesandt ist) einen anderen Menschen von seinen Sündern erlösen? Das kann nur Gott, so war die Überlegung.

Nun zu den Bibelstellen. Was meines Erachtens nicht ganz fair ist, ist die Gewissheit, mit der im obigen Posting die Trinitätslehre als unbiblisch verworfen wird, da es doch einige Stellen gibt, die die spätere Trinitätslehre (Nizäa 325, Konstantinopel 381) stützen. Ich weiß, dass die Argumentation mit Bibelstellen immer sehr lang und ausführlich wird. Sorry im Voraus!

TRINITÄT

  • 2 Kor 13,13 "Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!"
  • Mt 28,19 "Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes".
  • 1 Petr 1,1 „von Gott, dem Vater, von jeher ausersehen und durch den Geist geheiligt, um gehorsam zu sein und besprengt zu werden mit dem Blut Jesu Christi.“

GOTTHEIT JESU

  • Phil 2,6 "Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein (wörtlich: im Sein gleich wie Gott)". Hier geht es um die Menschwerdung Jesu, zuvor war er also "Gott gleich".
  • 1 Kor 8,6 „so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles und wir sind durch ihn“
  • Kol 1,19 "Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm (Jesus) wohnen".
  • Kol 2,9 "Denn in ihm (Jesus) wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig".
  • Hebr 1,10 Gott spricht zu Jesus: „Und: Du, Herr, hast vorzeiten der Erde Grund gelegt, die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle veralten wie ein Gewand; du rollst sie zusammen wie einen Mantel und wie ein Gewand werden sie gewechselt. Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre enden nie.“ Ps 102,26-28 spricht Gott direkt an, hier spricht Gott Jesus mit diesen Worten an.
  • In Joh 1,1 „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott“. Es gibt (im Gegensatz zu Joh 10,34-36) überhaupt keinen Hinweis darauf, dass hier Ps 82 im Hintergrund steht.
  • Joh 20,21 Thomas sagt zu Jesus: "Mein Herr und mein Gott!"
  • Joh 10,30 "Ich und der Vater sind eins". Hierzu hat bereits Tertullian bemerkt, dass nicht steht: "Ich bin der Vater" oder "Ich und der Vater sind einer". Tertullian folgerte: Unterschied in den Personen, Identität in der Gottheit.
  • Joh 10-34-36 spricht klar gegen die Gottheit Jesu. Sie haben es bereits erläutert - ich kann nur zustimmen.
  • Joh 10,38 "Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin." Ähnlich: Joh 14,10
  • Joh 14,29 "Der Vater ist größer als ich" Ganz schwierig für die kirchliche Trinitätslehre
  • Joh 17,21"Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast."
  • Joh 20, 17 ist natürlich ein super Gegenargument. Das kann ich nur so stehen lassen, das ist für die Lehre über Jesu Gottheit ein Problem.
  • 1 Joh 5,19 „Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und ewiges Leben“.
  • Offb 22,13 „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ In Offb 1,8 sagt das Gott von sich selbst.
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abaelard42  14.06.2022, 13:59

EWIGER JESUS

  • 1 Kor 10,1-4 „Ihr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche geistgeschenkte Speise und alle tranken den gleichen geistgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem geistgeschenkten Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus.“
  • Kol 1, 15-17 "Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand". Okay: zu Beginn wird er "Erstgeborener der ganzen Schöpfung" genannt, aber dann wird klar gesagt: Er ist vor aller Schöpfung.
  • Joh 8, 58 Jesus sagt: "Noch ehe Abraham wurde, bin ich".
  • 2 Tim 4,1 Jesus ist der „Richter der Lebenden und der Toten“
  • 1 Petr 10,10-11 „Nach dieser Rettung haben die Propheten gesucht und geforscht und sie haben über die Gnade geweissagt, die für euch bestimmt ist. Sie haben nachgeforscht, auf welche Zeit und welche Umstände der in ihnen wirkende Geist Christi hindeute, der die Leiden Christi und die darauf folgende Herrlichkeit im Voraus bezeugte“.
  • Jud 5 „Zwar wisst ihr alles ein für alle Mal; aber ich will euch dennoch daran erinnern, dass Jesus, nachdem er das Volk aus Ägypten gerettet hatte, später die vernichtete, die nicht glaubten“.
  • Offb 1,5-6 „Jesus Christus; er ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Ihm, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut, der uns zu einem Königreich gemacht hat und zu Priestern vor Gott, seinem Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.“

GLEICHE VEREHRUNG FÜR JESUS WIE FÜR GOTT

  • 2 Kor 12,8-9 Paulus betet zu Jesus, wie er sonst zu Gott betet: „Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.“
  • Röm 9,5 „ihnen gehören die Väter und ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach. Gott, der über allem ist, er sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.“ Nach Ansicht der vieler Ausleger bezieht sich „Gott“ auf Christus“.
  • 2 Tim 4,18 „Der Herr wird mich allem bösen Treiben entreißen und retten in sein
  • 2 Petr 3,18 „Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm gebührt die Herrlichkeit, jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit. Amen.“
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Philipp59  14.06.2022, 16:51
@abaelard42

Hallo abaelard42,

ich schätze es, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast, hier so viele Bibelstellen zu veröffentlichen, die Du als Stütze der Dreieinigkeitslehre siehst! Mir sind diese Textstellen sehr gut bekannt und ich weiß, wie sie von einigen verstanden werden.

Um Dir meine Sichtweise darzulegen, müsste ich fairerweise zu jeder einzelnen Schriftstelle etwas schreiben und auch alternative Bibelübersetzungen zitieren. Beim Verständnis der Bibel kommt es nicht nur auf viele Einzelstellen an, sondern man muss diese vor allem im Kontext der gesamten Bibel sehen!

LG Philipp

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abaelard42  17.06.2022, 18:03
@Philipp59

Es gibt einfach Aussagen in der Bibel, die in einer gewissen Spannung zu einander stehen: Z.B. Kol 1,15 Jesus "ist Erstgeborene der ganzen Schöpfung" und Hebr 1,10-12 wo Jesus mit Gott, dem Schöpfer identifiziert wird. Die frühe Christenheit hat bei ihrem Bestreben, die Aussagen des Neuen Testaments in ein widerspruchsfreies System zu bringen, bei solchen Spannungen eben die eine Stelle schwerer gewichtet als die andere. Man hat dann einfach die Bibelstellen, die Jesus als Gott sehen, schwerer gewichtet als jene Stellen, die das nicht tun. Alle Nicht-Trinitarier verfahren dann genau umgekehrt und gewichten alle Stellen, die Jesus als Geschöpf sehen, schwerer als jene, die das nicht tun. Es steht hier die eine Auslegung der Bibel gegen die andere.

Sie sagen, man müsse die Einzelstellen im Kontext der gesamten Bibel lesen. Dabei stoßen wir auf das nächste Problem: Welche Schriften machen denn die gesamte Bibel aus? Warum hat das Neue Testament 27 Bücher? Auch hier hat sich die frühe Christenheit für genau diese 27 Bücher entschieden, das Thomasevangelium, das Petrusevangelium, die Petrusapokalypse, der Hirt des Hermas, der Dritte Korintherbrief, der Barnabasbrief, die Clemensbriefe etc. jedoch nicht in die Bibel aufgenommen. 367 hat dann Bischof Athanasius von Alexandrien das erste Mal eine Liste veröffentlicht, die unsere heutigen 27 Bücher enthält. Doch blieben einzelne Bücher weiterhin umstritten; noch die 4. Synode von Toledo musste im Jahr 633 unter Androhung der Exkommunikation durchsetzen, dass die Offb als Teil der Bibel anerkannt wird.

