Wann "normale" Beziehung führen, Freund mit Kind?

8 Antworten

In meinem Freundeskreis haben alle Kinder egal welchen Alters den neuen Partner nach einer gewissen Zeit kennen gelernt.

Nach 3 Jahre empfinde ich das schon sehr ignorant da ein Geheimnis drauß zu machen

Sicher das es völlig vorbei ist zwischen denen? Es ist sehr ungewöhnlich so lange den Partner / die Partnerin zu verheimlichen, sogar im Privatleben vor Freunden und erst Recht dem Kind noch nicht mal von der Trennung zu erzählen. Ich käme mir verarscht vor. Ernst nimmt keiner von ihnen die neue Beziehung offenbar.


GrauschenN 
Fragesteller
 15.06.2023, 13:03

Ich würde sagen zwischen den beiden läuft in dem Sinne nichts mehr, in seinem Privatleben bin ich integriert, wir fahren gemeinsam zu Freunden usw eben nur nicht wenn sein Kind dabei ist. Aber wie du schreibst man kommt dich verarscht vor, er meint immer er genießt die Zeit mit seinem Kind und die Zeit mit mir...

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Loka95  15.06.2023, 13:58
@GrauschenN

Aber eben getrennt. Er möchte dich nicht als Teil seiner Familie - was mich skeptisch machen würde.

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In der Regel, stellen die jeweiligen Elternteile ihrem Kind schon den neuen Partner vor. Nicht gleich sofort, aber wenn es eben eine solide Verbindung ist, dann geht das für die Meisten klar.

Hier in eurem Fall haben die Eltern entschieden, ihrem gemeinsamen Kind dies nicht zuzumuten. Beide halten sich daran. Es ist also eine Abmachung, wo die jeweiligen neuen Partner sich damit zurecht finden müssen.

Vermutlich geht es den Eltern darum, dass ihr Kind nicht plötzlich quasi zwei Mamas und Papas hat. Also keine weitere Bezugspersonen im gleichen Haushalt leben oder öfters da sind.

Eine Idee wäre, Kontakt mit dem neuen Partner der Mutter aufzunehmen. Um ihn zu fragen, wie das für ihn ist. Ist das für ihn auch ein gewisses Problem und wünschte er sich da mehr Transparenz, könntet ihr schauen, ob ihr mal zu viert Essen geht und euch gemeinsam über dieses Thema austauscht.

Einfach wie ihr euch fühlt und euch wünschen würdet und ob man das nicht langsam anders gestalten könnte. Wenn ja, wie?

Aber am Ende ist es die Entscheidung der Eltern, die ihr als neue Partner zu respektieren habt.


GrauschenN 
Fragesteller
 15.06.2023, 14:18

Danke für deine Antwort, über ein Gespräch mit dem neuen Partner der Mutter bzw mit ihr selber hab ich auch schon nachgedacht, allerdings auch hier... Ich kenne sie nicht.

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Eine solche Beziehung stellt andere Bedingungen an alle Beteiligten.

Vor einigen Jahren hatte mein Bruder im Prinzip eine solche Bindung wie Du jetzt, mit dem Unterschied, dass "alles geklärt war".

Beziehung mit einem/r Alleinerziehenden:

Da ist zum einen die Einheit Mutter-Kind (oder Vater-Kind) wo dann der neue Partner dazustößt.

Dieser hat logischerweise primär Interesse an dem Mann / der Frau und (zunächst) weniger an dem Kind. Da ist es oft schwierig, dass Aufmerksamkeit und Zeit, welche Paare ohne Kinder zu 100 % für sich selbst haben, geteilt werden müssen.

Was mich in Deinem Fall schon sehr wundert: Das Kind - immerhin 8 Jahre alt! - weiß nicht, dass die Eltern sich getrennt haben..?

Kaum nachvollziehbar, denn schließlich ist ein 8-Jähriger normalerweise erstens alt genug, um ihm die neuen Verhältnisse erklären zu können und andererseits zu alt, um ihm etwas vorzuspielen.

Allein diese Tatsache (dieses Verschweigen) lässt kaum Schlüsse zu, wann sich Eure Beziehung auf eine "normale Bahn" begibt.

Ich denke, solange Vater + Mutter nicht bereit sind, dem Kind die Situation zu erklären, wird es genau so lange in dieser Form weiterlaufen, bis das Kind eines Tages von selbst dahinter kommt und der Bluff auffliegt.

Fühlt man sich dann als Kind eher behütet oder doch lediglich verarscht...?

Kann ich Dir nicht sagen - aber es wird für das Kind dann ganz sicher nicht einfach.

So eine Geschichte über 3 Jahre lang mitmachen ... Hut ab, da hätte ich ganz sicher keine Lust zu gehabt!

LG


GrauschenN 
Fragesteller
 15.06.2023, 14:25

Ja, in Bezug auf das Kind was entweder in Schutz genommen wird oder angelogen wird... Das Gespräch hatte ich bereits mit ihm. Ich sehe es ähnlich weil ich von meinen Kindern Offenheit und Ehrlichkeit möchte, in diesem Fall belügen (für mich zumindest) beide ihr Kind an wie das später damit umgeht, mal sehen. Oder ich werde es nicht mehr mitbekommen.

Er genießt die Zeit mit seinem Kind und eben die mit mir, für mich muss der Punkt kommen wo man beides zusammen führt. Ich hab ihm erklärt, daß ich nicht ständig da sein will/muss aber man hat auch mal ein schönen Tag oder eben schlechten Tag und an diesen möchte ich eben mal für 2 Stunden zu ihm, was nicht möglich ist...

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ColleenChambers  15.06.2023, 14:42
@GrauschenN

Durch die strikte Trennung vermeidet "er" Konfliktsituationen.
Er kommt gegenüber seinem Kind nicht in Erklärungsnot und Du bist ja "alt genug, um damit umzugehen".

Wie gesagt, so etwas kann man mal für eine kurze Zeit bringen - aber 3 Jahre, und noch immer kein Ende in Sicht...?

So allmählich möchtest Du ja sicherlich auch mal eine Perspektive aufgezeigt bekommen.

An Deiner Stelle wäre ich nie entspannt + gelassen bei "ihm". Immer eine Hand an der Türklinke und den Blick auf die Auffahrt. Was, wenn das Kind jetzt plötzlich auftaucht? Die Mutter muss dringend weg und hat keinen anderen Ausweg als den Jungen herzubringen. Und dann.. schnell in den Schrank?

Nein, das wäre wie gesagt nichts für mich.

Ich würde "ihn" auffordern, ein Gespräch zu dritt einzuberufen, eben seine Ex, Du und er und darum bitten, für klare Verhältnisse zu sorgen, damit Ihr irgendwann mal damit anfangen könnt, ein normales Familienleben zu führen und keine Krisensituation entsteht, weil Du mal die Zahnbürste im Bad vergessen hast...

LG

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GrauschenN 
Fragesteller
 15.06.2023, 15:48
@ColleenChambers

In Hinsicht auf Zukunft hast du recht, ich weiß einfach nicht wie es weiter geht oder ob es mal richtig beginnt. Schade eigentlich wenn sonst alles passt.

Mit der Türklinke und im Schrank 🙈 so eine Situation hatten wir tatsächlich schon und ich musste fluchtartig los, völlig verrückt. Ich schreib das mit einem Lachenden und weinenden Auge.

Tja ich werde wohl um dieses Gespräch nicht drum rum kommen, schwer wenn man seine Antwort schon kennt. Er ist nämlich der Meinung er Schutz sein Kind damit und wird es in nächster Zukunft nicht ändern.

LG

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ColleenChambers  15.06.2023, 16:12
@GrauschenN

Diesen Schutzgedanken kann ich ja nachvollziehen - aber das Kind ist 8 !!! und nicht 2 einhalb

In der Grundschule sind vermutlich mindestens 30 % "Trennungskinder" - der Junge muss ja nun nicht geschützt werden, weil er als einziger Eltern hat, die getrennte Wege gehen und im 18. Jahrhundert leben wir ja auch nicht mehr ...

Ich vermute, keiner der beiden (Mutti - Vati) haben sich getraut, das Gespräch mit dem Sohn das Gespräch zu suchen. Der Zeitpunkt war eben nie optimal. Hach, wie sollen wir es ihm erklären, usw.

Und nun 3 Jahre später hat sich das ganze Spiel eingeschliffen, alle beherrschen ihre Rolle und die Eltern betrachten es als "ungewöhnliche Normalität".
Anstrengend und irgendwie blöd, aber die Situation zu klären wäre eben NOCH anstrengender und blöder...

"In Zukunft":

Könnte gut sein, dass die Klassenkameraden des Jungen ihn schon bald fragen: "Na, spielen deine Eltern immer noch Verstecken, oder haben sie dir schon die Wahrheit gebeichtet?"

Weil sich ja im Grunde nicht viel ändern würde, außer dass alle offen mit der Situation umgehen, ist dieser "Schutz" ja auch total überflüssig.

Sohn bleibt vermutlich bei Mama wohnen und alle 2 Wochen (oder so) ist er bei Papa / Euch.

Er schützt sein Kind somit nicht - er führt es an der Nase herum.
Und alles was sein Sohn dazu einmal sagen wird ist
"Und warum erzählst du mir das erst JETZT??"

Ist echt eine verzwickte Situation, aber die einzige, die das richtig sieht und das Recht hat, auf den Tisch zu hauen, bist DU.

Viel Glück + Erfolg :-)

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Nach 3 Jahren kann man doch endlich zu seinem "neuen" Partner stehen. Das Kind wird schon nicht daran zerbrechen.