Sind Schweizer Germanen oder Kelten Und woher stammen sie ursprünglich?

7 Antworten

Sie stammen von Kelten ab aber nahmen die Sprache der Germanen an, das taten damals viele Kelten.

Kommt drauf an. Die Deutschschweizer sind die grob gesagt die Nachfahren der Alemannen (Germanen). Natürlich haben wir auch noch andere Vorfahren. Die Westschweizer stammen von den Burgunder (Kelten) ab und die Rätroromanischsprechenden Menschen in der Schweiz sind die Nachfahren der Helvetier (Kelten). Die Schweizer, die eine romanische Sprache sprechen, sind hauptsächlich die Nachfahren der Kelten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Schweizer
ulrich1919  22.07.2022, 21:26

Burgunder waren keine Kelten, sondern Ostgermanen, und die Rätroromanisch sprechenden Menschen in der Schweiz sind die Nachfahren der Raetier (Kelten)

1

Die Schweizer zählen ursprünglich zu den Kelten. Der Stamm der Helvetier besiedelte das Schweizer Mittelland bis in die Römerzeit. Die Durchmischung der Bevölkerung erfolgte duchaus als Symbiose: die Römer bauten grosse Siedlungen und Verkehrswege, während die Kelten in der ländlichen und Voralpenregion siedelten. Aber um es deutlich zu machen: die Schweizer stammen evolutionsgenetisch NICHT von den Germanen ab, obwohl die Schweizerdeutsche Sprache zu diesem Sprachzeig gehört.

Deutschschweizer gehen im Wesentlichen zurück auf den westgermanischen Stamm der Alemannen, der von Norden kam und Südwestdeutschland, das Elsass, Vorarlberg und die Schweiz besiedelt hat. Sie haben ihre alemannische Sprache mitgebracht, aus der das Schweizerdeutsche, das Badner Alemannische, das Elsässische, das Schwäbische und das Vorarlberger Alemannische entstanden sind.
In diese Alemannen gingen kleinere Teile der gallischen Vorbevölkerung ein, die aber sprachlich kaum Spuren hinterlassen haben.

Die französischen Schweizer gehen im Kern auf die Galloromanen zurück.

Die Tessiner sind einfach Italiener, Lombarden, die um 1500 von den Deutschschweizer Kantonen besiegt und angeschlossen wurden.

Ruenbezahl  22.07.2022, 09:09

Alemannisch ist auch der Dialekt der Walser in den Regionen Aosta und Piemont (Italien). Zu erwähnen sind auch noch die Rätoromanen in Graubünden. Sie sind sprachlich verwand mit den Ladinern in Südtirol sowie den Provinzen Trient und Belluno und mit den Furlanern in Friaul. Auch in Slowenien haben sich Reste der einst dort gesprochenen rätoromanischen Sprache erhalten, ein Hinweis darauf, das einst im gesamten Alpenraum Rätoromanisch gesprochen wurde. Infolge der Zersplitterung der Rätoromanen hat sich ihre Sprache auch unterschiedlich weiterentwickelt.

0
DocPsychopath  22.07.2022, 10:03

Lombarden könnte man genausogut auch als Germanen bezeichnen.

0
Ruenbezahl  26.07.2022, 17:00
@DocPsychopath

Der Anteil der germanischen Langobarden an der Bevölkerung der Lombardei ist gering.

0
DocPsychopath  26.07.2022, 17:02
@Ruenbezahl

Nicht. Nicht gering. Er beträgt heute 0 Prozent.

Alemannen gibt es heute auch nicht mehr. Und keine Germanen.

0
Ruenbezahl  26.07.2022, 17:08
@DocPsychopath

Der germanische Stamm der Langobarden hat sich im Gebiet der heutigen Lombardei niedergelassen und ist in der dortigen romanisierten Mehrheitsbevölkerung aufgegangen. Sprachlich haben die Langobarden einige Spuren in der heute in der Lombardei gesprochenen Sprache "Lumbard" hinterlassen.

0

Es ist fraglich, ob man diese Frage hinsichtlich der Germanen beantworten kann. Denn DIE Germanen gab es ja eigentlich nie, auch weil das eine Sammel- und römische Fremdbezeichnung für alle möglichen Völker jenseits des Limes war, um es mal so auszudrücken.