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abaelard42  17.06.2022, 18:06
@abaelard42

Weder die Gewichtung einzelner Stellen, noch der Umfang der Bibel ergibt sich aus der Bibel selbst, sondern eine Gemeinschaft oder auch ein einzelner Ausleger muss sich dafür oder dagegen entscheiden. Es kann also nicht die eine Gruppe sagen, wir lesen nur die Bibel wie sie ist und die anderen verfälschen sie dauernd.

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Philipp59  18.06.2022, 06:19
@abaelard42
Es gibt einfach Aussagen in der Bibel, die in einer gewissen Spannung zu einander stehen: Z.B. Kol 1,15 Jesus "ist Erstgeborene der ganzen Schöpfung" und Hebr 1,10-12 wo Jesus mit Gott, dem Schöpfer identifiziert wird.

Ja, die Frage ist: Warum werden die Worte aus Psalm 102:25-27 in Hebräer 1:10-12 auf den Sohn angewandt, während der Psalmist sie doch offensichtlich an Gott gerichtet hatte? Ganz einfach: Weil es kein anderer als der Sohn war, durch den Gott die vom Psalmisten beschriebenen Schöpfungswerke ausführte. (siehe Sprüche 8:22, 27-30.). Somit lassen sich diese beiden Texte durchaus in Einklang miteinder bringen.

Man könnte einen weiteren Text hinzuziehen, der zeigt, dass es nachvollziehbar ist, dass die Worte aus Psalm 102:25-27 auf Jesus angewendet werden können. Ich spreche von Johannes 1:3, wo es heißt: " Alles kam durch das Wort ins Dasein und ohne das Wort kam gar nichts ins Dasein." Das "Wort", also Jesus Christus, ist, wie der oben angeführte Hinweis auf Sprüche 8:22,27-30 zeigt, derjenige, der Gottes Werk ausführt, nach Sprüche 8:30 sein "Werkmeister".

Ähnlich ist es auch in folgendem Beispiel: In Hebräer 1:5b wird 2. Samuel 7:14 zitiert und auf den Sohn Gottes angewandt. Dieser Text erfüllte sich zwar zunächst an Salomo, später aber an Jesus Christus, doch das bedeutet nicht, daß Salomo und Jesus ein und dieselbe Person waren.

Sie sagen, man müsse die Einzelstellen im Kontext der gesamten Bibel lesen. Dabei stoßen wir auf das nächste Problem: Welche Schriften machen denn die gesamte Bibel aus? Warum hat das Neue Testament 27 Bücher?

Bei der Festlegung, welche heiligen Bücher als Teil der Bibel zu sehen sind, spricht man vom sog. "Bibelkanon". Was das Alte Testament betrifft, so haben die Juden (die ja zu dieser Zeit Gottes Volk waren und unter seiner Leitung standen) von Anfang an die heiligen Schriften, ausgehend von den Büchern Mose als von Gott inspiriert angesehen.

Nach jüdischer Überlieferung soll es der Bibelschreiber Esra gewesen sein, der damit begonnen hatte, den Kanon der Schriften des AT zusammenzustellen und ein anderer Schreiber der Bibel, Nehemia, hat ihn schließlich vollendet.

Dass dieser Kanon keine willkürliche Auswahl an Büchern war, sondern offenbar unter göttlicher Leitung stand, wird dadurch bestätigt, dass sowohl Jesus Christus als auch die Schreiber des Neuen Testaments aus ihnen zitierten und ihnen damit göttliche Autorität zusprachen.

Was der Kanon der Bücher des Neuen Testaments betrifft, so beanspruchte die katholische Kirche zwar für sich das Recht, den Kanon festzulegen, doch war dieser bereits festgelegt, bevor er durch einen Konzilsbeschluss formal niedergelegt wurde. Das wird durch das bestätigt, was Oskar Skarsaune, Professor für Kirchengeschichte, darüber sagte:

„Welche Schriften zum Neuen Testament gerechnet werden sollten und welche nicht, wurde zu keiner Zeit von einem Kirchenkonzil oder einer Einzelperson festgelegt . . . Die Kriterien waren klar ersichtlich und vernünftig: Als zuverlässig galten Schriften aus dem 1. Jahrhundert u. Z., die man den Aposteln oder deren Mitarbeitern zuordnete. Schriften, Briefe oder ‚Evangelien‘ aus späterer Zeit zählte man nicht dazu . . . Der Entscheidungsprozess hierüber war im Wesentlichen bereits lange vor Konstantin und lange vor Gründung der Reichskirche abgeschlossen. Es war nicht die Reichskirche, sondern die Kirche der Märtyrer, die uns das Neue Testament überlieferte."

Ken Berding, außerordentlicher Professor und Experte für das Neue Testament, bemerkte zur Entstehung des neutestamentlichen Kanons: „Die Kirche wählte den Kanon nicht selbst aus; richtiger ist es zu sagen, dass sie lediglich die Bücher anerkannte, die von Christen schon immer als das autoritative Wort Gottes betrachtet wurden."

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Auswahl der Schriften, die als Teil des Wortes Gottes gesehen werden, von Gott selbst überwacht wurde und er Personen, die zu seinem Volk gehörten, dazu gebrauchte, diese Auswahl vorzunehmen.

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abaelard42  21.06.2022, 20:43
@Philipp59

Geschätzer Philipp59,

ich hoffe, Sie sehen es mir nach, wenn erstmal auf den ersten Teil Ihres letzten Posts antworte...

Ja, die Frage ist: Warum werden die Worte aus Psalm 102:25-27 in Hebräer 1:10-12 auf den Sohn angewandt, während der Psalmist sie doch offensichtlich an Gott gerichtet hatte? Ganz einfach: Weil es kein anderer als der Sohn war, durch den Gott die vom Psalmisten beschriebenen Schöpfungswerke ausführte. (siehe Sprüche 8:22, 27-30.). Somit lassen sich diese beiden Texte durchaus in Einklang miteinder bringen.

Sie zeigen sehr schön, dass man hier ein bisschen länger über Hebr 1,10-12 nachdenken muss und andere Stellen zu dessen Interpretation zu Hilfe ziehen muss, damit man zu einem Verständnis von Hebr 1,10-12 kommt, das nicht mehr mit Kol 1,15 in Spannung steht. Sie brauchen Spr 8,22.27-30, um zu dieser Auslegung zu kommen. Ganz wichtig für Ihre Interpretation von Hebr 1,10-12 ist Spr 8,22 („Der Herr hat mich geschaffen als Anfang seines Weges“) in Verbindung mit dem „Werkmeister“ aus Spr 8,30. Nur wenn ich diese beiden Stellen wörtlich verstehe und bei der Interpretation von Hebr 1,10-12 heranziehe, komme ich zu Ihrer Auslegung: Jesus ist Geschöpf Gottes, also nicht wirklich Gott, und er ist Schöpfungsmittler.

Ähnlich ist es auch in folgendem Beispiel: In Hebräer 1:5b wird 2. Samuel 7:14 zitiert und auf den Sohn Gottes angewandt. Dieser Text erfüllte sich zwar zunächst an Salomo, später aber an Jesus Christus, doch das bedeutet nicht, daß Salomo und Jesus ein und dieselbe Person waren.

Die Anwendung des Lobgebets zu Gott von Ps 102,25-27 auf Jesus in Hebr 1,10-12 ist also deshalb nicht ganz so wörtlich zu verstehen, weil auch die Anwendung der Verheißung an König David von 2 Sam 7,14 auf Jesus in Hebr 1,10-12 nicht ganz so wörtlich zu verstehen ist; Jesus und David sind und bleiben ja auch zwei unterschiedliche Personen. So weit so gut.

