Wem gehört die Nordsee?

4 Antworten

Wo internationale Gewässer beginnen, hängt davon ab, wie weit der Festlandsockel ins Meer reicht.

Hoheitsrechte

Laut UN-Seerechtskonvention von 1982 gilt die 12- Seemeilen-Zone (ab Küste) als Staatsgebiet. Doppelt so weit reichen die hoheitlichen Rechte wie Zoll- oder Einwanderungsgesetze.

Ausbeutungsrechte In der ausschließlichen Wirtschaftszone (200 Seemeilen) gehören die Schätze des Meeres dem Küstenstaat. Reicht dessen Festlandsockel unter Wasser darüber hinaus, erweitern sich die Bodenrechte um 150 Seemeilen.

Neue Ansprüche

Unter Aufsicht der UN haben Küstenstaaten bis max. 2019 Zeit, die Reichweite ihrer Kontinentalplatten zu vermessen und eventuelle Ansprüche zu belegen. Russland etwa reklamiert den Lomonossow-Rücken als Teil seiner Platte

Die Nordsee ist eine Restaurantkette, welche selbständig als GmbH angemeldet ist. Daher gehört die Nordsee der Nordsee.

Grüße aus dem sonnigen Allgäu

Woher ich das weiß:Recherche

Zwischen den jetzigen EU-Staaten herrscht ja Konsenz. Nach dem Brexit sieht das wieder anders aus. Denkbar wäre ein ähnliches Abkommen wie zwischen Norwegen und der EU. Bei einem ungeordneten Brexit ist erst einmal vieles offen.

Die an die Nordsee angrenzenden Länder beanspruchen die Zwölfmeilenzone.[16] Die seewärtige Grenze dieser Zone bildet die Grenze des deutschen Hoheitsgebietes. Die Fläche der Nordsee innerhalb des Hoheitsgebietes ist als Seewasserstraße eine Bundeswasserstraße.

In der Zwölfmeilenzone nehmen die Länder beispielsweise das exklusive Recht zur Fischerei wahr. Island konnte in den sogenannten Kabeljaukriegen international eine 200-Meilen-Zone der Fischfangrechte durchsetzen, der sich die EU-Staaten anschlossen und so faktisch die Nordsee gegenüber anderen Ländern verschlossen. Der Fischfang ist auf EU-Staaten und den Anrainerstaat Norwegen begrenzt; andere Länder müssen spezielle Abkommen schließen. Die Koordination beruht auf der gemeinsamen Fischereipolitik der EU und Verträgen zwischen der EU und Norwegen.

Nachdem unter der Nordsee Bodenschätze gefunden worden waren, nahm Norwegen die Rechte des Übereinkommens über den Festlandsockel für sich in Anspruch, woraufhin die anderen Staaten ebenso verfuhren. Der Nordseeboden ist weitgehend entsprechend dem Mittellinienprinzip aufgeteilt, nach dem die Grenze zwischen zwei Küstenstaaten auf einer gedachten Mittellinie liegt. Nur zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark wurde der Boden nach langwierigen Auseinandersetzungen und einem Spruch des Internationalen Gerichtshofs[17] anders verteilt. Da Deutschland aufgrund seiner geografischen Positionen sonst nur einen sehr kleinen Teil Boden im Verhältnis zur Küstenlinie bekommen hätte, gehört nun noch ein weiteres Feld, der sogenannte Entenschnabel, zur deutschen ökonomischen Zone.

Quelle