War die kleine Eiszeit der Spätantike schuld am Untergang der Römer und Maya und an den Völkerwanderungen und an den Wikinger Raubzügen?

4 Antworten

Die Römer sind nicht "untergegangen", sondern das Römische Reich als politische Struktur ist allmählich auseinander gebrochen, das ist etwas vollkommen anderes. Dies wiederum lag nicht am Klima, sondern hatte verschiedene Faktoren.

Die Kleine Eiszeit war zudem nicht im Mittelalter, schon gar nicht während der Wikingerzeit, also dem Frühmittelalter. Dort wurde es nämlich im Gegenteil deutlich wärmer (wärmer als heute für alle Klinahysteriker), wovon die Menschen ganz erheblich profitierten

Nein

Der Niedergang der Mayakultur sowie des weströmischen Reiches sind ebenso wie die kleine Eiszeit der Antike ein langwieriger Prozess und kein plötzliches eintretendes Ereignis.

Es reicht aber bereits, sich die zeitliche Abfolge anzusehen um deine These zu wiederlegen.

Die kleine Eiszeit der Antike betraf vor allem Eurasien, beginnend 536 und endete circa 660 nach Christus.

https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/spaetantike-kleine-eiszeit-vor-rund-1500-jahren/

Der Zerfall der Mayakultur fällt in das 9. Jahrhundert nach Christus, kann somit weder zeitlich noch geografisch von der sogenannten kleinen Eiszeit betroffen sein.

https://www.geo.de/magazine/geo-epoche-kollektion/18001-rtkl-yucatan-wie-kam-es-zum-untergang-der-maya

Auch die Raubzüge der Wikinger datieren in das 9. Jahrhundert.

Und je nach Meinung endete das weströmische Reich bereits 476 nach Christus, mit der Absetzung des letzten Kaisers, Romulus Augustus.

https://www.studysmarter.de/schule/latein/roemische-antike/untergang-des-roemischen-reiches/

Woher ich das weiß:Hobby – Geschichte interessiert mich einfach

Dem Untergang der Römer und Mayas sicher nicht.

Hohe Militärausgaben. In seiner Glanzzeit reichte das Römische Reich vom Atlantischen Ozean bis zum Euphrat. ...
Geldentwertung. ...
Sklaven. ...
Bevölkerungsrückgang. ...
Überfremdung. ...
Politische Instabilität im Weströmischen Reich. ...
Entfremdung beider Reiche. ...
Völkerwanderung.

https://www.waldorf-ideen-pool.de/Schule/faecher/geschichte/Antike/roemisches-reich/Untergang-des-Roemischen-Reiches/9-Gruende-warum-das-Westroemische-Reich-unterging

Der Untergang

Die meisten Forscher tendieren im wesentlichen zu einer Kombination aus drei Faktoren: Krieg, Raubbau und Dürre. Durch die Entschlüsselung der Schrift fand man heraus, dass die Maya kein friedlicher Kulturkreis waren. Es gab rund 50 Stadtstaaten, die zwei großen Machtblöcken angehörten.
https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/maya_ein_ewiges_raetsel/index.html#

Ich würde mich im wesentlichen der Antwort von Eisenklang anschließen. Heute redet man in der Geschichtsforschung oft nichtmehr vom "Untergang" des römischen Reiches, da es an sich nie in diesem Sinne "untergegangen" ist, sondern sich lediglich immer weiter fragmentiert und neu definiert hat.

"Die Maya" sind diesbezüglich noch schwieriger zu definieren, da es sich dabei eher um eine Kulturgruppe handelt und es sowas wie das "eine" Maya-Reich nie gab. Grundlegend erlebte die Maya-Kultur aber durch die europäische Kolonialexpansion ab dem 16. Jhd. Ihren Niedergang.

Lediglich hinsichtlich der "Völkerwanderung" werden manchmal auch klimatische Faktoren erforscht. Allerdings ist auch dieser Begriff in der Geschichtsforschung mittlerweile umstritten, da das ganze kein einheitlicher Vorgang war und sich über viele Jahrhunderte unter ganz verschiedenen Rahmenbedingungen gezogen hat.