Die Anwendung der Selbstvorstellung der Weisheit von Spr 8,22.27-30 auf Jesus in Hebr 1 (oder bei der Interpretation von Hebr) soll man dann aber doch wörtlich verstehen: Jesus ist ein Geschöpf Gottes – genauso wie die Weisheit in Spr 8,22 es ist. Jesus ist Schöpfungsmittler genauso wie die Weisheit in Spr 8,27-30. Und das alles, obwohl die personifizierte Weisheit und Jesus auch nicht ein und dieselbe Person sind.

Warum also die unterschiedliche Herangehensweise? Warum werden all jene Bibelstellen, die Jesus als Geschöpf sehen, stets wörtlich interpretiert, und all jene Bibelstellen, die Jesu Gottheit betonen könnten, stets nicht so wörtlich verstanden? Warum sind erstere immer die interpretierenden Stellen und letztere immer die interpretierten? Weil auch jene christlichen Gruppen, die behaupten, sie würden nur die Bibel lesen, wie sie ist und keine bösen Dogmen an sie herantragen, genau das tun. Das Dogma hier lautet eben: „Jesus ist ein Geschöpf“.

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Philipp59  22.06.2022, 07:50
@abaelard42

Hallo abaelard42,

Sie schreiben:

Ganz wichtig für Ihre Interpretation von Hebr 1,10-12 ist Spr 8,22 („Der Herr hat mich geschaffen als Anfang seines Weges“) in Verbindung mit dem „Werkmeister“ aus Spr 8,30. Nur wenn ich diese beiden Stellen wörtlich verstehe und bei der Interpretation von Hebr 1,10-12 heranziehe, komme ich zu Ihrer Auslegung: Jesus ist Geschöpf Gottes, also nicht wirklich Gott, und er ist Schöpfungsmittler.

Ob eine Stelle in der Bibel wörtlich zu nehmen ist oder nicht, entscheidet nicht mein eigenes Gutdünken, sondern entweder der unmittelbare Textzusammenhang und/oder der Gesamtkontext der Bibel.

Dazu greife ich noch einmal den Text aus Sprüche 8:22 auf. Wenn es hier heißt, "Der Herr hat mich geschaffen", dann kann sich das unmöglich auf die göttliche Eigenschaft der Weisheit beziehen. Über diese hat Gott schon immer verfügt, sie musste nicht irgendwann von Gott erschaffen werden. Der ergibt absolut keinen Sinn!

Dass es sich bei der "Weisheit" aus Sprüche 8 um eine Person handelt, zeigt ebenfalls aus dem gleichen Kapitel der schon erwähnte Vers 30, wo von der Weisheit als von einem "Werkmeister" gesprochen wird, den Gott besonders lieb hatte. Auf welche andere Person könnte diese Beschreibung passen, wenn nicht auf Jesus Christus?

Nimmt man noch Kolosser 1:15,16 sowie Offenbarung 3:14 hinzu, wird mehr als deutlich, dass es keinen Interpretationspielraum dazu gibt, um wen es sich bei der personifizierten Weisheit handelt. Durch die bisher genannten Schrifttexte ist die Geschöpflichkeit Jesu eindeutig bewiesen.

Warum also die unterschiedliche Herangehensweise? Warum werden all jene Bibelstellen, die Jesus als Geschöpf sehen, stets wörtlich interpretiert, und all jene Bibelstellen, die Jesu Gottheit betonen könnten, stets nicht so wörtlich verstanden? Warum sind erstere immer die interpretierenden Stellen und letztere immer die interpretierten? Weil auch jene christlichen Gruppen, die behaupten, sie würden nur die Bibel lesen, wie sie ist und keine bösen Dogmen an sie herantragen, genau das tun. Das Dogma hier lautet eben: „Jesus ist ein Geschöpf“.

Das gerade von mir Gesagte beantwortet zum größten Teil Ihre hier aufgeworfenen Fragen. Wie gesagt, darf es bei der Entscheidung, welche Stellen in der Bibel wörtlich zu verstehen sind und welche nicht, nicht nach dem eigenen Gusto gehen. Und das ist, wie gerade gezeigt, bei den bisher besprochenen Bibeltexten auch gar nicht nötig. Die Bibel legt sich nämlich weitgehend selbst aus!

Und noch ein Gedanke zur "Gottheit Jesu": Als Jesus seine Jünger einmal fragte, für wen sie ihn hielten, antwortete Petrus: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" (Matthäus 16:16). Hat Jesus Petrus daraufhin korrigiert und gesagt: "Nein, ich bin Gott Sohn"?

Immer wieder liest man im NT davon, dass Jesus Gottes Sohn ist. Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Allein schon die Wendung "Gottes Sohn" zeigt doch, dass Jesus nicht Gott sein kann! Wie könnte er gleichzeitig Gott und Sohn von Gott sein?

Außerdem betete Jesus zum Vater, was ihn ebenfalls zu einem Geschöpf macht. Nur ein Geschöpf kann zu Gott beten und nicht ein Gott zu sich selbst! Oder haben Sie jemals etwas davon gelesen, dass der Vater zum Sohn gebetet hat?

Und abschließend: In dem langen Gebet Jesu in Johannes 17 bezeichnete er in Vers 3 seinen Vater als den "allein wahren Gott"! Kann man noch deutlicher zum Ausdruck bringen, wer hier Gott ist und wer das Geschöpf?

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abaelard42  28.06.2022, 19:37
@Philipp59

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben und mir ausführlich auf meine Einwände geantwortet haben! Es ist für mich sehr bereichernd, mich im Detail über die Heilige Schrift auszutauschen. Bitte entschuldigen Sie das lange Post.

Ob eine Stelle in der Bibel wörtlich zu nehmen ist oder nicht, entscheidet nicht mein eigenes Gutdünken, sondern entweder der unmittelbare Textzusammenhang und/oder der Gesamtkontext der Bibel.

Genauso sehe ich das auch. Jede ernstzunehmende Bibelarbeit schaut sich den einzelnen Vers, den Abschnitt, das Kapitel, das Buch usw. an. Bei manchen Stellen ergibt sich bereits aus dem unmittelbaren Textzusammenhang, dass diese Stelle metaphorisch (z.B. Gleichnisse Jesu) oder wörtlich (z.B. Paulus streitet mit Petrus, Gal 2,11) zu verstehen ist. Bei anderen Stellen ist die Sache schwieriger. Ich übernehme nun Ihre Methode:

Sie schreiben „und/oder“, somit ergeben sich drei Varianten:

1)    Unmittelbarer Textzusammenhang legt die Bibelstelle aus

2)    Gesamtkontext der Bibel legt die Bibelstelle aus

3)    Unmittelbarer Textzusammenhang + Gesamtkontext der Bibel legt die Bibelstelle aus

Der Gesamtzusammenhang der Bibel ist für mich ein bisschen unklar. Zu einer bestimmten untersuchten Bibelstelle lassen sich über Stichwortverbindungen schnell ‚verbündete‘ Bibelstellen (= Gesamtzusammenhang der Bibel) finden, die eine wörtliche Auslegung der untersuchten Stelle nahelegen. Genauso lassen sich aber auch einige andere Stellen dazu finden, die eine metaphorische Auslegung nahelegen. Wofür entscheide ich mich? Bei einer Bibelstelle, die die Göttlichkeit Jesu nahelegt, gewichten die einen die ‚verbündeten‘ Stellen, die für eine wörtliche Auslegung der untersuchten Stelle sprechen (=Göttlichkeit Jesu bestätigt), schwerer. Die anderen gewichten jene Stellen, die eine metaphorische Auslegung der untersuchten Stelle nahelegen (=Geschöpflichkeit Jesu bestätigt), schwerer. Beide Male gelangt man zu einer in sich widerspruchsfreien Bibelauslegung. Widerspruchsfreiheit allein ist also noch kein Garant für eine korrekte Bibelauslegung.

