Wann wird "ch" als hartes "k" gesprochen und wann als weiches "ch"?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Einzelfall muss man es leider einfach wissen. Aber es gibt schon recht gute Faustregeln:

Standardsprachlich wird ch-vor griechischstämmigen Fremdwörtern

  • vor "i" und "e" wie das ch- im ich-Laut gesprochen: China, Chemie, Chimäre, chiral, Cherusker
  • vor "o" und "a" wie k: Chaos, Chor, Charisma, auch: Chlor (mit -l- dazwischen)

Aufgepasst: Cherusker wird standardsprachlich mit dem ich-Laut gesprochen, nicht mit k-.

gnunhaeneik 
Fragesteller
 13.08.2020, 13:42

Ich habe leider noch nicht mit vielen Leuten über Cherusker gesprochen, aber tatsächlich hat es bis jetzt jeder mit k- ausgesprochen

0
Kajjo  13.08.2020, 13:43
@gnunhaeneik

Im Duden steht es mit Ch- und auch Wiktionary führt es so auf.

Vielleicht hast du mit vielen Süddeutschen gesprochen? Wobei ich zugeben muss, dass mit K- bei Cherusker auch weniger stört und es gut klingt.

Bei China oder Chemie klingt es dagegen einfach erschreckend falsch, wenn man es mit K- ausspricht. Grob dialektal eben.

1
gnunhaeneik 
Fragesteller
 13.08.2020, 13:46
@Kajjo

Ja, aber hauptsächlich in Dokumentationen habe ich dieses Wort gehört.

Ja da stimme ich dir zu, wobei "Kerusker" für mich irgendwie besser klingt als "Tscherusker"

0
Kajjo  13.08.2020, 13:47
@gnunhaeneik

Das "t-" gehört ja auch nicht dazu. Cherusker beginnt mit Ch- nicht mit Tsch-

0
alfredo153  13.08.2020, 13:49
@Kajjo
Grob dialektal eben.

Eine Grundregel für Bewohner des deutschen Sprachraums: Dialekt sprechen immer nur die anderen!

1
Kajjo  13.08.2020, 13:49
@gnunhaeneik

Cherusker ist jetzt nicht gerade das entscheidende Wort beim Kampf um Ch- oder k-.

0
gnunhaeneik 
Fragesteller
 13.08.2020, 13:49
@Kajjo

es so weich auszusprechen klingt noch komischer.

0
Kajjo  13.08.2020, 13:50
@alfredo153

Es gibt heutzutage viele, die sehr nahe an der Standardsprache sprechen und höchstens eine Färbung, aber keinen deutlichen Akzent haben.

Dialekt ist ohnehin durch erheblich mehr Abweichungen gekennzeichnet als ein Akzent. Dialekt sprechen heutzutage wesentlich weniger als früher.

0
alfredo153  13.08.2020, 13:55
@Kajjo

Wozu überhaupt ein Kampf? Ich habe fast ein Jahrzehnt in Großbritannien gelebt und gearbeitet, wo auf relativ kleinem Raum eine Unzahl von englischen Aussprachen koexistiert (und da sind die Ex-Kolonien in Übersee noch gar nicht dabei). Das vermeintliche "Oxford-Englisch" RP sprechen die wenigsten, und es gibt keine Institution die sich zur Normierung der einzig wahren Aussprache aufschwingt. Aber im vergleichsweise winzigen deutschen Sprachraum ist man furchtbar empfindlich darauf bedacht, doch auf keinen Fall "Dialekt" zu sprechen, sonst würde man als ungebildet wahrgenommen. Eine groteske Neurose...

0
Kajjo  13.08.2020, 14:00
@alfredo153

Na ja, es gibt auf Youtube gewiss mehr Videos zur korrekten englischen Aussprache als zur Deutschen. So egal ist es dort auch nicht! Jeder Laut wird in unzähligen Videos auseinandergenommen und natürlich werden auch im englischen Sprachraum Akzent und Sprachqualität mit Niveau des Sprecher assoziiert.

Das erkennt man schön daran, was für Akzente für Filmfiguren gewählt werden. In Game of Thrones sprechen alle Lannisters nahe RP, das einfache Volk dagegen je nach Region mit deutlichem Akzent, andere wiederum relativ neutrales Englisch. Der Norden spricht grob wie in Nordengland.

Nein, es ist keineswegs so, dass Akzent im Englischen völlig egal ist.

Cockney or grobes Geordie wird einfach mit Arbeiterklasse assoziiert und absichtlich so in Filmen und Serien eingesetzt.

Schon "My fair Lady" thematisiert Schicht und Akzent mehr als deutlich!

0
alfredo153  13.08.2020, 14:13
@Kajjo

Natürlich ist Akzent nicht egal - gerade in der traditionellen britischen Klassengesellschaft. Was aber weitaus unproblematischer ist, ist die Akzeptanz regionaler Varietäten - die in (Nord-)Deutschland gern pauschal als "Dialekt" abgekanzelt werden. Niemand hat ein Problem damit, wenn jemand in einer geschäftlichen Besprechung deutlich dem Raum Manchester zugeordnet werden kann. Und sowieso gar nicht, wenn er deutlich als Ire oder Australier hörbar ist. Aber jemand, der schwäbelt oder gar sächselt? Ojemine, Dialekt!

0
Kajjo  13.08.2020, 14:18
@alfredo153

Ja, da gebe ich dir recht, aber ich empfinde es tatsächlich so. Sächsisch oder Schwäbisch gehen gar nicht, wenn man überregional miteinander spricht. Man versteht es schlechter, es klingt weniger gebildet und weniger ernsthaft. In Deutschland gehört gute hochdeutsche Aussprache einfach zur Bildung dazu.

Das darfst du schlecht finden, das können andere gut finden, anderen kann es egal sein, aber mehrheitlich ist es so.

Wer überall ernstgenommen und als gebildet erscheinen möchte, der spruicht möglichst gutes Hochdeutsch. Wenn dann eine kleine Färbung die bayrische oder norddeutsche Herkunft zeigt, ist das mehr als genug und durchaus vollkommen akzeptiert.

0

Da gibt's keine Regel. Je nach Herkunft (wie du schon gesagt hast) kann es anders ausgesprochen werden. Kommt aber aufs Wort an wie man das "CH" ausspricht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung