Warum ist das Nordseereich so schnell untergegangen?

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Alle Reiche, die nicht durch Dynamiken aus ihren ganzen Bevölkerungen zusammengewachsen sind, sondern nur durch militärische Gewalt eines "genialen" Führers, gehen schnell unter.

Das Reich Alexanders des Großen war bekanntlich noch viel größer. Und hat nicht mal den Tod seines Erschaffers um Monate überlebt. Es bestand keine einzige Generation.

Desgleichen widerfuhr dem Reich Napoleon Bonapartes oder Adolf Hitlers, jeweils sogar noch vor ihrem Tod.

Reiche, die lange bestehen, sind auch über lange Zeit - über viele Generationen sogar - gewachsen. Viele Menschen haben sie erobert, viele haben Gesetze für sie geschaffen, Behörden eingerichtet, um sie zu verwalten, sind ihre Beamte geworden und haben Verbindungen zu anderen Beherrschten geschaffen.

Als die Briten 1948 Indien verloren haben, hatten sie Teile davon 300 Jahre beherrscht. Und in der Zeit eine Menge Inder auch "anglisiert" und zu loyalen Untertanen gemacht, die sich gar nichts anderes vorstellen konnten, als zu London zu gehören und in diesem Britisch-Indien an ihrer jeweiligen Stelle im Apparat auch brav mitgewirkt haben.

Es gab kein "Nordseereich", die frühmittelalterlichen Königreiche in Skandinavien darf man sich nicht wie eine Nation im heutigen Sinne vorstellen und selbst zu den späteren Königreichen ist der Vergleich schwierig. Die Macht eines Königs in der Zeit war überaus begrenzt.

Das "Reich" ist zudem nicht untergegangen, sondern aus diesen formten sich mit der Zeit christliche Königreiche, die "wikingerische Kultur" verschwand allmählich.

Da gibt Wiki doch ausführlich Antwort.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nordseereich

Die Kurzform: Nachdem König Knut 1035 und sein Sohn ein paar Jahre später starben, übernahmen die lokalen Adeligen wieder die Macht. Zudem waren die Wege, um ein so weit voneinander getrenntes Reich zu regieren, einfach zu groß.