Was machten die Bauern außerhalb von Paris Ludwig XVI?

Ghostwriter2  27.11.2023, 15:51

Was hätten sie denn in Paris (in einer Großstadt!) machen können?

Emily2112 
Fragesteller
 27.11.2023, 16:20

Wenn du es nicht weißt dann lass es doch einfach nicht böse gemeint aber diese antwort hilft mir jetzt auch nichts denn genau diese Frage stell ich mir gerade auch trotzdem danke😅

1 Antwort

Von Experte Neugier4711 bestätigt

Ohne eine Zeitangabe und einen näheren Zusammenhang ist eine genaue Beantwortung schwierig.

Die Bauern wohnten nicht in Paris, sondern in ländlichen Gegenden und betrieben Landwirtschaft.

Ein wichtiger Bezugsrahmen ihres Alltagslebens waren der Rhythmus der Jahreszeiten, Bräuche, die Kirche und religiöse Vorstellungen. Feste wie Kirchweih und Erntedankfest waren für die dörfliche Gemeinschaft bedeutsam.

Anfang 1789 konnten die Bauern an den Wahlen zu den Generalständen (französisch: États généraux) teilnehmen. Beim Dritten Stand, zu dem die Bauern gehörten, geschah die Wahl der Abgeordneten in einem indirekten Verfahren durch Wahl von Wahlmännern. Im Zusammenhang mit dieser Wahl entstanden 1788/1789 „Beschwerdehefte“ (französisch: Cahiers de Doléances), die unter anderem auf Versammlungen in den Dörfern geschrieben wurden oder von politisch Interessierten zusammengestellt wurden. Häufig waren darin Beschwerden über hohe Steuern, ungerechte Abgaben an Grundherren und Privilegien (Vorrechte) der Grundherren.

Im Sommer 1789 hat es in Frankreich eine Revolution auf dem Land gegeben.

Die revolutionären politischen Ereignisse 1789 führten zu Nervenanspannung, so auch die Nachricht von dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789.

Es kam bei der Landbevölkerung im Sommer 1789 zum Phänomen der »Großen Furcht« (französisch: Grande Peur), einer kollektiven Panik. Es gab Gerüchte über Bettlerhorden und Räuberbanden, die angeblich plündern und töten wollten, und Gerüchte über eine Verschwörung des Adels als Reaktion auf die Revolution. Bei der Landbevölkerung entstand Angst vor einer Rache der Adligen. Sie wurden als Verursacher von unangenehmen Entwicklungen und Drahtzieher befürchteter Intrigen und Gewaltmaßnahmen vermutet.

Die Furcht entlud sich in Angriffen auf Schlösser des Landadels und Klöster. Dabei wurden Archive in Brand gesetzt, um Dokumente mit Rechten der Grundherren zu vernichten, die aus feudalen Verhältnissen stammten. Bauern wollten die Belastungen durch Privilegien der Adligen loswerden.

Vgl. dazu:

https://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20190716085802/https://www.historicum.net/de/themen/franzoesische-revolution/einfuehrung/verlauf/artikel/ii-beginn-der/ („4. Revolution auf dem Land“)

Neugier4711  28.11.2023, 06:03

Danke für diese spannende Zusammenfassung. Ich bin immer wieder von Deinen Wissen begeistert.

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