Wenn ich Sie recht verstanden habe, haben Sie für diese Pattsituation eine Lösung parat. Sie schreiben: Immer wieder liest man im NT davon, dass Jesus Gottes Sohn ist. Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Allein schon die Wendung "Gottes Sohn" zeigt doch, dass Jesus nicht Gott sein kann! Wie könnte er gleichzeitig Gott und Sohn von Gott sein? Außerdem betete Jesus zum Vater, was ihn ebenfalls zu einem Geschöpf macht. Nur ein Geschöpf kann zu Gott beten und nicht ein Gott zu sich selbst! Oder haben Sie jemals etwas davon gelesen, dass der Vater zum Sohn gebetet hat? Und abschließend: In dem langen Gebet Jesu in Johannes 17 bezeichnete er in Vers 3 seinen Vater als den "allein wahren Gott"! Kann man noch deutlicher zum Ausdruck bringen, wer hier Gott ist und wer das Geschöpf?

Ich verstehe Ihren Ansatz wie folgt: Die Formulierung „Gottes Sohn“, das Beten Jesu zu Gott und Joh 17,3 sind (u.a.?) der Ausgangspunkt Ihrer Bibelauslegung. Diese Stellen gewichten Sie schwerer. Diese Gewichtung entspringt, aber nicht Ihrem Gutdünken, sondern ergibt sich von selbst aus der besonderen Klarheit dieser Stellen in den Evangelien. Von dort aus kann man jene Bibelstellen aufsuchen, die eine wörtliche Auslegung dieser Stellen in den Evangelien bestätigen und mit Hilfe dieses Ensembles an Bibelstellen (= Gesamtzusammenhang der Bibel) dann alle anderen Bibelstellen, die die Göttlichkeit Jesu nahelegen, metaphorisch auslegen.

Sie können nun sagen: Das sind einfach die zentralen Stellen und basta! Das ist dann aber ganz klar ein Bekenntnis des Auslegers. Oder es gibt ein Kriterium für diese Auswahl: Deutlichkeit und Klarheit. Welche Stellen aber sind so klar und deutlich, dass ich ihre wörtlichen Auslegung nicht mehr durch andere Stellen in Frage stellen muss, sondern nur mehr durch ‚verbündete‘ Stellen bestätigen lassen kann? Sind es genau die von Ihnen genannten Stellen? Sind es jene Stellen, die in einer einfachen, klaren Sprache geschrieben wurden? Dann steigt das Markusevangelium besser aus als z.B. der Hebräerbrief. Im Johannesevangelium sagt Thomas zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28). Klingt doch nach einer klaren Ansage – also: Jesus ist Gott. Von dieser Stelle aus kann man dann die restliche Bibel auslegen. Ein anderer Ausleger sagt: Nein, Jesus sagt ja im Johannesevangelium: „Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Das ist eine klare und deutliche Aussage – also: Jesus ist Geschöpf. Dann legt man von dieser Stelle die restliche Bibel aus.

Auch bei sehr gewissenhafter Bibelarbeit wird man ab einer gewissen Stelle nicht daran vorbeikommen, einen Schwerpunkt zu setzten und/oder einen Ausgangspunkt zu wählen. Von daher ist der Grundsatz "Die Bibel legt sich ausschließlich selbst aus" nicht erfüllbar.

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Philipp59  29.06.2022, 07:54
@abaelard42

Sie haben Ihre Gedankengänge klar und deutlich formuliert, und sie sind gut nachvollziehbar. Dennoch erlaube ich mir eine etwas andere Sichtweise. Im vorletzten Absatz schreiben Sie:

Sie können nun sagen: Das sind einfach die zentralen Stellen und basta! Das ist dann aber ganz klar ein Bekenntnis des Auslegers. Oder es gibt ein Kriterium für diese Auswahl: Deutlichkeit und Klarheit. Welche Stellen aber sind so klar und deutlich, dass ich ihre wörtlichen Auslegung nicht mehr durch andere Stellen in Frage stellen muss, sondern nur mehr durch ‚verbündete‘ Stellen bestätigen lassen kann?

Sie stellen es so dar, als ob die Gegenüberstellung der Schrifttexte, die entweder für die eine, oder für die andere Auslegung sprechen, eine Art Pattsituation erzeugen würde. Das ist aber nicht der Fall! Es gibt eine schier erdrückende Anzahl von Bibelstellen, die mehr als deutlich zeigen, dass Jesus ein von Gott erschaffenes Wesen ist und damit weit unter ihm steht. Diese Texte schaffen also bereits ein umfassendes Bild vom Wesen Jesu, in dem man dann allerdings die Texte, die in Richtung der Göttlichkeit Jesu weisen, richtig einfügen muss.

Nehmen wir beispielsweise die von Ihnen zitierte Aussage aus Johannes 20:28, wo Thomas zu Jesus sagte: "Mein Herr und mein Gott". Einige Gelehrte haben dies als einen Ausruf des Erstaunens betrachtet, mit dem zwar Jesus angesprochen wurde, der aber in Wirklichkeit an Gott, seinen Vater, gerichtet war. Das ist aber nur eine Möglichkeit des Verständnisses.

In einem Lexikon biblischer Fragen wird der Frage nachgegangen, ob der Ausruf des Thomas bedeute, dass Jesus wirklich Gott ist. Dazu heißt es :

"Wenn Thomas im Sinn hatte, Jesus als „Gott“ zu bezeichnen, so ist dagegen nichts einzuwenden. Es würde mit dem übereinstimmen, was Jesus selbst aus den Psalmen zitierte, in denen mächtige Männer, Richter, als „Götter“ bezeichnet werden (Joh. 10:34, 35, EÜ; Ps. 82:1-6). Selbstverständlich nimmt Christus eine weit höhere Stellung ein als solche Männer. Wegen der Einzigartigkeit seiner Stellung in seinem Verhältnis zu Jehova wird Jesus in Johannes 1:18 (NW, Si) als „der einziggezeugte Gott“ bezeichnet. (Siehe auch Kar, Thi.) In Jesaja 9:5 (EÜ) wird Jesus auch prophetisch als „Starker Gott“, nicht aber als allmächtiger Gott beschrieben. All das stimmt damit überein, daß Jesus in Johannes 1:1 als „ein Gott“ oder „göttliches Wesen“ bezeichnet wird (NW, Alb).
Der Zusammenhang hilft uns, die richtige Schlußfolgerung zu ziehen. Kurz vor Jesu Tod hatte Thomas das Gebet Jesu gehört, in dem er seinen Vater als „den einzigen wahren Gott“ bezeichnet hatte (Joh. 17:3, EÜ). Jesus hatte nach seiner Auferstehung eine Botschaft an seine Apostel, einschließlich des Thomas, gesandt, in der es hieß: „Ich gehe hinauf ... zu meinem Gott und zu eurem Gott“ (Joh. 20:17, EÜ). Nachdem der Apostel Johannes berichtet hatte, was Thomas gesagt hatte, als er den auferstandenen Christus wirklich gesehen und berührt hatte, erklärte er: „Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen“ (Joh. 20:31, EÜ). Zieht jemand also aus dem Ausruf des Thomas die Schlußfolgerung, Jesus sei selbst „der einzige wahre Gott“ oder Jesus sei ein trinitarischer „Gott Sohn“, dann sollte er nochmals betrachten, was Jesus selbst sagte (Vers 17) und welche Schlußfolgerung der Apostel Johannes unzweideutig daraus zog (Vers 31).
(Quelle: "Unterredungen anhand der Schriften", Stichwort Jesus Christus).

