War das "höfische Leben" Verschwendung oder sinnvolle Politik [Ludwig XIV]?
Meine Meinung ist leider zwiespaltig - einerseits war es eine riesige Verschwendung (was Ludwig ja liebte), anderseits hat es ihm Respekt und Kontrolle eingebracht..
Ich denke, er hätte mit dem Geld bessere Entscheidungen treffen können.
Wie würdet ihr euch entscheiden:
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
6 Antworten
... er durch die Steuern und Abgaben die Bauern schier ausgebeutet hat, bis es dann zum Aufstand kam. Seine Verschwendungssucht hat ihm keinen Respekt bei den Untertanen eingebracht.
[ ...] bis es dann zum Aufstand kam.
Von der franz. Revolution hat er ja gar nichts mehr mitbekommen.
Und die Meinung von Bauern kann ihm ja herzlich egal sein, solange sein Hofstaat zufrieden ist.
Lieber ein Herrscher sein, der für das gehasst wird, was er ist, als einer, der für das geliebt wird, was er vorgibt zu sein.
Natürlich war das bei Ludwig XIV. reichlich verschwenderisch. Was den französischen Staat aber letzendlich reichlich ausbluten lies, war nicht das höfische Leben, sondern es waren viel eher seine kostspieligen und letztenendes nur mäßig erfolgreichen Kriege.
Im Vergleich dazu war die Hofhaltung auf deutsch gesagt ein Fliegenschiss.
Es war zu Zeiten Ludwigs XIV beides. Verschwendung und sinnvolle Politik, um seine Macht zu erhalten. Es tat Frankreich für eine gewisse Zeit auch wirtschaftlich gut. Frankreich wurde das Kulturzentrum Europas.
allerdings als Ludwig starb, war Frankreich schon fast ruiniert. Und sein Urenkel Ludwig XV machte es nicht besser. Ludwig XVI hat dann für seine Vorfahren die Rechnung präsentiert bekommen.
Pure Dekadenz und Protzen. Er hat es für sein Ego wohl gebraucht, dem Staat hat es nur geschadet. Man könnte es als einen vorbereitenden Aspekt für die spätere Revolution sehen.
Uns stößt dieser Luxus ab, doch für den absolutistischen Monarchen war das ein sinnvolles Mittel, den Adel an den Hof zu ziehen, von Politik abzuhalten und so zu neutralisieren.
Diese Art von Neutralisierung ist in gewisser Weise eleganter und reibungsloser als diejenige, die die Jakobiner praktizierten, die Adligen nämlich mittels Guillotine zu enthaupten.
Stimmt, aus der kurzfristigen Sicht des Volkes ist es egal, ob es feudalistisch oder absolutistisch ausgebeutet wird. Historisch gesehen hingegen brauchte es wahrscheinlich den Absolutismus, um die zersplitterten feudalen Gewalten zu zerschlagen und das Land zu zentralisieren und zu modernisieren.
Was ist mit dem Volk? Schließlich war sein absolutistisches Verhalten ein Grund für die Revolution. Das Volk wurde einfach nur ausgebeutet.
Wie sollte man damit umgehen?