Sind wir Europäer ursprünglich alle Germanen und Wikinger?

10 Antworten

Es gab immer Wanderbewegungen von Menschen und Völkern. Gerade in Ländern Mitteleuropas sind immer Menschen aus den benachbarten Regionen eingewandert. Durch den Hunnensturm wurden die Völker weit aus den Osten bis in das Gebiet von Deutschland vor sich her getrieben.

Die Römer hatten ein riesiges Weltreich in der Antike. Innerhalb des Reiches vermischte sich die Bevölkerung und an den Grenzen selbstverständlich auch mit der einheimischen Bevölkerung.

Es kann daher keinen einheitlichen Ursprung eines Volkes aus nur einem Gebiet geben. Selbst wenn es Familien gab, welche über Jahrtausende vor Ort siedelten, gab es dennoch auch bei diesen Vermischungen mit anderen Menschen.

DNA-Analysen zeigen, wie weit verzweigt diese i.d.R. ist.

JMJreboot  27.12.2023, 17:47

Ich danke dir für diese Antwort.

Du glaubst gar nicht wie sinnfrei es ist, etwas einem heutigen Albaner zu erklären das er kein direkter Nachfahre der Makedonen oder Illyrer sein kann.

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Obgleich der schwedische Naturforscher Linné in seinem Systema Naturae seinen homo europeaus durchaus als hellhäutig, blond und von heiterer Gemütsart beschreibt, was die These des Fragestellers stützen würde, so erkannte bereits die Archäologie, Linguistik und Anthropologie im 19. Jh. dass das dunkle Erscheinungsbild vieler Europäer keineswegs nur aus geschichtlicher Vermischung mit nichteuropäischen Invasoren wie den Arabern, Mauren, Osmanen, Hunnen, Ungarn oder Mongolen herrührt, sondern auch etwas mit alteuropäischen Bevölkerungen zu tun hat, die in West-, Mittel- und Südeuropa bereits vor den siegreichen Eroberungszügen der nordischen ("arischen") Indogermanen siedelten. Die Indogermanen trafen in Südeuropa auf hellhäutige, aber schwarzhaarige "Pelasger" bzw. "Altmediterrane". Das sind z. B. die Leute, die man auf der attischen rotfigurigen Vasenmalerei sehen kann. Diese wurden von Danaern, Achäern, Dorern und Ioniern unterworfen. Die Ilias stellt den Eroberungszug einer dieser Indogermanenstämme, der Danaer, an den Küsten Kleinasiens dar: Wir kennen das alle aus dem Troja-Film, in dem die hellen Danaer (Achilles wird im Film etwa durch den blonden Brad Pitt dargestellt) die dunklen Trojaner (Eric Bana als Hektor und Orlando Bloom als Paris) zunächst vergeblich belagern, schließlich aber doch durch ihre berühmte List mit dem Pferde besiegen können.

Das, was der Homer in der Ilias beschrieben hatte, war nur einer von zahllosen Eroberungszügen der blonden / rothaarigen Indogermanen. Auch Italiker (von denen die Römer nur einer von zahlreichen Stämmen waren), Kelten (z. B. Gallier) und später Germanen (z. B. Goten, Franken) waren Indogermanen, die dunklere Vorbevölkerungen in Süd-, Mittel- und Westeuropa unterwarfen.

All die großen Kulturen der Griechen, Thraker, Makedonier, Illyrer, Etrusker, Römer, Keltiberer, Gallier, Briten und später der germanischen Reiche waren das Ergebnis solcher Vermischungen durch Völkerwanderungen erfolgreich erobernder indogermanischer Stämme.

Doch die Kulturen selbst waren eben Mischungen der siegreichen Indogermanen und der Unterworfenen, die ihrerseits natürlich auch Beiträge lieferten. So lag im alten Hellas etwa die politische Macht in den Händen der von Indogermanen abstammenden Eupatriden bzw. Aristokraten (Spartiaten in Sparta), doch viele Köche, Sänger, Händler, Sklaven und auch Künstler (wie die Vasenmalerei zeigt) waren auch vorindogermanischer Abstammung. Somit sind diese Kulturen mit Ausnahme der germanischen Mischkulturen (grob mit den Buren in Südafrika vergleichbar, die als Weiße auch mit Schwarzen zusammen, wenn auch durch das Apartheitssystem eine Zeitlang getrennt, zusammen eine Kultur bildeten). Anders als die Buren vermischten sich die Indogermanen im Laufe der Zeit aber stark mit den altmediterranen und alteuropäischen Vorbevölkerungen, vor allem in demokratischen Zeitaltern.

In der Zeit des Hellenismus und dann später vor allem der römischen Kaiserzeit, kam die Einwanderung von Leuten aus Karthago, Ägypten, Phönizien, Arabien, Nubien, Syrien, Armenien, Persien und vielen anderen Randgebieten des Mittelmeers hinzu, so dass zumindest in Südeuropa der helle indogermanische Typus mehr und mehr ausstarb und die heutigen gräkoromanischen Völker eher dunkle Mischvölker sind, fast wie Nordafrikaner oder Nahöstler.

Auf den britischen Inseln ist das dunkle Element hingegen fast ausschließlich alteuropäischer (vorkeltischer) Abstammung. Bei den Slawen wiederum spielten asiatische (hunnische und mongolische) Einfälle im Mittelalter eine Rolle. Russen und andere Osteuropäer haben daher manchmal etwas leicht Asiatisches im Erscheinungsbild.