Aus diesem Beispiel wird erkennbar, dass Stellen, die die Göttlichkeit Jesu zu bestätigen scheinen, mit der Gesamtaussage der zahlreichen anderen Stellen, die das Bild von der Geschöpflichkeit Jesu zeichnen, durchaus miteinander in Einklang zu bringen sind.

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abaelard42  30.06.2022, 18:59
@Philipp59

Hallo Philipp 59,

aus Ihrem Post lese ich drei Kriterien heraus, die rechtfertigen sollen, eine bestimmte Gruppe von Bibelstellen wörtlich auszulegen und von dort aus andere, scheinbar widersprechende, Stellen metaphorisch zu interpretieren:

1) Quantität: „eine schier erdrückende Anzahl von Bibelstellen“; Wenn ich also eine Stelle habe, die über die Göttlichkeit Jesu spricht und zwei Stellen, die über die Geschöpflichkeit Jesu sprechen, dann ist klar, dass Jesus Geschöpf war.

2) Deutlichkeit „die mehr als deutlich zeigen“

3) Rang des Sprechers: „dann sollte er nochmals betrachten, was Jesus selbst sagte“

Daraus ergeben sich zwei Probleme:

1)

Zuerst das schwerwiegendste Problem: Wie rechtfertigen Sie diese Auslegungskriterien? Wenn die Bibel sich ausschließlich selbst auslegt, dann müssten Ihre drei Kriterien irgendwo in der Bibel klar und deutlich stehen. Wo stehen sie?

 

2)

Angenommen, Ihre drei Kriterien sind aus der Bibel selbst ableitbar, dann ergibt sich das folgende Problem. Die Gesetzessammlungen des Alten Testaments (Bundesbuch: 2 Mos 20-23, Heiligkeitsgesetz: 3 Mos 17-26, Deuternomisches Gesetz: 5 Mos 5-28) sind eine „schier erdrückende Anzahl von Bibelstellen“, die deutlich sagen, wie Menschen zusammenleben sollen und vor allem wie der Opfergottesdienst ausschauen soll. Bei den meisten Kapiteln wird am Anfang klargemacht, dass sie direkte Rede Gottes sind (Mose ist der Bote).

Klar gibt es hier einige ‚Gegenstellen‘, die ich aber schon einmal anhand Ihres Kriteriums Nr. 3 (Sprecher) ausfiltere. Da bleiben nur noch drei Stellen übrig, in denen Gott selbst spricht:

Hos 6,6 übrig: „Denn an Liebe habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern“.

Apg 10,15 „Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!“ Petrus wird erlaubt, unreine Tiere zu essen.

Apg 15,28-29 „Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen (wörtlich: Es schien gut dem Heiligen Geist und uns), euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!“

Bei Hos 6,6 und bei Apg 10,15 ist nicht klar, ob damit jeglicher Opferkult kritisiert wird. Somit bleibt Apg 15,28-29. Hier steht eine einzige Stelle in der Apg gegen ganze Bücher des Alten Testaments. Bibelausleger, die Ihren Kriterien folgen, müssten demnach Apg 15,28-29 metaphorisch auslegen und immer noch alle Vorschriften der 5 Bücher Mose einhalten.

Selbst wenn man Kriterium Nr. 3 fallen lässt, und auch alle Kritik am Opferkult und den Gesetzen heranzieht, die nicht direkt aus Gottes Munde stammen (z.B. Röm 7,6; Eph 2,15; Tit 1,14; Hebr 7-10), sprechen immer noch eine klare Mehrheit der Bibelstellen in 2 Mos, 3 Mos und 5 Mos für den Opferkult und die Gesetze. Überdies müsste man ja dann auch alle Stellen im Alten Testament beachten, die den Opferkult bestätigen (Esr, Neh, 1 Kön, etc).

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Philipp59  01.07.2022, 11:44
@abaelard42

Hallo abaelard42,

es geht wie ich schon sagte, nicht um Bibelauslegung nach eigenem Gutdünken. Es geht aber auch nicht um ein Prinzip oder Schema, dem man nur folgen muss, um zur richtigen Auslegung zu kommen.

Um die Bibel wirklich zu verstehen, benötigt eine Person Gottes heiligen Geist und auch die Verbindung zu Gottes Volk. Wenn im ersten Jahrhundert in den Christenversammlungen etwas nicht verstanden wurde, ist man zu den Aposteln und älteren Männern nach Jerusalem gegangen.

Da ich davon überzeugt bin, dass Gott und Jesus noch immer mit seinem Volk handelt, muss es auch in der heutigen Zeit Personen geben, deren sich Gott bedient, um der Christenversammlung zu einem genauen Verständnis der Bibel zu verhelfen.

Es ergibt ganz sicher keinen Sinn zu glauben, dass Gott mit der Vielzahl der kleineren und größeren "christlichen" Gruppierungen handelt, die einander in Wort und Lehre widersprechen. Ich habe vor vielen Jahren zu der Kirche gefunden, die allen Kriterien des Christentums entspricht und kann und konnte tausendfach beobachten, wie Gott mit ihr handelt.

Zurück zur Dreieinigkeitslehre: Du könntest denken, ich habe einfach die Bibelauslegung anderer übernommen. Das ist jedoch nicht der Fall, denn ich habe mich mit jeder biblischen Lehre eingehend anhand der Bibel befasst und habe daraus meine Schlüsse gezogen. Das, was ich dazu bisher geschrieben habe, entspricht meiner tiefen inneren Überzeugung und ist mir nicht von jemand anderem übergestülpt worden.

Wenn Du zu einem anderen Verständnis gelangst, dann respektiere ich das und werde nicht versuchen, Dir meine Glaubensauffassungen aufzudrängen. Warum ich die Dreieinigkeitslehre ablehne, habe ich bereits umfassend erklärt und beschrieben.

LG Philipp

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Philipp59  02.07.2022, 06:19
@Philipp59

Sorry, dass ich wieder ins "Du" verfallen bin! Das ist, weil man sich hier im Forum in der Regel eben mit Du anspricht.

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gottesanbeterin  02.07.2023, 05:52

Der "Heilige Geist" ist die alles durchdringende Kraft Gottes und steht über Allem, deshalb verwendet man ja auch eine hoch oben schwebende Taube als Symbol für Ihn. Und natürlich macht es Sinn, viel Sinn, Ihn "anzubieten", Ihn zu verehren!

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Würde insofern keinen Sinn machen, da die Präsenz des heiligen Geistes die Gegenwart des himmlischen Vaters UND seines Sohnes repräsentieren.

Wenn man zum heiligen Geist spricht, dann im Bewusstsein das man in der Form zu beiden gleichzeitig spricht.

Eine Sünde wäre es, wenn es dich von Gott entfernt - bringt es dich Gott näher, kann es keine Sünde sein.

Bast4321  22.01.2022, 17:40

Aus Johannes 14, 15-26 geht in seiner Gesamtheit hervor, das der himmlische Vater und Jesus im heiligen Geist bei uns wohnen wollen.

Andere Verse wären noch 1. Korinther 3,16 + 6, 15a.

Gottes Tempel sind wir - weil Gott darin wohnt, im heiligen Geist.

Siehe auch die Leib Christi Thematik, das wir nur durch heiligen Geist zum Leib Christi werden können, da er wie versprochen bei uns sein will. Wenn es nur eine Kraft Gottes wäre, wäre es nicht mehr der Leib Christi.

