War die Bachelorarbeit schwer?
Hallo Community, ich wollte euch fragen, welche Gedanken ihr vor der Bachelorarbeit hattet und was eure Erfahrungen im Prozess waren. Wäre euch sehr Dankbar, wenn ihr diese mit mir teilen könntet, ich werde meine Bachelorarbeit nächstes Semester schreiben.
4 Antworten
Mein bester Tipp, den ich dir geben kann: Man kann niemals genug Zeit haben ;-)
Sprich: Plane den Ablauf der Thesis vom Zulassungsantrag bis hin zur Abgabe sehr gut und sorgfältig, plane genügend Zeitreserven mit ein - und dann nochmal mindestens die Hälfte der geplanten Zeitreserven obendrauf.
Ich dachte damals, ich hätte einen sehr guten Zeitplan aufgestellt. Letztendlich habe ich die fertig gedruckten Bücher 20 Stunden vor Abgabetermin in der Hand. Und an Schlaf war die letzten Tage nicht mehr zu denken. Und das lag eigentlich nicht an einem schlechten Zeitmanagement, sondern an vielen, vielen Kleinigkeiten, die zusammen kamen. Hier mal ein Buch, das einen Tag später als erwartet ankommt, da mal ein Interview, das kurzfristig vom Interviewpartner abgesagt wird. Hier mal ein Softwareproblem mit der Umfrage- oder Statistiksoftware, da mal eine bei Bauarbeiten gekappte Internetverbindung. Das kann sich über die Wochen und Monate läppern - und da ich berufsbegleitend neben einem Vollzeitjob studiert habe, ließ sich das dann auch nicht immer so ganz einfach und zeitnah aufholen.
Ansonsten: Was ist "schwer"? Wenn Du Dein Studium bis jetzt ganz gut gepackt und Dir entsprechendes Wissen angeeignet hast, dann noch ein Thema für die Arbeit wählst, das Dir selbst Spaß macht bzw. das Dich selbst interessiert und zu dem es ausreichend viel Material gibt (das muss man natürlich im Vorfeld schon mal sicherstellen), dann sollte das auf jeden Fall machbar sein. Natürlich erfordert es viel Arbeit und Zeit - geschenkt bekommt man seinen Studienabschluss nun einmal nicht.
Raten kann ich Dir außerdem, dass Du Dich regelmäßig und auch schon frühzeitig mit Deinem Gutachter zusammen setzt. Er wird Dir zwar nicht die Arbeit schreiben - aber er kann Dir zumindest schon mal dahingehend Hilfestellung geben, ob Du "auf dem richtigen Weg bist" - sprich, ob die Arbeit den wissenschaftlichen Anforderungen genügt, ob Du Dich gerade irgendwie verzettelst usw.
Könntest du mir mal verraten, ob der Betreuer, der Prof ist, bei dem man die Bachelorarbeit korrigieren lässt oder wie soll ich mir das vorstellen?
Betreuer und Gutachter können die selbe Person sein, müssen es aber nicht. Aus Sicht des Studenten macht es natürlich Sinn, wenn der Betreuer auch das Gutachten übernimmt, denn er weiß ja, was er als Gutachter erwartet und kann entsprechend als Betreuer im Vorfelde auf "Fehler" hinweisen.
Ja nach Hochschule und Prüfungsordnung kann es aber unterschiedliche Anforderungen an den Gutachter geben, so dass ggfs. nicht jeder Dozent auch als Gutachter auftreten darf. Oder ein Gutachter ist bereit, Zeit für diese Aufgabe zu investieren, steht aber z.B. aus zeitlichen Gründen in der Bearbeitungsphase nicht als Betreuer zur Verfügung o.ä.
Zudem kann es Unterschiede geben, wenn man seine Thesis in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen schreibt. In dem Falle kann ggfs. auch ein Mitarbeiter des Unternehmens als Betreuer auftreten oder man arbeitet mit zwei Betreuern zusammen (einen Seitens der Hochschule und einen Seitens des Unternehmens).
Ich hab damals versucht alle zufrieden zu stellen: mich, meinen professor, meine gegenleser, die firma wo ich sie schrieb, meinen betreuer...
Und weil ich es allen recht machen wollte, wurde sie nicht so richtig rund. Und ich hab hier und da und dort was hinzugefügt. Also das war schwer.
Ein Komilitonen hat eine umfrage durchführen lassen. Er brauchte dafür leute die sich mit rechnungswesen bereits gut auskennen. Die sollten ein Tool bewerten. Am Ende gabs nur 2 Teilnehmer obwohl er hunderte persöhnlich anschrieb. Das war für ihn ein grosses Problem. Also "schwer".
Schwer ist es für einige gute Quellen zu finden ohne auf Sekundärliteratur auszuweichen.
Schwer ist es auch sich in eigenregie hinzusetzen und nicht bis 3 Wochen vor abgabe zu warten.
Einige finden es schwer überhaupt ein Feedback von den prüfern einzuholen, da sie schwer zu erreichen sind
Okay das ist schon schwierig sich da irgendwie ordentlich strukturiert ran zu machen, aber was hattest du denn für eine Note?
Das hängt von der uni ab. Einige verlangen für bachelor thesis 40 Seiten, andere hundert. Einige Unis vergeben nicht schlechter als 1,0 bis 2,0. Andere vergeben niemals eine 1,0.
