Sind Deutsche Germanen oder Kelten?

12 Antworten

Ich empfehle dazu die " Völkermühle Europas" zu gugeln.
Kurz gesagt: hier in der Mitte Europas kamen so viele Ethnien und Kulturen in den Jahrhunderten durch, dass man bei der "Herkunft" der Deutschen sehr viel Auswahl haben dürfte. Das geht los bei Neanderthaler vs. Cro Magnon, weiter bei Kelten vs. Germanen, Germanen vs Slawen etc pp.

Woher ich das weiß:Hobby

Schwer zu sagen. nach derzeitigen DNA Untersuchungen sind die Frauen in Deutschland zu ca 50% germanischen Ursprungs, die Männer zu gut 10%. Männer in Deutschland sind mehr osteuropäisch. Im Süden Deutschlands gibt es einen erheblichen keltischen Einfluss. Anscheinend wurden Gebiete von Germanen erobert, sie stellten die Oberschicht und setzten Sprache und Kultur durch. Ähnlich wie in Ungarn die Magyaren aus dem Ural seinerzeit Oberschicht und Sprache bestimmt haben, aber genetisch heutzutage kaum von ihren Nachbarn zu unterscheiden sind. Oder wie die Westgoten in Spanien, nur daß die dort aufgrund ihrer heterogenen Herkunft und kleinen Anzahl ihre Sprache(n?) und Religion (Arianismus) nicht durchsetzen konnten. Nur die Oberschicht sprach gut 100 Jahre später noch gotisch. Dann wurden sie von den einfallenden Berbern Nordafrikas abgelöst.

Eher Germanen. Zwar war im Süden Deutschlands die Bevölkerung keltisch-römisch, aber die Alamannen haben sie so ziemlich ausgerottet. Nur in abgelegenen Schwarzwaldtälern konnten sie sich halten, da trifft man in der Tat heute noch Familien keltischen /romanischen Typs : dunkle Augen und Haare, hellhäutig . Woher ich das weiß: Heimatkunde .

Durch die Völkerwanderung haben sich die Besiedlungsstrukturen ziemlich verschoben, es gab Einwanderung vom Norden und Nordosten .

Woher ich das weiß:Hobby

Sowohl als auch. Im Norden wohl eher germanisch, im Süden wohl eher keltisch - so das Lexikon. Erklärt auch, dass es bei uns große keltische Siedlungen gab. Und das alles sind jetzt wir.

Übrigens sollte man bei solchen historischen Übergängen vorsichtig sein, der dieser ist fließend. In einigen Jahrhunderten wird man sich fragen, "Wo denn das Volk der Fußgänger hingekommen ist, als das Volk der Autofahrer aufgetaucht ist. Haben sie sie vielleicht umgebracht? Wir können es nicht mit Gewissheit sagen."

Woher ich das weiß:Recherche

Zur Hochzeit der keltischen Kultur war fast das gesamte Gebiet des heutigen Deutschland von Kelten besiedelt. Durch Völkerwanderungen und Kriege wurden sie immer stärker von Germanen verdrängt, überlagert oder wanderten ab- vor allem nach dem Zerfall des Römischen Reiches. Somit ist heute nicht mehr festzustellen wer keltisch und wer germanische Ursprünge hat. Wahrscheinlich hat jeder Deutsche (wenn seine Vorfahtren aus Mitteleuropa stammen) beide Volksgruppen in seinen "Genen vertreten".

Sowohl die Griechen (die den Begriff Kelten prägten) als auch die Römer haben das nie so ganz genau unterschieden, wer Kelte oder Gremane war. Die Grenzen waren ja wohl sowieso fliessend.

Auch die Geschichtsschreibung kann das nie so genau trennen, daher gibt es den prägenden Spruch "Kelte ist wer keltisch spricht". Denn viele klar keltischen Volksgruppen wurden von Germanen überlagert und die germanische Kultur und Sprache setzte sich meist durch. Beispiele sind die Treverer (westliches Rheinland-Pfalz, die Helveter (Schweiz), die Belgier, die Vindeliker (Oberbayern und Schwaben), die Boier (Niederbayern und Böhmen).

Auch das völlig keltische Gebiet des heutigen Frankreich (Gallier in x Volksgruppen) nennt sich heute nach den Franken, die eindeutig ein germaniescher Volksstamm aus Osetn und Norden sind.

Jetzt kannst Du genau so gut fragen: Sind die Franzosen jetzt Kelten (Gallier) oder Germanen (Franken) und jeder wird dir was anderes antrworten.