So sagte auch Jesus nach seiner Taufe, das er und der Vater eins seien, weil der Vater in ihm sei, was auch nur durch heiligen Geist erklärt werden kann, der ja bei seiner Taufe Jesu erfüllte....

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Zweifellos ist der Heilige Geist eine Person der Gottheit, ist Gott. Und wenn wir uns in unseren Gebeten an Gott als solchen wenden, ohne auf eine bestimmte Person in der Gottheit Bezug zu nehmen, ist mit dem Vater und dem Sohn auch der Heilige Geist eingeschlossen. Aber im Neuen Testament wird nicht von einem Beten zum Heiligen Geist gesprochen, wohl aber von einem Beten im Heiligen Geist, das heißt in Dessen Kraft (vgl. Eph 6,18; Jud 20, Rö 8,26.27).
Am Tage der Pfingsten in Apostelgeschichte 2 ist der Heilige Geist als Siegel des vollbrachten Erlösungswerkes Christi auf die Erde gekommen. Seitdem sind alle Gläubigen in  einem Geist zu  einem Leib getauft (1. Kor 12,13//), so daß sie gemeinsam den Tempel Gottes bilden, in dem der Geist Gottes wohnt (Kap. 3,16.17). Er wohnt darüber hinaus auch in dem Körper jedes einzelnen Gläubigen (Kap. 6,19). Das alles sind unermeßliche Vorrechte, die auch unseren Gegenstand berühren. In Epheser 2 wird nämlich gezeigt, daß wir durch diesen (oder:  in diesem)  einen Geist Zugang zu dem Vater haben (Vers 18). Der Geist Gottes befähigt uns also dazu, das Vorrecht, dem Vater praktisch in unseren Gebeten zu nahen, wahrzunehmen. Dieses Vorrecht  besitzen wir „durch ihn“, durch den Herrn Jesus, der durch das Blut Seines Kreuzes Frieden gemacht und uns zu Gott gebracht hat. Aber wir  gebrauchen dieses Vorrecht „in  einem Geist“, das heißt in der Kraft des einen Geistes. Und wenn wir durch den Geist  leben dürfen und durch den Geist  wandeln und  geleitet werden sollen (Gal 5,16.18.25), dann will Gott auch, daß wir im Geist  beten (Jud 20).
Es geht bei dieser Frage nicht darum, daß der Heilige Geist nicht aller Anbetung und Gebete würdig wäre: Er ist Gott. Aber es hat Ihm gefallen, Seinen Platz während dieser Zeit der Gnade  in dem Gläubigen zu nehmen. So ist Er nicht der  Gegenstand unserer Gebete, sondern deren  Kraft.
Wir finden eine schöne Parallele hierzu in den Grüßen der neutestamentlichen Briefe. Inspiriert durch den Heiligen Geist, grüßen die Apostel die Heiligen oder die Versammlungen an den entsprechenden Orten. Sie grüßen sie von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Aber sie grüßen sie nicht von dem Heiligen Geist. Und warum nicht? Weil Er, in den Heiligen und in der Versammlung wohnend, diese Grüße bewirkt und sie sendet. Das ist derselbe Grundsatz.
Wenn jemand aus Unwissenheit, aber in Aufrichtigkeit zum Heiligen Geist betet, wird Gott ihm zu Hilfe kommen. Doch das eigentliche Gebet des Christen geschieht in der Kraft des Heiligen Geistes, und das ist ein beglückendes Vorrecht.

https://www.bibelstudium.de/articles/539/beten-zum-heiligen-geist.html

Eine andere Meinung:

https://www.gotquestions.org/Deutsch/anbeten-den-Heiligen-Geist.html

Roentghen  22.01.2022, 11:32

Wodurch weiß man eigentlich, dass der Hl. Geist "Gott" ist?

Das ist doch eben aus der Trinität heraus entstanden, aber die Bibel sagt das ja nicht.

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Bodesurry  22.01.2022, 11:39
@Roentghen

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. 1. Mose 1,1+2

Das ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. Sacharia 4,6

Und es begab sich, als alles Volk sich taufen ließ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf, und der Heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. Lukas 3,21+22

Sowie viele weitere Stellen im Neuen Testament.

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Roentghen  22.01.2022, 11:43
@Bodesurry

Tja, jetzt hast du Stellen gebracht, die zeigen, dass da etwas "Geist Gottes" genannt wird, dass Gott sagt "mein Geist" und dass der Heilige Geist benannte eine Taube sein kann.

Aber, dass der Geist Gottes ebenfalls "Gott" ist, hast du nicht beschrieben.

Wo also steht "der Hl. Geist" ist "Gott"?

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chrisbyrd  22.01.2022, 15:20
@Roentghen

Der Heilige Geist besitzt Verstand, Gefühle und einen Willen. Er denkt, weiß, kann betrübt werden usw. All das und noch viel mehr sind klare Anzeichen für eine Person!

Mehr dazu z. B. hier: Wer ist der Heilige Geist?

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Roentghen  22.01.2022, 15:25
@chrisbyrd

Ihr beiden, chrisbyrd und Bodesurry, habt offenbar ein gewisses Geschick darin entwickelt, an Fragen vorbei zu antworten.

Die Frage ist immer noch

Wo also steht "der Hl. Geist" ist "Gott"?
besitzt Verstand, Gefühle und einen Willen. Er denkt, weiß, kann betrübt werden usw. All das und noch viel mehr sind klare Anzeichen für eine Person

Das trifft übrigens auch auf mich zu(!).

Nennt mich also fortan "Gott Roentghen".

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chrisbyrd  22.01.2022, 15:31
@Roentghen

Nein! Es geht darum, dass der Heilige Geist eine Person ist. Er agiert und handelt wie eine Person.

Dass der Heilige Geist auch Gott ist, findet sich in einigen Bibelstellen. Ich zitiere mal aus dem von mir verlinkten Artikel:

  • "Die Tatsache, dass der Heilige Geist Gott ist, sieht man an vielen Schriftstellen wie zum Beispiel Apostelgeschichte 5,3-4. In diesem Vers konfrontiert Petrus Hananias mit der Frage, warum er den Heiligen Geist belogen habe, und sagt zu ihm: “Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.” Dies ist eine klare Aussage, dass den Heiligen Geist zu belügen, Gott belügen ist. Außerdem können wir wissen, dass der Heilige Geist Gott ist, weil Er die Eigenschaften Gottes besitzt. Die Allgegenwart des Heiligen Geistes zum Beispiel, sehen wir in Psalm 139,7-8: ”Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.” In 1.Korinther 2,10 sehen wir das Merkmal der Allwissenheit des Heiligen Geistes. “Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.”

Mehr dazu auch hier: Die Dreieinigkeit Gottes

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Roentghen  22.01.2022, 16:28
@chrisbyrd

Oh doch, du antwortest nämlich auf genau meinen Kommentar:

Wodurch weiß man eigentlich, dass der Hl. Geist "Gott" ist?

Jedoch bringst du trotz vieler Worte keinen Beweis, dass der Hl. Geist Gott ist.

Lerne, dass nirgendwo in der Bibel steht, dass er Gott ist. Das denkst du dir nur aufgrund der Trinität, an die du wohl glaubst.

Hätte die katholische Kirche von einer Dualität von Gott und seinem Sohn gesprochen (Original-Vers aus der Bibel: "Der Vater und ich sind eins.") und nicht gleich von einer Trinität, dann wärst du doch bestimmt nicht auf die Idee gekommen, der Geist von jemandem sei derjenige selber, oder?