Ich habe 113 Seiten eingereicht für meine Thesis mit einem Konzept, Projekt, Evaluation, Auswertung. Es wurde kritisiert, das ich nur 13 Probanden hatte und dennoch aus den Datensätzen Diagramme anfertigte. Es wurde kritisiert, das die Thesis so lang wurde. Es wurde kritisiert von der Dozentin das sie die mathematischen Formeln nicht versteht, vorher sagte das sie die nicht versteht und ich dennoch welche reinpackte. Der Zweitprüfer wollt hingegen mehr Formeln und auch eine Aufschlüsselung der Variablen, was die Firma aber nicht rausgeben wollte. Ich hatte 2 Fehler im Abbildungsverzeichnis. Bei 30 Grafiken stimmte 2x die Seitenzahl nicht.
Note: 2,0 und 8 CPs
Abschlussnote 2,1. Für einen B.Sc ist das voll okay mit den ganzen Mathe Klausuren. Hätte ich in der BA ne 1,0 geschrieben hätte ich die Note nur auf 2,0 hochdrücken können.
Das ist ja dann trotz allem super gelaufen. Vielen Dank für die Schilderung deiner Erfahrung. Ich überlege, jedoch ein Semester länger zu studieren, da ich noch 4 Module nächstes Semester haben werde und somit nebenbei die Bachelorarbeit schrieben müsste.
Das war das schwerste, was ich je gemacht hab. Ich hatte zwar 5 Monate Zeit, aber in den 5 Monaten waren noch 2 mündliche Prüfungen, 3 Schriftliche Prüfungen jeweils über 5 Stunden und Vollzeit ging das Studium weiter mit Anwesenheitspflicht! Wir hatten nur über Weihnachten ein paar Tage frei, wo man eh nichts schafft. Und 4 Tage noch mal zusätzlich zum schreiben (wow das bringts echt, besonders wenn es kurz vor den Klausuren ist schreibt man da natürlich an seiner Bachelorarbeit, nicht)
Nach den Klausuren war ich zu erschöpft vom ganzen Lernen, dann konnte ich auch nicht gleich anfangen mit der Bachelorarbeit. Ich habs versucht, aber mein Kopf war komplett leer, ich saß teils Stunden vorm PC und hab kein einzigen Satz geschrieben. Am Ende war die Zeit dann zu knapp. Ich wusste nicht wie ich die restlichen Seiten noch voll kriegen sollte. Hab dann ne halbfertige Arbeit abgegeben. Insgesamt saß ich aber hunderte Stunden dran.
Also zusammenfassend: Es ist nicht zu schaffen. Man braucht mehr Zeit als zum lernen von allen Klausuren zusammen. Für mich was das nicht möglich in der Situation.
Darf ich fragen, was du studierst. Also dass man nach den Klausuren kein Bock hat, verstehe ich vollkommen.
war nicht schwer aber ich habe mein zeitmanagement verkackt und es war sehr stressig gegen ende
könntest du das vielleicht weiter erläutern, also hattest du 2 Monate für diese Zeit oder wie war es?
Ich hatte 6 Monate Zeit und habe alles so weit aufgeschoben, dass ich die letzten Wochen sehr viel schreiben musste und gestresst war :D
Je nach Studiengang hat man verschiedene Bearbeitungszeiten, vielleicht sind es bei dir dann 2 Monate.
Also wenn du dir deine Arbeit besser einteilst und nicht faul bist, dann ist das kein Problem.
Okay danke, das heißt wohl gutes Zeitmanagement aufbringen. Du hast wahrscheinlich ein Mathematik-lastiges Fach gehabt oder?
Ging mehr in Richtung Informatik und ich hatte noch einen großen Teil mit Literaturrecherche (das hatten andere nicht, war aber sehr unterschiedlich). Bei uns konnte man sich einen Professor suchen und ein eigenes Thema vorschlagen, das hilft dann auch bei der Motivation, wenn es was interessantes ist. Manche Professoren wollen ein wöchentliches Treffen, damit du Fortschritte zeigen kannst, andere lassen dich arbeiten und kontrollieren das gar nicht. Was studierst du?
Ich studiere BWL, daher denke ich nun auch, dass es nicht umbedingt schwer sein muss die Arbeit zu schreiben. Aber danke für die Tipps. Hast du denn dein Thema in den Semesterferien gewählt oder hattest du reichlich Zeit im Semester dies zu tun?
Ich habe mich schon ein Semester davor darum gekümmert, aber ich glaube bei euch läuft es ein bisschen anders ab und ihr habt eine andere Bearbeitungszeit für die Arbeit, darum weiß ich nicht, ob man das gut vergleichen kann :D
es macht jedenfalls Sinn früh ein Thema zu finden, dann kannst du dich vielleicht sogar davor schon ein bisschen einarbeiten
Ja stimmt, du müsstest dich ja sozusagen vorher kümmern, da die Bearbeitungzeit 6 Monate war. Ich habe eine von 2 Monaten, also denke ich mal es wäre vom Vorteil, aber nicht nötig sich jetzt schonmal dafür zu kümmern.
Vielen Dank für die Antwort. Mein größtes Problem ist natürlich das Zeitmanagement, aber da es ja die Bachelorarbeit ist werde ich auch den gerechtfertigten Druck haben diese schnellstmöglich und gut zu schaffen. Ich werde mich daran halten, dass ich kontinuierlich mit einem Betreuer mich zusammen setzte. Könntest du mir mal verraten, ob der Betreuer, der Prof ist, bei dem man die Bachelorarbeit korrigieren lässt oder wie soll ich mir das vorstellen?