Wann ist es ok zum Chef zu gehen?

3 Antworten

Liebe Lina,

soweit wie ich das verstehe, gibt es da mindestens eine Kollegin, die es echt drauf hat, einen Zickenkrieg anzuzetteln. Und dann gibt es eine Ärztin, die vielleicht zu beschäftigt ist, um bei der Beseitigung organisatorischer Mängel mitzuwirken.

Wie auch immer: Man braucht jemanden, um seinen Stress und seinen Ärger an ihm abzulassen - und da hat man Dich ausgeguckt. Selbstverständlich ist das ein Grund, zum Chef zu gehen.

Das würde ich aber nur gut vorbereitet tun. Also schreib Dir Vorfälle genau auf. Geh einfach davon aus, dass der Chef wenig Zeit und Nerven hat. Mit einer vorbereiteten Darstellung, sachlich, hilfst Du ihm schnell zu erkennen, was zu tun ist.

Parallel gebe ich der Aktion keine großen Chancen. Hoffentlich irre ich mich.

Für alle Fälle fang schon mal an eine Stelle zu suchen, bei der das Klima gut ist. Ich finde es unerträglich, in einer Praxis zu arbeiten, in der ein Zickenkrieg statt findet.

Kleiner Hinweis: Ein häufiger Wechsel von Arzthelferinnen kann ein Hinweis auf ein schlechtes Betriebsklima sein.


Lina200589 
Fragesteller
 14.01.2022, 18:38

Hallo Nordlicht, Danke für deine Antwort! Ich nehme auch an, dass sie einfach jemand brauchten an dem sie Dampf ablassen konnte. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich nochmal das Gespräch gesucht und gesagt, dass wenn wir es nicht klären können wir eben oder ich dann zum Chef gehe. Ein Teil von mir hat genauso gedacht wie du, dass das eigentlich etwas ist was der Chef lösen muss, da es ja auch in seinem Interesse ist das alles gut läuft. Der Chef hat auch gut reagiert, aber eben bei den Kollegen bin ich jetzt draußen glaube ich. Keine Ahnung, ob man das wieder "gut" machen kann. Ich habe in einer Teamsitzung jetzt schon einfließen lassen was für Probleme ich bei den Arbeitsabläufen hatte und dass die Kommunikation sehr schwierig war und ich auch das Gespräch gesucht habe. Keine Ahnung ob das wieder irgendwas gut macht. Mit parallel gibst du dem keine großen Chancen, also dass es letztlich keinen Sinn macht auch wenn man zum Chef geht, weil das Klima eben grundsätzlich schlecht ist und sich wahrscheinlich nicht ändert? Aber schon mal gut zu hören, dass mich jemand versteht und es im Prinzip genauso gemacht hätte. Danke und viele Grüße

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Nordlicht979  14.01.2022, 18:45
@Lina200589

Bleib gradlinig. Tue, was in Deinen Augen für das Gelingen einer Aufgabe wichtig ist. Lass Dich nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Ich habe kein gesteigertes Interesse, bei bösartigen oder übel launischen Menschen beliebt zu sein. Dann bin ich eben bei genau diesen Menschen unbeliebt. Dafür schätzen mich Menschen, die ebenfalls gradlinig und fair sind.

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Lina200589 
Fragesteller
 14.01.2022, 18:52
@Nordlicht979

Ein guter Punkt, vielleicht muss es mir einfach ein bisschen mehr egal sein was andere sagen und denken zumindest wenn sie es offensichtlich nicht besonders gut mit mir meinen. Vielen Dank und viele Grüße

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Nordlicht979  14.01.2022, 20:33
@Lina200589

In meinem Leben hat sich in ähnlichen Situationen als hilfreich erwiesen, wenn ich ganz ruhig und sachlich blieb und jede Unwahrheit (sowie Halbwahrheiten) "auf den Tisch" legte. Die Lüge scheut das Licht !

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Das was dir passiert ist Mobbing.

Natürlich wäre es wichtig mit dem Chef zu reden.

Allerdings glaube ich nicht, dass es etwas bringt.

Wenn die Ärzte wollten, hätten sie längst gemerkt was abgeht und auch entsprechend reagiert.

Such dir besser einen Job wo man dich zu schätzen weiss.

Die Bekannte hat nichzt so ganz runrecht. Zum Chef zu gehen kommt unter Kollegen nie gut an.

Ich, an deiner Stelle, würde mir eine andere Stelle suchen. Du wirst da nie eine Fuß auf die Erde bekommen.

Sicher hast du noch Probezeit. Da kannst du auch ohne Angabe von Gründen kündigen.


Stellwerk  14.01.2022, 17:37

Man kann als Arbeitnehmer immer ohne Angabe von Gründen kündigen. In der Probezeit gelten halt andere Fristen.

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Lina200589 
Fragesteller
 14.01.2022, 18:20

Lieber Strolchi2014, Danke für deine Antwort! Ich frage mich nur, wie man sonst gegen so ein Klima wehren soll, da die entscheidende Kollegin ja offensichtlich kein Interesse hatte sich mit mir konstruktiv auseinanderzusetzen. Wie gesagt, es waren Zeitgründe das ich dann doch zum Chef gegangen bin, eben auch wegen der Verantwortung für die Patienten wollte ich so auf keinen Fall weiter arbeiten. Ich denke sie werden mich dort jetzt nicht fertig machen. Dass es nicht gut ankommt wenn man zum Chef geht weiß ich. Aber ich finde man sollte sich auch anhören, warum das jemand getan hat. Der andere Teil von Team mit dem ich nicht dort an der Anmeldung arbeitet ist größtenteils ganz ok. Aber ich merke, dass sie jetzt Abstand von mir nehmen und ja ich denke ich bin irgendwie raus. Ich frage mich nur, ob fertig machen nicht etwas hart ist. Und wie ich es anders hätte machen können ohne das es so ausgeht oder ich die Stelle wechseln müsste. Danke und viele Grüße

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Lina200589 
Fragesteller
 14.01.2022, 18:46

Was mich auch beschäftigt, aber das geht wahrscheinlich vielen so. Ich finde in den letzten Jahren ist das Arbeitsklima immer rauher geworden. Ich fand die Einstellung meiner Bekannten schon hart. Vor fünfzehn Jahren hätte ich mir nicht vorstellen könne, dass jemand sowas sagt und so auch meint. Da war es eben insgesamt noch entspannter, heute kämpft in erster Linie jeder für sich selber hat man den Eindruck. Und so meinte meine Bekannte das glaube ich auch, dass man das auch muss. Und da denke ich ein bisschen anders, ich denke es gibt noch ein Weg dazwischen, zumindest hoffe ich das.

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Goodnight  17.12.2022, 00:19

Mobbing sollte man als Kündigungsgrund sehr wohl benennen.

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