Schau mal: Die hast doch bestimmt auch "Geist", oder? Ist dann dein Geist der chrisbyrd selber? Bestimmt wirst du jetzt nein sagen. Es sind zwei Getrennte. Aber dann klingelts wohl ganz sicher und du wirst bejahen, sonst scheiterst du mit dem Geist von Gott. Ja oder nein?

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Avena 
Fragesteller
 22.01.2022, 21:19
@Roentghen

Jedoch bringst du trotz vieler Worte keinen Beweis, dass der Hl. Geist Gott ist.

Du würdest als "Beweis" für den Heiligen Geist offenbar nur gelten lassen, wenn du denselben leibhaftig sehen würdest. Die Stellen, die Chrisbyrd anführt sind eindeutig. Aber das kann man eben wiederum nur mit dem Heiligen Geist erkennen, nicht mit unserem begrenzten Verstand.

So wenig wie wir Gott auf menschliche Art beweisen können, so wenig können wir den Heiligen Geist beweisen. Die rechte Erkenntnis ist nur dem gegeben, der den Heiligen Geist hat.

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Roentghen  22.01.2022, 21:23
@Avena

Ach, jetzt gilt plötzlich nicht mehr "sola scriptura"?

Bei mir gilt die Bibel noch was - und wenn ich keine Aussage in der Bibel finde, dass der Hl. Geist Gott ist, dann behaupte ich das auch nicht.

und die Aussage mit "er ist eine Person", drum ist er Gott, ist rekordlächerlich.

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Avena 
Fragesteller
 22.01.2022, 22:01
@Roentghen

Was heißt sola scriptura? Ich kann kein Latein.

Aber bitte nicht so abwertend. Anderen Christen gilt die Bibel auch sehr viel, sie haben eben andere Erkenntnisse.

Ich denke, Chrisbyrd hat sich da etwas ungeschickt ausgedrückt. Er meinte sicher nicht eine leibliche Person, sondern eine geistliche.

Im übrigen: Ich gehöre keiner Kirche oder Gemeinde an, bin einfach wiedergeborener Christ.

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Roentghen  22.01.2022, 23:54
@Avena

gerne, sola scriptura ist ein Spruch von Luther, mit dem er ausdrücken will, dass für ihn nur die Bibel gilt, sola scriptura.

Er meinte sicher nicht eine leibliche Person, sondern eine geistliche.

Und schon sind wir wieder beim Thema. Wieder ist es kein Beleg für die Gottheit des heiligen Geistes. Es gibt nur eine Stelle, wo der Hl. Geist mit Gott verbunden wird, das ist das, wo ein Mensch sagt (Petrus),

du hast den Heiligen Geist belogen, und sagt dann zu ihm: “Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.”

Diese Sichtweise ist interessant, aber sie setzt nicht sehr überzeugend den HG mit Gott gleich. Das ist nur eine Schlußfolgerung, die gezogen werden kann, aber nicht muß. Ich sehe das eher metaphorisch. Er hätte auch sagen können, du hast mich, Petrus, belogen, den großen Apostel, damit hast du die ganze Welt betrogen. Und schwupps, ist Petrus die ganze Welt. Oder nicht?

Ich akzeptiere deshalb die Sichtweise der Zeugen Jehovas. Aber, wie du weißt, nicht immer habe ich dasselbe Verständnis.

Schön, dass du wiedergeborener Christ bist.

Ich schließe mit den Worten von Paulus in Phil1,15ff

Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht:
...
Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber. Aber ich werde mich auch weiterhin freuen;
denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi.

Ich erschließe daraus, dass dem Paulus nur wichtig ist, dass Christus verkündet wird. Selbst unlauteres Vorgehen ist ihm egal. Wenn das jedem klar wäre, hätten wir nicht so viel Streit in unseren eigenen Reihen, jedoch muß klar sein, dass Irrlehre bei mir zumindest immer anecken wird.

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chrisbyrd  23.01.2022, 00:39
@Roentghen

Ich habe doch geschrieben, dass der Heilige Geist alle Kennzeichen einer Person hat.

In Römer 8,8-9 steht:

  • "Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen."

Kombiniert man beides, wird doch allein daraus schon klar, dass der Heilige Geist Gott selbst ist.

Genauer wird das hier erklärt: Ist der Heilige Geist eine Person?

Und eben auch hier (mit vielen Bibelstellen belegt): Die Dreieinigkeit Gottes

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Roentghen  23.01.2022, 01:39
@chrisbyrd

Ich ersehe daraus nur, dass Jesus einen Geist hat und dass Gott einen Geist hat.

Aber der Geist ist ja nicht einmal als gezeugt von Gott beschrieben.

Vlt ist der Geist nur ein Memory chip oder ein Handwerker Gottes. Dann ist er Ding oder Person, jedoch langt das nicht für die Gottschaft.

Und dann ist noch etwas anderes wichtig: Mehrmals wird atl. und ntl. beschrieben, dass Gott sieben Geister hat und es ist der hl. Geist als einer von diesen genannt.

Das heißt also

  • der Vater
  • der Sohn
  • der heilige Geist
  • weitere sechs heilige Geiste

Oder nicht.

Damit kippt aber die Trinität. Jetzt ist's eine Nonität.

Hmmm, blöd gelaufen. Das passiert, wenn man den hl. Geist zum Gott erklärt. Wenn er aber kein Gott ist, dann haben wir den Vater und den Sohn und die sind Eins (Joh10,30). ... Dualität, nix Trinität.

Jetzt mal ne Frage, wenn Gott Geist ist, was braucht es dann, um einen heiligen Geist zu erstellen, in Existenz zu rufen? Dann muß doch der Geist-Gott nur die abstrakte Seinsform "Jahwe" manifestieren. Der wiederum "zeugt" dann den Sohn. Wo aber sind die sieben Geiste? Wo kamen die denn her?

Es heißt, dass Jesus den hl. Geist empfangen hat. Hat er dann einen ein-siebtel Gott empfangen? Oder hat ihm sein Vater nicht einfach den Geist als Helfer gegeben? Gott selber hat ja auch einen Geist - eben den hl. Geist.

Noch was: Ist der Geist der Weisheit Gott? Und der "Der Geist der Furcht des Herrn" auch?

Ich vermute, jetzt sieht jeder schon, dass das mit Gott = Geist nicht gut haltbar ist. Wieso hat nicht einfach der Geist-Gott dem Real-Gott namens JHWH den Hl. Geist als Hilfe gegeben? JHWH hat dann den Sohn gezeugt. Und der hat von JHWH wiederum den Hl. Geist ebenfalls empfangen. Dann sind der Vater JHWH und der Sohn Jesus eins (Joh10,30) und jeder hat seinen Hl. Geist. Dann muß der HG auch nicht Gott sein.

Und das mit den überzähligen sechs weiteren Geistern kläre ich später, denn ich habe keinen Kaffee mehr.

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chrisbyrd  23.01.2022, 14:05
@Roentghen

Mit den 7 Geistern in Offenbarung 1,4 könnte der siebenfache Dienst des Heiligen Geistes in Jesaja 11,2 gemeint sein oder eine Anspielung auf den siebenarmigen Leuchter in Sacharja, der ebenfalls eine Beschreibung für den Heiligen Geist ist.

Dazu ist 7 die Zahl der Vollständigkeit, und somit beschreibt Johannes hier die Fülle des Heiligen Geistes.

Damit ist also der Heilige Geist gemeint.

Entscheidend ist doch, dass der Heilige Geist viele Kennzeichen einer Person aufweist. Deshalb ergibt es ganz viel Sinn, Ihn als eine Person Gottes anzuerkennen.