Selbst die Skandinavier haben ein paar dunkler pigmentierte Leute unter sich: Das sind die Samen, die z. T. uralische, also altasiatische Wurzeln haben.

Der Kerntypus Europas bzw. der Typus, welcher der Organisation der europäischen Völker des Altertums wie der Neuzeit zugrunde liegt, ist allerdings tatsächlich der "(indo)germanische". Es ist daher wohl auch kein Zufall, dass bis heute Deutschland, nicht nur das Kerngebiet dieses Typus (lat. "Germania" bzw. engl. "Germany" für Deutschland), sondern zudem auch das wirtschaftliche und zivilisatorische Rückgrat des Abendlandes ist, mag es auch gegenwärtig - wieder einmal - in einer unangenehmen Krise stecken. Aber die gilt es halt zu überwinden.

Das mit der Anstammung ist so eine Sache. An was macht man es fest? Gerne werden gemeinsame Srachwurzeln herangezogen, oft aber auch Ähnlichkeit der Gene, das sind Erbfaktoren. Aber irgendwie sind wir alle miteinander verwandt. Wir sind sogar mit dem Neandertaler, einer anderen Evolutionslinie, verbunden,

Heutige Europäer, egal aus welchem Land, sind eine genetische Mischung von Einwanderern aus Afrika, dem Nahen Osten und der russischen Steppe. Es war immer eine Frage der Zeit, der Eroberung, der Vermischung der einzelnen Wanderungsbewegungen.

Das für heute entscheidende Erbgut der Europäer kam vor etwa 8.000 Jahren (andere sagen , das sei erst vor 6.000 Jahren). Das war die Zeit als in England Stonehenge erbaut wurde, aus dem Südosten. Woher genau, auch daran wird noch geforscht. Manche legen Forschungen zugunde, die auf Anatolien (Türkei') schließen lassen, andere denken eher, der Süden Russlandes oder der Kaukasus/ Nordiran. Aber ganz soweit ist da ja nicht auseinander. Diese Menschen drangen immer weiter nach Westen (und auch nach Südosten) vor, damit waren gewissermaßen sie für uns die letzten der ersten Ureuropäer.

Diese Europäer lebten als Jäger und Sammler in kleinen Nomadenverbänden. Sie folgten dem Lauf der Flüsse und wanderten entlang der Donau vom Schwarzen Meer bis weit nach Mittel- und Westeuropa hinein. Ihre DNA verrät, dass sie zusammen mit den Neandertalern – die dann irgendwie "untergingen" – Nachwuchs zeugten. Und das für uns Wichtige: Sie waren die Urwäter fast aller Sprachen in Europa. Das waren die Indoeuropäer oder Indogermanen. Die Bezeichnung zeigt, wie weit sie kamen. Sie erreicheten Nordindien und bis nach Skandinavien. Aber sie kamen nicht auf einmal, sondern in veschiedenen Wellen.

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'Grafik entnommen aus https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/urspruenge-der-indoeuropaeischen-sprachfamilie/

Die Eiszeit hatte Europa noch fest im Griff, also ging es zuerst nach Südeuropa, da war es halt wärmer. Da waren also im heutigen Griechenland erste Spuren dieser Leute. Und mit denen, die vorher da waren, wurden halt auch kräftig Kinder gezeugt. Damit bildete sich unterschiedliches Aussehen heraus, Aber es zeigt auch, dass die Wikinger (als Nordgermanen) mit den Römern und Griechen gemeiname Vorfahren hatten- Sozusagern Brüder und Schwestern sind:Auch Deutsche und Österreicher. Man mag es kaum glauben

 - (Deutsch, Deutschland, Geschichte)

Sprachlich kann man das machen. Man darf aber diese Sprachgruppen nicht für Genetik halten. Also hier zur sprachlichen Einteilung. Die funktioniert etwa wie ein Stammbaum mit Kindern, Eltern, Grosseltern.

Die Obergruppe, von der so gut wie alle heut existierenden europäischen Völker kulturell abstammen, sind die Indoeuropäer, Indogermanen oder Indoarier. Drei Bezeichnungen für dasselbe.

Die haben sich beim Besiedeln des grossen Europas wieder in Gruppen aufgespalten, vor allem die griechisch-romanische, keltische, slawische und germanische.

Von diesen drei Hauptgruppen stammen die heutigen Sprachen Europas fast alle ziemlich direkt ab.

Die Germanen waren vor ca. 2.500 Jahren ein fassbares Volk mit einer einheitlichen Sprache und Religion. Das heutige Mittel- und Nordeuropa war von ihnen besiedelt. "Wikinger" ist eine wissenschaftlich furchtbare Bezeichnung. Zu Wikingern wurden die Nordgermanen, wenn sie im Frühling und Sommer zur Plünderfahrt, der Viking, aufbrachen.

In den 2.500 Jahren hat sich die ursprüngliche germanische Sprache dann wieder weiter zerteilt und die heutigen Sprachen Deutsch, Englisch, Nordgermanisch (Schwedisch, Dänisch, Norwegisch usw.) ausgebildet.

Österreicher sind bis 1945 Deutsche gewesen.

Germanen und Wikinger?

Alle Europäer stammen von den Indo-Germanen ab. Da gehören Österreicher, Deutsche und Skandinavier, also die Wikinger und auch alle anderen dazu.