Vorteile und Nachteile eines demokratischen Entscheidungsverfahrens in einer Schulklasse?

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Vorteile: man "übt" Demokratie, lernt also, dass das auch mal anstrengend ist, dass man überzeugen muss, dass man auch mal "verliert", dass "Populisten" die Meinung beeeinflussen können und bestenfalls, was man dagegen tun kann. Man lernt vielleicht auch, dass eine Mehrheit nicht einfach alles beschließen kann, sondern noch eine "Verfassung" gilt 8in dem Fall: Vorschriften der Schule, gesetze, u.a.,also einfach mal den Lehrer abwählen ;-) oder die nächste Stunde ;-) geht halt nicht).

Nachteile: Bei "unreifen" Wählern geht es nur um wer-mag-wen, Mehrheiten machen manchmal "bequeme" aber eigentlich dumme Entscheidungen, Entscheidungen dauern lange, man zerzankt sich vielleicht über Themen, es werden faule Kompromisse geschlossen, am Ende kann man als Schulklasse über wichtige Dinge ohnhin nicht abstimmen, weil die Schule die vorgibt.

Die Nachteile sind, daß man ganz leicht ungeliebte Schüler mit Mehrheitsentscheidungen "demokratisch" aus der Gemeinschaft rausmobben kann. Rothaarige, oder Schüler mit anderer Hautfarbe sind ganz schnell in der Verliererecke.

Der Vorteil ist, daß Mehrheitsentscheidungen die Grundstimmung aufzeigen kann, die in dieser Klasse herrscht und der Lehrer kann sich zufrieden zurücklehnen oder bei Bedarf gegensteuern.

Das kommt auf die zu entscheidende Situation / Frage an. Viele Situationen und Fragen können nicht demokratisch entschieden werden, da es Schulgesetze, Hausordnungen und andere "Direktionsrechte" gibt, die man hinnehmen muss.

Entscheiden kann man nur in den Fragen, für die man die notwendige Reife und die entsprechenden Kenntnisse hat. Eine Mittelstufenklasse kann z. B. nach Informationsbeschaffung und Diskussion entscheiden, ob der Ausflug nach X oder Y geht. Nicht sinnvoll entscheiden kann sie, ob eine Unterrichtseinheit Lyrik durchgeführt wird oder nicht.

Gibt es abstrakt nicht, sondern nur konkret.

Du müsstest also überhaupt erstmal benennen, was genau zum Gegenstand eines demokratischen Entscheidungsprozesses gemacht werden soll, wer daran beteiligt sein soll und in welchen Prozeduren er verwirklicht werden soll.

Im übrigen gibt es die ja anlassbezogen, z.B. in Form von Wahlen im Rahmen der SV und der schulischen Selbstverwaltung.