Gott hat es gefallen, sich uns als dreieiniger Gott zu offenbaren. Und dies schon im Alten Testament: Die Dreieinigkeit im Alten Testament

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Roentghen  23.01.2022, 22:36
@chrisbyrd

Gibt es außer Hebr., der sich auf Psalm 2 bezieht, eine Stelle, wo beschrieben ist, dass Gott Jesus gezeugt hat? Durch den Hl. Geist?

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chrisbyrd  23.01.2022, 23:11
@Roentghen

Beispielsweise Matthäus 1,18:

  • "Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war."

Aber das zeigt nur Aspekte von Gottes Dreieinigkeit...

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Roentghen  23.01.2022, 23:32
@chrisbyrd

ja, schon, aber ich brauche eine Stelle, wo steht, dass der Vater, Gott, JHWH, den Sohn gezeugt hat mit der Jungfrau Maria, wie es so schön heißt.

Dann ist zweifelsfrei der Hl. Geist Gott.

Bitte aber nicht die Psalm2-Sache.

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chrisbyrd  24.01.2022, 07:06
@Roentghen

2 Verse später steht:

  • "Während er aber dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist." (Matthäus 1,20).

Wenn Jesus also vom Heiligen Geist gezeugt wurde und Gott (den Vater) als Vater bezeichnet hat (in vielen Bibelversen in den Evangelien), ergibt das für mich wieder die Dreieinigkeit Gottes.

Psalm 2,7 wird immerhin in Hebräer 5,5 bestätigt:

  • "So hat auch der Christus sich nicht selbst die Würde beigelegt, ein Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm sprach: »Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt«"
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Roentghen  24.01.2022, 09:46
@chrisbyrd

ich schrieb

aber ich brauche eine Stelle, wo steht, dass der Vater, Gott, JHWH, den Sohn gezeugt hat

DANN ist der Hl. Geist Gott.

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chrisbyrd  24.01.2022, 12:30
@Roentghen

Apostelgeschichte 13,32-33:

  • "Und wir verkündigen euch das Evangelium, dass Gott die den Vätern zuteilgewordene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte, wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«."

Die Aussagen aus Psalm 2 müssen eine besondere Bedeutung haben, wenn sie doch so häufig im Neuen Testament zitiert werden.

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Roentghen  24.01.2022, 12:55
@chrisbyrd

Der Psalm 2 spricht von einem x-beliebigen, unbekannten König, der gesalbt wurde und gezeugt wurde. Das trifft primär auf David zu.

2Chr 6,42 HERR und Gott, weise deinen Gesalbten nicht ab! Sei eingedenk der Hulderweise an David, deinen Knecht!

Ps 18,51 Seinem König verleiht er große Hilfe, / Huld erweist er seinem Gesalbten, David und seinem Stamm auf ewig.

Ps 89,21 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.

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chrisbyrd  24.01.2022, 20:56
@Roentghen

Das Neue Testament wendet Psalm 2 aber mehrfach auf Jesus Christus an. Deshalb ist dieser Psalm entweder eine doppelte Prophetie (bezieht sich auf David und auf den Messias) oder in manchen Aspekten auf David und in anderen auf den Messias.

Für mich zählt, dass Apostelgeschichte 13 und Hebräer 5 bezeugen, dass Jesus Christus damit gemeint ist.

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Avena 
Fragesteller
 24.01.2022, 21:39
@Roentghen

Ich erschließe daraus, dass dem Paulus nur wichtig ist, dass Christus verkündet wird. Selbst unlauteres Vorgehen ist ihm egal. Wenn das jedem klar wäre, hätten wir nicht so viel Streit in unseren eigenen Reihen

So sehe ich das auch und das ist das wichtigste.

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Interessant zur Frage sind die folgenden Artikel:

Ich zitiere mal aus dem 3. Artikel:

"Alle Gebete sollten an unseren dreifaltigen Gott — Vater, Sohn und Heiliger Geist — gerichtet werden. Die Bibel lehrt uns, dass wir zu einem oder allen dreien beten können, weil alle drei einer ist. [...] Zum Herrn Jesus beten wir wie zum Vater, weil sie gleich sind. Ein Gebet zu einem Mitglied der Dreifaltigkeit ist wie das Gebet zu allen. [...]

Wir sollen im Heiligen Geist und in seiner Kraft beten. Der Geist hilft uns zu beten, auch wenn wir nicht wissen, wie oder was wir beten sollen (Römer 8,26; Judas 20). Vielleicht ist die beste Art, die Rolle der Dreifaltigkeit in Zusammenhang mit dem Gebet zu verstehen, indem wir zum Vater, durch (oder im Namen von) dem Sohn Jesus, mit der Kraft des Heiligen Geistes beten. Alle drei sind aktive Teilnehmer im Gebet eines Gläubigen. [...]

Zu wem sollen wir beten? Die Antwort ist Gott. Gott anzubeten - und zwar Gott allein, ist wesentlich wichtiger, als welcher Person der Dreifaltigkeit wir unser Gebet widmen."

earnest  22.01.2022, 13:52

Wer ist "wir"?

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earnest  22.01.2022, 17:59
@Roentghen

Nein, das wurde mir NICHT erklärt.

Und wenn ich es wüsste, dann hätte ich nicht gefragt.

Schönen Abend noch.

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Roentghen  22.01.2022, 20:12
@earnest

Schau halt im Internet nach. Wenn's da nicht drin steht, gibt's das auch nicht.

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Roentghen  22.01.2022, 20:24
@earnest

Jetzt wirst du aber inkonsequent.

Du hast doch schon "Schönen Tag noch" gesagt.

Wann gehst du dann jetzt wirklich?

Aber antworte nicht ...

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earnest  22.01.2022, 20:29
@Roentghen

Gähn.

Und gute Nacht.

Ich überlasse dir aber nun gern das allerletzte Wort.

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Avena 
Fragesteller
 22.01.2022, 21:46

Ich bete zwar zu Gott, aber auch zu Jesus. Ich habe immer das Gefühl, er versteht mich in meinem kleinen Leben besser.

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chrisbyrd  23.01.2022, 00:17
@Avena

Ich sage meist "Herr" im Gebet. Damit meine ich Gott (den Vater) und Jesus gleichermaßen. Ich bin mir sicher, dass Gott genau weiß, zu wem wir beten wollen.

Hier behaupten manchmal Leute, dass man einen bestimmten Namen im Gebet anrufen muss. Aber das ist natürlich falsch, denn Gebet ist keine magische Formel und Gott sieht unser Herz an (1. Samuel 16,7b). Er weiß genau, dass wir Ihn anbeten.

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Avena 
Fragesteller
 24.01.2022, 21:43
@chrisbyrd

Ich habe schon einige Male "Gott-Vater und Herr Jesus" gesagt, damit beide zugleich angesprochen und auch so gemeint. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das so in Ordnung ist.

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chrisbyrd  24.01.2022, 21:48
@Avena

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das völlig in Ordnung ist, wie du es gemacht hast.

Wie gesagt: Gott schaut unser Herz an (1Sam 16,7b) und weiß genau, wie wir was meinen, auch wenn wir es nicht richtig ausdrücken sollten (was du aber eigentlich nicht gemacht hast).

Und der Heilige Geist setzt sich für uns im Gebet ein:

  • "Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich´s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht" Römer 8,26-27).

Darauf dürfen wir fest vertrauen!

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Avena 
Fragesteller
 24.01.2022, 22:18
@chrisbyrd

... denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht"

Das ist sehr tröstlich. Dann können wir doch eigentlich nichts falsch machen beim beten.

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